Die DRG 137 322 bis 325 waren Dieseltriebwagen der Deutschen Reichsbahn für die Schmalspurbahnen in Sachsen. Die vier gelieferten Fahrzeuge kamen ab 1938 auf den Zittauer Schmalspurbahnen zum Einsatz.
DRG 137 322 bis 325 | |
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Nummerierung: | 137 322–325 PKP: MBxd1 114–116 |
Anzahl: | 4 |
Hersteller: | Waggon- und Maschinenfabrik vorm. Busch, Bautzen |
Baujahr(e): | 1938 |
Ausmusterung: | 1945/1964 |
Achsformel: | B’2’ |
Gattung: | C4vt / B4vt |
Spurweite: | 750 mm |
Länge über Kupplung: | 14.860 mm |
Länge: | 13.940 mm |
Höhe: | 3.200 mm |
Breite: | 2.070 mm |
Drehzapfenabstand: | 9.000 mm |
Drehgestellachsstand: | 1.300 mm |
Gesamtradstand: | 10.300 mm |
Leermasse: | 20,9 t |
Dienstmasse: | 23,6 t (besetzt) |
Höchstgeschwindigkeit: | 45 km/h (65 km/h) |
Installierte Leistung: | 180 PS |
Raddurchmesser: | 760 mm |
Motorentyp: | VOMAG 8 R 3580 L |
Motorbauart: | 8-Zyl.-Viertakt-Dieselmotor, liegend |
Leistungsübertragung: | hydrodynamisch |
Bremse: | Druckluftbremse |
Zugbeeinflussung: | Sifa |
Sitzplätze: | 34 / 28+6 |
Stehplätze: | 10 |
Klassen: | 3. (ab 1957: 2.) |
Geschichte
Busch in Bautzen baute 1938 vier Prototypen schmalspuriger Dieseltriebwagen für die sächsischen Schmalspurbahnen. Die modernen Fahrzeuge waren für eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h (!) ausgelegt, die allerdings nie ausgefahren werden konnte, und besaßen eine Vielfachsteuerung für das Fahren im Zugverband.
Die Triebwagen kamen fortan auf den von Zittau ausgehenden Schmalspurbahnen zum Einsatz. Die Fahrzeuge bewährten sich, nur der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 verhinderte die Beschaffung weiterer Fahrzeuge. Ungeklärt ist bis heute, ob für die Triebwagen auch entsprechende Beiwagen beschafft wurden, wie es von Augenzeugen behauptet wird.
Nach 1945 verblieb in Zittau nur mehr als einziger Triebwagen VT 137 322, welcher zusammen mit umgebauten normalen Personenwagen wieder zum Einsatz kam. 1964 wurde das Fahrzeug nach einem Motorschaden im Lokschuppen in Bertsdorf abgestellt, aber nicht verschrottet.
In den Jahren 2006 und 2007 erfolgte durch Spenden eine Aufarbeitung des Triebwagens. Probleme bereiteten dabei die völlig verschlissene Antriebsanlage; so mussten z.B. für den noch originalen Vomag-Dieselmotor die Zylinderköpfe komplett neu gefertigt werden.
Am 11. und 12. August 2007 kam das Fahrzeug erstmals seit über 40 Jahren wieder planmäßig im Reisezugverkehr zum Einsatz. Zukünftig soll der Triebwagen an den Wochenenden vor allem zwischen Bertsdorf und Kurort Jonsdorf verkehren.
Die Triebwagen 137 323 bis 325 gelangten 1945 in den Bestand der Polnischen Staatsbahnen (PKP) und erhielten dort die Nummern MBxd1 114 bis 116. Sie wurden zunächst auf der Bogatyńska Kolej Dojazdowa eingesetzt, die aus dem von den PKP übernommenen Teil Sieniawka–Bogatynia–Markocice der Schmalspurbahn Zittau–Hermsdorf und der einstigen Kohlenbahn Reichenau gebildet wurde. Nach Stilllegung der Bogatyńska Kolej Dojazdowa 1961 gelangten sie zur Wrocławska Kolej Dojazdowa und wurden dort in den 1970er Jahren ausgemustert.
Siehe auch
Literatur
- Torsten Sameiske, Lothar Dinkel: Zittauer Triebwagen VT 137 322–325. SOEG Medien, Zittau 2007, ISBN 978-3-00-021920-7.