Neith (ägyptische Mythologie)

Göttin in der ägyptischen Mythologie
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Neith (ägyptisch: die Schreckliche) war eine altägyptische Göttin. Ihre Aufgabenbereiche änderten sich im Laufe der Jahrtausende. Sie ist eine der ältesten bezeugten Göttinnen.

Neith in Hieroglyphen
Ideogramme
R24

R25
kurz
N35
X1
R24

oder
mit Determinativ
N35
X1
R24
B1
Transkription Nj.t
Griechisch Neit
Neith
Neith mit roter Krone

Darstellung

Neith wird häufig in menschlicher Gestalt mit Pfeil und Bogen in den Händen und der roten Krone Unterägyptens auf dem Kopf dargestellt [1]. Im Text Esna 427 findet sich eine ausführliche Beschreibung von ihr:

„Sie bildet Chnum in seinem Tempel und schützt seinen Leib. Sie beschützt seine Majestät in seinem Schrein. Sie ist die Uräusschlange, die seinen Feind verbrennt. Sie wird zur Mutter, durch die er sein Leben macht“

Auszug aus Esna 427

Bedeutung

Ägyptische Mythologie

Neith gilt als die Mutter des Krokodilgottes Sobek. Als Vater von Sobek wird Seth erwähnt.[1] Ursprünglich galt sie als Kriegs-, Jagd- und Schutzgöttin der Königsmacht. Sie war es auch, die die Webkunst erfand. Im Neuen Reich wurde sie zur Schöpfergöttin die den Re gebar [1] und in Memphis war sie die Beschützterin des Pharao [2]. Als die Libyer in Ägypten eindrangen, wurde sie in Sais Hauptgöttin. Später wurde sie in die Unterwelt verdrängt, dort bildete sie mit Isis, Nephtys und Selket die vier Schutzgöttinnen der Toten. Sie beschützte den Horussohn Duamutef. [1]

Ritus

Der Gottesdienst bestand vorwiegend darin, dass Priesterinnen vor dem Bildnis der Neith tanzten.

Griechische Mythologie

Die griechische Göttin Athene wird häufig der Neith gleichgesetzt. Prominentestes Beispiel dieser Gleichsetzung ist der Atlantis-Bericht des Platon[3]. Die Gleichsetzung beruht darauf, daß nur die Konsonanten geschrieben wurden und in ihrer Reihenfolge austauschbar sind (n-t und th-n).

Plutarch berichtet von einem verschleierten Bildnis der Neith, das von dem Spruch geschützt wird: "Ich bin alles, was war, was ist und was sein wird, und keinem Sterblichen wird es jemals vergönnt sein, meinen Schleier zu lüften."

Astronomie

Der italienische Astronom Giovanni Domenico Cassini glaubte im Jahr 1672, einen Mond des Planeten Venus entdeckt zu haben, und gab ihm den Namen Neith. Bis 1892 war der Glaube an einen Venusmond verbreitet, bevor sich herausstellte, dass anscheinend Sterne irrtümlich für einen Mond gehalten worden waren.[4].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d Neith bei isis.li 07.06.2006 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „isis.li“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. nemo.nu 07.06.2006
  3. Atlantis-Scout: Göttin Neith in Platons Dialog Timaios.
  4. Hypothetical Planets

Literatur

  • Joe J. Heydecker: "Die Schwestern der Venus, Die Frau in den Mythen und Religionen"; München 1991
Commons: Neith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien