Xavier Naidoo

deutscher Sänger
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Xavier Kurt Naidoo [ˌksɛɪvɪɐ (kʊʁt) naɪˈduː] (* 2. Oktober 1971 in Mannheim) ist ein deutscher Soul- und R&B-Sänger. Neben seiner Solokarriere ist er Gründungsmitglied der deutschen Musikgruppe „Söhne Mannheims“, Mitinitiator und Dozent an der Mannheimer Popakademie und hat mit „Beats Around The Bush“ und „naidoo records“ eigene Plattenlabels gegründet.

Biografie

Naidoos Vater Rausammy, Spitzname MC Thommy Tom, stammte aus Sri Lanka, hatte deutsche und tamilisch-indische Vorfahren, arbeitete in England und ließ sich mit Xaviers Mutter Eugene, einer Südafrikanerin ägyptischer Abstammung, in Mannheim nieder. Naidoo wurde römisch-katholisch erzogen[1] und wuchs schließlich im Stadtteil Wallstadt auf. Noch heute lebt er in seiner Heimatstadt, der er, auch zusammen mit seiner Band, den Söhnen Mannheims, einige Lieder widmete (z.B. „Meine Stadt“, „Wo ist mein Platz")

Naidoo sagt, dass er in seiner Schulzeit oft wegen seiner dunklen Hautfarbe gehänselt und bedroht wurde, weshalb seine Kindheit und Jugend nicht immer einfach war. Um sich im Notfall besser verteidigen zu können, erlernte er damals Kickboxen. Heute bezeichnet er sich selbst oft als „Neger aus Kurpfalz“ (angelehnt an „Ein Jäger aus Kurpfalz“) und „Sohn Zions“.

Seine ersten musikalischen Erfahrungen machte er in Schul- und Kirchenchören. Er wurde Mitglied des „Celebration Gospel Choir“, mit dem er eine CD aufnahm, und der Regional-Band „Just 4 Music“. Er erlangte die mittlere Reife, begann eine Lehre als Koch, modelte für Bademoden, war Türsteher und ging in die USA, wo er unter dem Künstlernamen „Kobra“ sein erstes Soloalbum („Seeing is Believing“) veröffentlichte. Außerdem stand er bei zwei Musicals in Mannheim und Hockenheim als Hauptdarsteller auf der Bühne.

1994 trat er als Backgroundsänger beim Rödelheim Hartreim Projekt der Frankfurter Produzenten Moses Pelham und Thomas Hofmann auf. Dort wurde er vom Label 3p entdeckt und als Solo-Star aufgebaut. Mit Sabrina Setlur nahm er noch im selben Jahr die Single Freisein auf und wurde so erstmals einem größeren Publikum bekannt. Die Kooperation mit 3p endete jedoch im Streit, als Naidoo mit den neu gegründeten Söhnen Mannheims erste Produktionen veröffentlichte, was nach Ansicht von 3p einen Vertragsverstoß darstellte. In der darauffolgenden Klage entschied das Landgericht Mannheim schließlich zu Gunsten Naidoos. Eine vor dem Bundesverfassungsgericht daraufhin eingereichte Verfassungsbeschwerde wurde 2005 nicht zur Entscheidung angenommen[2]. Für Besitz von 48 Gramm Haschisch und Fahren ohne Fahrerlaubnis wurde er im November 2000 zu 20 Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldbuße von 100.000 DM verurteilt [3]. Xavier Naidoo ist überzeugter Vegetarier: "Dank eines Raps von Kool Savas bin ich Vegetarier geworden."

Musikalische Solokarriere

Seinen ersten größeren Erfolg feierte er 2003 mit der Single „Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)“ aus dem Album „The World According to RZA“ mit RZA, die in Deutschland Platz 1 der Singlecharts erreichte.

Im Dezember 2005 veröffentlichte er das Album „Telegramm für X“. Das Album stieg sofort auf Platz 1 der LP-Charts ein und verkaufte sich bis Juni 2006 rund 600 000 mal. Das Album eroberte auch in Österreich und in der Schweiz Platz 1 der Charts. Eingeleitet wurde dieser Albumerfolg durch die sehr erfolgreiche erste Single-Auskopplung „Dieser Weg“. Der Song kam bis auf Platz 2 in den deutschen Charts und verharrte dort mehrere Wochen lang. Außerdem erreichte er die Top Ten in Österreich und in der Schweiz.

Auf der Echo-Verleihung 2006 trat er sowohl als Preisträger (u.a. bester nationaler Künstler), als auch als Showact in Erscheinung. Er stellte hier zum ersten Mal die zweite Singleauskopplung „Bist du am Leben interessiert“ live vor. Dieser Song schaffte in den deutschen Singlecharts die Höchstplazierung 27. Am 23. Juni 2006 wurde der Song „Zeilen aus Gold“ veröffentlicht, am 3. November 2006 „Was Wir Alleine Nicht Schaffen“.

Am 9. Juli 2006 sang er anlässlich der Begrüßung der deutschen Fußballnationalmannschaft auf der Fanmeile in Berlin. Kurze Zeit später veröffentlichte er seinen neuen Song „Danke“, in dem er sich bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für ihre Erfolge bei der WM 2006 „bedankt“. Der Song sollte eigentlich nur im Internet veröffentlicht werden. Nach dem großen Erfolg wurde er dann aber doch noch als Single veröffentlicht und stieg sofort auf Platz 1 der Singlecharts ein. Der Song erreichte auch in Österreich und in der Schweiz die Top-Ten. Im Dezember 2006 wurde Naidoo mit dem Radiopreis 1LIVE Krone ausgezeichnet.

Seit 2007 legt Xavier Naidoo, seine Soloprojekte betreffend, eine Pause ein, jedoch ist er musikalisch an einigen Projekten anderer Künstler beteiligt. 2007 veröffentlichte Naidoo eine Kinderplatte: "Peter und der Wolf" von Sergej Prokofjew, die im Kinderbuchverlag Wolff erschienen ist.

Werk

Naidoos Texte befassen sich einerseits mit bekennendem Christentum und der Apokalypse was ihm von manchen Gegnern den Vorwurf des Fundamentalismus eingebracht hat, andererseits mit Nächstenliebe und der Bekämpfung von Fremdenhass. Für seine Texte wurde er mehrfach ausgezeichnet, z.B. 2003 mit dem Fred-Jay-Preis. Er engagiert sich bei vielen Projekten, darunter Brothers Keepers, Rock gegen Rechts, 4 Your Soul, Rilke Projekt, Zeichen der Zeit, Fourtress und seinem Lieblingsprojekt, den Söhnen Mannheims.

In der deutschen Fassung des Films City of God war er Synchronsprecher des Protagonisten und Erzählers Buscapé.In mehreren seiner Musikvideos spielen die Schauspieler Esther Schweins und Steffen Wink Hauptrollen.

Trivia

2006 wurde er von dem Männermagazin Men’s Health zum bestangezogenen Mann Deutschlands gewählt.

Siehe auch: Rolf Stahlhofen, Edo Zanki, Christliche Popmusik

Diskografie

Alben (Solo)

Jahr Titel Chart-Positionen Anmerkung
DE
[4]
AT
[5]
CH
[6]
1993 Seeing is Believing - - - nur in den USA veröffentlicht
Verkäufe: –
1998 Nicht von dieser Welt 1
(3)
5 12 Erstveröffentlichung: 30. Mai 1998
Verkäufe: 1.100.000
1999 Live 9 18 33 Erstveröffentlichung: 01. November 1999
Verkäufe: –
2002 Zwischenspiel - Alles für den Herrn 1
(3)
1
(3)
3 Erstveröffentlichung: 25. März 2002
Verkäufe: –
2003 ... Alles Gute vor uns ... (live) 8 2 11 Erstveröffentlichung: 02. Juni 2003
Verkäufe: –
2005 Telegramm für X 1
(7)
1
(2)
1
(1)
Erstveröffentlichung: 25. November 2005
Verkäufe: +1.000.000
2008 Nicht von dieser Welt (Re-Released) Erstveröffentlichung: 30. Mai 2008
Verkäufe: +
2008 Live (Re-Released) Erstveröffentlichung: 30. Mai 2008
Verkäufe: +

Anmerkung: () Zahl in Klammern gibt Anzahl der Wochen auf Platz 1 wieder.

Singles

Jahr Titel Chart-Positionen Anmerkung
DE
[7]
AT
[8]
CH
[9]
EU
[10]
1997 Freisein
Die neue S-Klasse
23 (Sabrina Setlur mit Xavier Naidoo)
1998 20.000 Meilen
Nicht von dieser Welt
32
Sag es laut
Nicht von dieser Welt
22
Nicht von dieser Welt
Nicht von dieser Welt
19
Führ mich ans Licht
Nicht von dieser Welt
27 35 40
1999 Sie sieht mich nicht
Nicht von dieser Welt
2 11 5
Skillz
Still ill
75 (Illmat!c feat. Xavier Naidoo & Moses Pelham)
Eigentlich gut
Nicht von dieser Welt
32
2000 Wir haben euch noch nichts getan
Zion
(mit Söhne Mannheims)
Seine Straßen
Nicht von dieser Welt
15 40 37
Geh' davon aus
Zion
2 11 8 (mit Söhne Mannheims)
2001 Gib mir Musik
Jetz komm ich
44 (Edo Zanki,Rolf Stahlhofen, Xavier Naidoo, Sasha, ...)
Dein Glück liegt mir am Herzen
Zion
55 (mit Söhne Mannheims)
Way To Mars
By Your Side
30 (Somersault & Xavier Naidoo)
Lied (du, nur du)
54 (Ben Becker & Xavier Naidoo)
Power Of The Sound
Zion
98 (mit Söhne Mannheims)
Adriano (Letzte Warnung)
Am I My Brother’s Keeper?
5 (Brothers Keepers (Xavier Naidoo & Friends))
Über sieben Brücken musst du gehen
Zeit der Grossen Gefühle
40 (Erkan Aki & Xavier Naidoo)
Alles
Anatomi (OST)
16 86 (Sabrina Setlur feat. 'Xavier Naidoo)'
Jeanny
Dream No. 7
18 31 86 (Reamonn feat. Xavier Naidoo)
2002 Bevor du gehst
Zwischenspiel - Alles für den Herrn
5 14 29 22
Wenn ich schon Kinder hätte
Zwischenspiel - Alles für den Herrn
47 49 (Xavier Naidoo mit Curse)
Wo willst du hin?
Zwischenspiel - Alles für den Herrn
3 13 11
2003 Abschied nehmen
Zwischenspiel - Alles für den Herrn
5 6 43 24
Mein Name Ist Mensch
Familienalbum
50 (mit Söhne Mannheims)
Tu Me Manques
Billy Bear
−− −− 20 (Stress feat. Xavier Naidoo)
Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)
Zwischenspiel - Alles für den Herrn
1
(1)
2 3 4 (RZA feat. Xavier Naidoo)
2004 Vielleicht
Noiz
9 5 23 30 (mit Söhne Mannheims)
Du bist nicht allein
Zeichen der Zeit
8 41 (mit Zeichen der Zeit)
Ein weiterer Morgen
Zeichen der Zeit
33 (mit Zeichen der Zeit)
Dein Leben / Babylon System
Noiz
42 41 58 (mit Söhne Mannheims)
Tage & Stunden
B-Ständig
24 49 71 (Bintia & Xavier Naidoo)
Und wenn ein Lied
Noiz
2 2 3 9 (mit Söhne Mannheims)
2005 Wenn du schläfst
Noiz
21 27 29 78 (mit Söhne Mannheims)
Dieser Weg
Telegramm für X
2 2 3 12
Bereit
Am I My Brother’s Keeper?
39 (Brothers Keepers (Xavier Naidoo & Friends))
Will We Ever Know
Am I My Brother’s Keeper?
83 (Brothers Keepers (Xavier Naidoo & Friends))
2006 Bist du am Leben interessiert
Telegramm für X
27 32 24 160 (Xavier Naidoo mit Tone)
Zeilen aus Gold
Telegramm für X
32 49 66
Danke
Telegramm für X
1
(5)
34 100 8
With You
68 74 (Majestic 12 feat. Xavier Naidoo)
Was wir alleine nicht schaffen
Telegramm für X
2 7 29 13
2008 Das hat die Welt noch nicht Gesehen
Iz On
1
(1 …)
4 3 154 (mit Söhne Mannheims)
Top 10 Singles 14 7 6 3
Top 20 Singles 18 11 8 5

Anmerkung: () Zahl in Klammern gibt Anzahl der Wochen auf Platz 1 wieder.

DVDs

  • 1999 Nicht von dieser Welt (Konzert DVD)
  • 2003 Alles Gute vor uns (Konzert DVD)
  • 2005 Power of the Sound (Söhne Mannheims) (Konzert DVD)
  • 2005 Telegramm für X (DVD in Cover von CD)

Filme

  • 2000 „Tatort - Die kleine Zeugin“ (TV)
  • 2001 „Auf Herz und Nieren“ (kleine Rolle als Shalaman)
  • 2005 „City of God“ - Synchronstimme des Buscapé
  • 2007 „Yes, I am!“ - Dokumentation über Brothers Keepers

Musicals

Band-Besetzung

Produzenten

Literatur

  • Michael Fuchs-Gamböck, Jörg-Peter Klotz: Xavier Naidoo. Seine Wege, Goldmann, München 2002. ISBN 3-442-45317-8
  • Michael Ganster: Christlich spirituelle Inhalte in zeitgenössischer Popmusik am Beispiel Xavier Naidoos und ihre Rezeption bei Jugendlichen, in: MenschenArbeit. Freiburger Studien, hrsg. v. Michael N. Ebertz u. Helmut Schwab, Band 17, Hartung-Gorre Verlag, Konstanz 2003. ISBN 3-89649-843-6

Einzelnachweise

  1. MAX Interview: Xavier Naidoo auf cinema.de
  2. Quelle: laut.de
  3. Quelle: http://rhein-zeitung.de/on/00/11/28/topnews/naidoo.html
  4. [1]
  5. Naidoo
  6. Naidoo
  7. [2]
  8. [3]
  9. [4]
  10. [5]