Neith (ägyptisch: die Schreckliche) war eine altägyptische Göttin. Ihre Aufgabenbereiche änderten sich im Laufe der Jahrtausende. Sie ist eine der ältesten bezeugten Göttinnen.
Neith in Hieroglyphen | |||||
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Transkription | Nj.t | ||||
Griechisch | Neit | ||||
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Darstellung
Neith wird häufig in menschlicher Gestalt mit Pfeil und Bogen in den Händen und der roten Krone Unterägyptens auf dem Kopf dargestellt [1]. Im Text Esna 427 findet sich eine ausführliche Beschreibung von ihr:
„Sie bildet Chnum in seinem Tempel und schützt seinen Leib. Sie beschützt seine Majestät in seinem Schrein. Sie ist die Uräusschlange, die seinen Feind verbrennt. Sie wird zur Mutter, durch die er sein Leben macht“
Bedeutung
Ägyptische Mythologie
Neith gilt als die Mutter des Krokodilgottes Sobek. Als Vater von Sobek wird Seth erwähnt.[1] Ursprünglich galt sie als Kriegs-, Jagd- und Schutzgöttin der Königsmacht. Sie war es auch, die die Webkunst erfand. Im Neuen Reich wurde sie zur Schöpfergöttin die den Re gebar [1] und in Memphis war sie die Beschützterin des Pharao [2]. Als die Libyer in Ägypten eindrangen, wurde sie in Sais Hauptgöttin. Später wurde sie in die Unterwelt verdrängt, dort bildete sie mit Isis, Nephtys und Selket die vier Schutzgöttinnen der Toten. Sie beschützte den Horussohn Duamutef. [1]
Ritus
Der Gottesdienst bestand vorwiegend darin, dass Priesterinnen vor dem Bildnis der Neith tanzten.
Griechische Mythologie
Die griechische Göttin Athene wird häufig der Neith gleichgesetzt. Prominentestes Beispiel dieser Gleichsetzung ist der Atlantis-Bericht des Platon[3]. Die Gleichsetzung beruht darauf, daß nur die Konsonanten geschrieben wurden und in ihrer Reihenfolge austauschbar sind (n-t und th-n).
Plutarch berichtet von einem verschleierten Bildnis der Neith, das von dem Spruch geschützt wird: "Ich bin alles, was war, was ist und was sein wird, und keinem Sterblichen wird es jemals vergönnt sein, meinen Schleier zu lüften."
Astronomie
Der italienische Astronom Giovanni Domenico Cassini glaubte im Jahr 1672, einen Mond des Planeten Venus entdeckt zu haben, und gab ihm den Namen Neith. Bis 1892 war der Glaube an einen Venusmond verbreitet, bevor sich herausstellte, dass anscheinend Sterne irrtümlich für einen Mond gehalten worden waren.[4].
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Neith bei isis.li 07.06.2006 Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „isis.li“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ nemo.nu 07.06.2006
- ↑ Atlantis-Scout: Göttin Neith in Platons Dialog Timaios.
- ↑ Hypothetical Planets
Literatur
- Joe J. Heydecker: "Die Schwestern der Venus, Die Frau in den Mythen und Religionen"; München 1991