Korkton

Geruchs- oder Geschmacks-Fehler bei Wein
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Der Korkton, Korkschmäcker oder auch kurz Kork genannt, ist ein äußerst unangenehmer Weinfehler, der aber auf den Verschluss der Weinflasche, den Korken zurückgeht. Er führt zu einem widerlich muffigen Geruch, der den Wein unter Umständen ungenießbar macht.

Der Korkton wurde lange Zeit auf die Bleichung der schon ausgestanzten Korken mit hypochlorigen Verbindungen, z.B. Kaliumhypochlorit, zurückgeführt. Mittlerweile aber werden Korken überwiegend Chlorit frei mit Wasserstoffperoxid gebleicht. Dies hat die Häufigkeit des Auftretens des Korktons aber nicht wesentlich reduziert. Die Bildung von 2,4,6-Trichloranisol findet wahrscheinlich schon am Baum statt und könnte auf verschiedene Ursachen zurückgehen. Eine mögliche Ursache sind Buschfeuer, die im Süden der iberischen Halbinsel, wo die meisten Korkeichen wachsen, relativ häufig vorkommen und in der Korkrinde zur Bildung von 2,4,6-Trichlorphenol führen. 2,4,6-Trichlorphenol ist für Mikroorganismen toxisch und wird von diesen bei entsprechend hoher Konzentration oder beim Auftreten weiterer Stressfaktoren (z.B. Hitze) durch Methylierung in das flüchtige aber nicht mehr toxische 2,4,6-Trichloranisol (TCA) überführt. Nach dem Verschliessen der Weinflasche mit einem Korken, der eine signifikante Menge TCA enthält, migriert ein Teil des TCA innerhalb von sehr kurzer Zeit (innerhalb von 7-14 Tagen) in den Wein hinein. Leider besitzt 2,4,6-Trichloranisol einen der niedrigsten bekannten Geruchsschwellenwerte und ist für viele Menschen in einem leichten Weißwein bereits ab einer Konzentration von 2-3ng/L als sehr unangenehmer Geruch wahrnehmbar.