DR 137 322 bis 325

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. August 2008 um 18:10 Uhr durch Rolf-Dresden (Diskussion | Beiträge) (stil). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die DRG 137 322 bis 325 waren Dieseltriebwagen der Deutschen Reichsbahn für die Schmalspurbahnen in Sachsen. Die vier gelieferten Fahrzeuge kamen ab 1938 auf den Zittauer Schmalspurbahnen zum Einsatz.

DRG 137 322 bis 325
Nummerierung: 137 322–325
PKP: MBxd1 114–116
Anzahl: 4
Hersteller: Waggon- und Maschinenfabrik vorm. Busch, Bautzen
Baujahr(e): 1938
Ausmusterung: 1945/1964
Achsformel: B’2’
Gattung: C4vt / B4vt
Spurweite: 750 mm
Länge über Kupplung: 14.860 mm
Länge: 13.940 mm
Höhe: 3.200 mm
Breite: 2.070 mm
Drehzapfenabstand: 9.000 mm
Drehgestellachsstand: 1.300 mm
Gesamtradstand: 10.300 mm
Leermasse: 20,9 t
Dienstmasse: 23,6 t (besetzt)
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h (65 km/h)
Installierte Leistung: 180 PS
Raddurchmesser: 760 mm
Motorentyp: VOMAG 8 R 3580 L
Motorbauart: 8-Zyl.-Viertakt-Dieselmotor, liegend
Leistungsübertragung: hydrodynamisch
Bremse: Druckluftbremse
Zugbeeinflussung: Sifa
Sitzplätze: 34 / 28+6
Stehplätze: 10
Klassen: 3. (ab 1957: 2.)

Geschichte

Busch in Bautzen baute 1938 vier Prototypen schmalspuriger Dieseltriebwagen für die sächsischen Schmalspurbahnen. Die modernen Fahrzeuge waren für eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h (!) ausgelegt, die allerdings nie ausgefahren werden konnte, und besaßen eine Vielfachsteuerung für das Fahren im Zugverband.

Die Triebwagen kamen fortan auf den von Zittau ausgehenden Schmalspurbahnen zum Einsatz. Die Fahrzeuge bewährten sich, nur der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 verhinderte die Beschaffung weiterer Fahrzeuge. Ungeklärt ist bis heute, ob für die Triebwagen auch entsprechende Beiwagen beschafft wurden, wie es von Augenzeugen behauptet wird.

Nach 1945 verblieb in Zittau nur mehr als einziger Triebwagen VT 137 322, welcher zusammen mit umgebauten normalen Personenwagen wieder zum Einsatz kam. 1964 wurde das Fahrzeug nach einem Motorschaden im Lokschuppen in Bertsdorf abgestellt, aber nicht verschrottet.

In den Jahren 2006 und 2007 erfolgte durch Spenden eine Aufarbeitung des Triebwagens. Probleme bereiteten dabei die völlig verschlissene Antriebsanlage; so mussten z.B. für den noch originalen Vomag-Dieselmotor die Zylinderköpfe komplett neu gefertigt werden.

Am 11. und 12. August 2007 kam das Fahrzeug erstmals seit über 40 Jahren wieder planmäßig im Reisezugverkehr zum Einsatz. Zukünftig soll der Triebwagen an den Wochenenden vor allem zwischen Bertsdorf und Kurort Jonsdorf verkehren.

Die Triebwagen 137 323 bis 325 gelangten 1945 in den Bestand der Polnischen Staatsbahnen (PKP) und erhielten dort die Nummern MBxd1 114 bis 116. Sie wurden zunächst auf der Bogatyńska Kolej Dojazdowa eingesetzt, die aus dem von den PKP übernommenen Teil SieniawkaBogatyniaMarkocice der Schmalspurbahn Zittau–Hermsdorf und der einstigen Kohlenbahn Reichenau gebildet wurde. Nach Stilllegung der Bogatyńska Kolej Dojazdowa 1961 gelangten sie zur Wrocławska Kolej Dojazdowa und wurden dort in den 1970er Jahren ausgemustert.

Siehe auch

Literatur

  • Torsten Sameiske, Lothar Dinkel: Zittauer Triebwagen VT 137 322–325. SOEG Medien, Zittau 2007, ISBN 978-3-00-021920-7.