Florence Griffith-Joyner

US-amerikanische Sprinterin und Olympiasiegerin
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Delorez Florence Griffith (* 21. Dezember 1959 in Mojave/California; † 21. September 1998) war eine US-amerikanische Leichtathletin und Olympiasiegerin.

Sie wuchs unter schlechten sozialen Verhältnissen in Los Angeles mit zehn Geschwistern auf. Ihre Eltern wurden geschieden, als sie vier Jahre alt war. 1966 fing sie an, Sport zu treiben und gewann 1973 und 1974 die Jesse-Owens-Jugendspiele. Durch den US-Boykott der Olympischen Sommerspiele 1980 konnte sie erst 1984 an Olympia teilnehmen und gewann Silber über 200 m. 1984 heiratete sie den Olympiasieger im Dreisprung Al Joyner.

Bei den Ausscheidungswettkämpfen für die Olympischen Sommerspiele 1988 verbesserte sie den Weltrekord über 100 m von Evelyn Ashford auf sensationelle 10,49 Sekunden und gewann in Seoul Gold mit der 4x100 m-Staffel, Silber mit der 4x400 m-Staffel und Gold über 100 m und 200 m in den Einzelwettkämpfen. Sie dominierte die Konkurrenz dermaßen, dass bald Dopinggerüchte aufkamen. Besonders ihre plötzliche Leistungssteigerung innerhalb eines Jahres und ihr früher Tod untermauerten diese Gerüchte.

1989 kehrte sie dem Leistungssport den Rücken und brachte am 15. November 1990 eine Tochter (Mary Ruth Joyner) zur Welt. 1995 wurde sie in die "U.S. Track and Field Hall of Fame" aufgenommen.

Mehrfach kündigte sie ein Comeback als Langstreckenläuferin an. So wollte sie bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 in den Disziplinen Marathon, 10.000 m und 5.000 m starten. Da ihr Körper jedoch den Belastungen des Hochleistungssports nicht mehr gewachsen war, gab sie zwei Monate vor Beginn der Spiele das sportliche Ende ihrer Karriere bekannt. Ihre körperliche Verfassung gab den Dopinggerüchten weiterhin Nahrung - die Zweifel konnten bis zum Ende ihres Lebens nie ausgeräumt werden.

Noch im selben Jahr erlitt sie einen leichten Schlaganfall und starb überraschend am 21. September 1998 im Alter von nur 38 Jahren. Die Gründe für den Tod waren widersprüchlich; von plötzlichem Herztod über einen seltenen Hirntumor bis zu Ersticken nach einem epileptischen Anfall war die Rede.