Die RWTH Aachen ist eine große Universität in Aachen, Deutschland. "RWTH" steht für "Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule". Der internationale Name ist "RWTH Aachen University".
Der Schwerpunkt liegt auf technischen Studiengängen, insbesondere Elektrotechnik und Maschinenbau.
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Rektor | Burkhard Rauhut |
Art | öffentlich |
religiöse Zugehörigkeit | keine |
gegründet | 1870 |
Ort | Aachen, Deutschland |
Eingeschriebene | 28.000 Studenten, 2.400 Doktoranden |
Beschäftigte | 7000 |
jährl. Budget | 650 Mio. Euro |
Campus-Umgebung | urban |
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Organisation
Die RWTH Aachen ist eine Hochschule des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Studiengebühren werden nur ab einer bestimmten Studiendauer und für Zweitstudien erhoben. Fast alle Vorlesungen werden in deutscher Sprache abgehalten.
Es gibt neun Fakultäten:
1 | Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften |
2 | Architektur |
3 | Bauingenieurwesen |
4 | Maschinenbau |
5 | Georessourcen und Materialtechnik |
6 | Elektrotechnik und Informationstechnik |
7 | Philosophie (mit einigen anderen Geisteswissenschaften) |
8 | Wirtschaftswissenschaften |
10 | Medizin (inklusive des Klinikums Aachen) |
Der Fachbereich neun (Pädagogik) wurde 1989 aufgelöst.
Die RWTH ist Mitglied der IDEA League.
Studenten
Zur Zeit studieren ca. 28.000 Studenten (Quelle: Frankfurter Rundschau vom 5. Juli 2004) an der RWTH Aachen, Nicht-Graduierte wie Graduierte, allerdings war die Zahl in den letzten Jahren ziemlich variabel.
Ungefähr 16% der Studenten kommen aus dem Ausland, vor allem aus der Türkei, China, Marokko, Griechenland, Iran und aus den Niederlanden.
Jährlich schließen 2.000 Studenten ihr Studium ab, und 800 erhalten ihren Doktorgrad.
Campus
Die RWTH ist keine Campus-Universität. Stattdessen sind ihre Gebäude auf drei Kerngebiete verteilt. Der überwiegende Teil der RWTH befindet sich in einem zusammenhängenden Bereich im nord-westlichen Teil der Innenstadt zwischen Stadtzentrum und Westbahnhof. Dieses umfasst das Hauptgebäude, die Hauptmensa, mehrere Dutzend Lehrstühle (u.a. Elektrotechnik, Mathematik, Wirtschaftswissenschaften, Chemie, Germanistik, Romanistik, Philosophie, Architektur, Hüttenkunde) mit der Mehrzahl der Hörsäle der RWTH. Der zweite Bereich ist die Hörn mit Informatik, Geschichte und Bauingenieurwesen. Schließlich befinden sich die Physik, ein Teil der Elektrotechnik, die Biologie und die Medizin in Melaten. Die Studentenwohnheime sind auf alle drei Bereiche verteilt.
Die RWTH hat externe Einrichtungen in Jülich, im Haus der Technik in Essen und besitzt zusammen mit der Universität Stuttgart ein Haus im Kleinwalsertal in den österreichischen Alpen.
Mitglieder der Fakultäten
Es gibt 260 Institute mit Lehrstühlen und 410 zusätzliche Professuren. Der wissenschaftliche Mitarbeiterstab besteht aus 4.400 Personen.
Grammatisches Telefon
Das Grammatische Telefon ist eine der meistkonsultierten Sprachberatungseinrichtungen im deutschsprachigen Raum, das beim Germanistischen Institut der RWTH Aachen angesiedelt ist.
Im Jahre 2005 ist man beim Grammatischen Telefon in der Beratungspraxis wieder zur alten deutschen Rechtschreibung zurückgekehrt.
Geschichte
Im Jahre 1870 wurde die "Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule zu Aachen" eröffnet. Im Hauptgebäude am Templergraben unterrichteten ca. 32 Dozenten rund 223 Studenten.
1880 wurde aus der Polytechnischen Schule mit einem Direktor an der Spitze eine "Technische Hochschule" mit einer Rektoratsverfassung. 1899 erhielten die preußischen Technischen Hochschulen im Rahmen der Jahrhundertfeier der Berliner Technischen Hochschule durch den preußischen König Wilhelm II. das bis dahin allein den Universitäten zustehende Promotionsrecht zur Verleihung eines eigenständigen "Dr.-Ing.". Die Verleihung des Promotionsrechtes an die Technischen Hochschulen stellte einen wesentlichen Schritt der Emanzipation der Technischen Hochschulen gegenüber den traditionellen Universitäten dar.
Der Erste Weltkrieg bedeutete einen ernsten Rückschlag, aber zwischen 1925 und 1932 gab es einen Abschnitt des Wohlstandes und des Wachstums. Alte Studentenzahlen wurden wieder erreicht, und neue Gebäude wurden errichtet.
Während der Zeit des Nationalsozialismus (1933 - 1945) wurde die RWTH – wie andere Hochschulen auch – gleichgeschaltet: Die Freiheit der Lehre und der Forschung wurde eingeschränkt, führenden Dozenten wurde die Lehrerlaubnis entzogen, und viele Studenten mussten die RWTH verlassen. Wegen der Grenznähe zu den Niederlanden und Belgien war die Hochschule während des Zweiten Weltkriegs ein Jahr lang geschlossen.
Nach dem Krieg erholte sich die RWTH schnell und expandierte. Einige neue Fakultäten entstanden (1965 Philosophie, 1966 Medizin). Während sich die meisten ehemaligen Technischen Hochschulen (TH) in Technische Universitäten (TU) umbenannten, hat die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen als einzige in bewusster Tradition ihrer Wurzeln aus der polytechnischen Bewegung ihre Bezeichnung als Technische Hochschule beibehalten. Die RWTH Aachen, die TU Berlin (etwa 30000 Studenten) und die TU Dresden (etwa 33000 Studenten) sind die drei größten Universitäten für technische Studiengänge in Deutschland.
Siehe auch: Hochschularchiv der RWTH Aachen
Bekannte Absolventen und Dozenten
- Peter Debye - Nobelpreis für Chemie 1936
- Philipp Lenard - Nobelpreis für Physik 1905
- Johannes Stark - Nobelpreis für Physik 1919
- Mario Theissen – Motorsportchef bei BMW (z.B. für die Formel 1)
- Theodore von Kármán - Pionier der modernen Aerodynamik
- Wendelin Wiedeking - Vorstandsvorsitzender der Porsche AG
- Franz-Josef Paefgen - Vorstandsvorsitzender von Bentley Motors, ehem. Vorstandsvorsitzender der Audi AG
- Wilhelm Wien - Nobelpreis für Physik 1911
- Ranga Yogeshwar - Moderator
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich finden folgende Veranstaltungen an der RWTH statt:
- DIES Academicus - Tag der offenen Tür
- Galaball der RWTH Aachen - spektakuläre Tanzveranstaltung im Eurogress
- Eishockey Unicup - Turnier der Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik und Medizin (seit 1988)
Jedes Semester finden folgende Veranstaltungen an der RWTH statt:
- Semesteranfangsparty - Fächerübergreifende Party zu Beginn jedes Semesters im Kármán-Auditorium