Al-Andalus

Gebiete der Iberischen Halbinsel, unter islamischer Herrschaft (711–1492)
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Al-Andalus (arabisch الأندلس) war der arabische Name für die zwischen 711 und 1492 muslimisch beherrschten Teile der Iberischen Halbinsel. In staatlicher Hinsicht war Al-Andalus nacheinander eine von Kalif Al-Walid I. gegründete Provinz des Umayyaden Kalifats (711-750), das Emirat von Cordoba (ca. 750-929), das Kalifat von Cordoba (929-1031), dessen "taifa" (Nachfolger) Königreiche, eine Provinz der Berber-Dynastien der Almoraviden und der Almohaden, und schließlich wiederum taifa Königreiche. Für große Teile seiner Geschichte, insbesondere unter dem Kalifat von Cordoba, war Al-Andalus ein Zentrum der Gelehrsamkeit und Cordoba wurde ein führendes kulturelles und wirtschafliches Zentrum sowohl des Mittelmeerraums, als auch der islamischen Welt.

Al-Andalus ca. 909

Während seines Bestehens stand Al-Andalus in Konflikt mit den christlichen Königreichen im Norden. In 1085 eroberte Alfons VI. von Kastilien Toledo, was einen allmählichen Abstieg auslöste, so dass schließlich mit dem Fall von Cordoba in 1236 das Königreich Granada das letzte muslimisch beherrschte Gebiet im heutigen Spanien darstellte. Die portugiesische Reconquista endete mit der Eroberung der Algarve durch Afonso III. 1249/1250. Granada wurde 1238 tributpflichtig an das von Ferdinand III. regierte Königreich Kastilien. Am 2. Januar 1492 übergab Muhammad XII. von Granada die Stadt Granada an Ferdinand II. von Aragonien und Isabella von Kastilien, Los Reyes Católicos ("die katholischen Könige").

Heute ist Al Andalus auch der Name eines Luxuszugs (fahrendes Hotel mit organisierten Ausflügen) durch den spanischen Süden.

Liste der Statthalter von al-Andalus

Der Nachfolger Abd ar-Rahman I., arab. عبد الرحمن‎ erhob sich zum ersten Emir von Córdoba und trennte Andalusien so vom Kalifat der Abbasiden.

Siehe auch

Wiktionary: Al-Andalus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur

  • Georg Bossong: Das maurische Spanien: Kultur und Geschichte. München 2007, ISBN 3-406-55488-1
  • André Clot: Das maurische Spanien. Düsseldorf 2004, ISBN 3-491-96116-5
  • Roger Collins: The Arab Conquest of Spain, 710-797, A History of Spain. Blackwell, Oxford u. a. 2000.
  • Ulrich Haarmann, Heinz Halm (Hrsg.): Geschichte der Arabischen Welt. 4. Auflage, C.H. Beck, München 2004, ISBN [3-406-47486-1]
  • Arnold Hottinger: Die Mauren : arabische Kultur in Spanien. Reprint der 3. Auflage, Wilhelm Fink Verlag, München 2005. ISBN 3-7705-3075-6
  • Chris Lowney: A vanished world: muslims, christians and jews in medieval Spain. Oxford 2006, ISBN [0-19-531191-4]
  • Kenneth Baxter Wolf: Conquerors and Chroniclers of Early Medieval Spain. Liverpool University Press, Liverpool 1999, S. 111-161 (engl. Übersetzung mit Kommentar, Achtung: Andere Kapitelzählung, cap. 59-69, S. 134-138).

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