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Film | |
Titel | Tanz der Vampire |
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Originaltitel | The Fearless Vampire Killers |
Produktionsland | Großbritannien, USA |
Originalsprache | englisch |
Erscheinungsjahre | 1967 |
Länge | 107 Minuten |
Stab | |
Regie | Roman Polanski |
Drehbuch | Gérard Brach Roman Polanski |
Produktion | Gene Gutowski Martin Ransohoff/MGM |
Musik | Krzysztof Komeda |
Kamera | Douglas Slocombe |
Schnitt | Alastair McIntyre |
Besetzung | |
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Tanz der Vampire (engl. Originaltitel Dance of the Vampires, in den USA ist der Film unter The Fearless Vampire Killers bzw. The Fearless Vampire Killers or Pardon Me, But Your Teeth Are in My Neck bekannt; dieser Film hat einige Veränderungen erfahren, so dass Polanski sich später von ihm distanzierte) ist ein Kultfilm von Roman Polanski mit Sharon Tate, der sich mit dem Mythos der Vampire befasst.
Handlung
Professor Abronsius, der auf Grund seiner allzu kühnen Behauptungen zum Vampirismus seinen Lehrstuhl an der Königsberger Universität verloren hat, hat sich mit seinem Assistenten Alfred nach Transsylvanien aufgemacht, um dort lebende Vampire zu erforschen. In einem Gasthaus stoßen sie auf erste Hinweise auf Vampire: Knoblauch. Dennoch streitet der Wirt Shagal ab, ein Schloss in der Nähe zu kennen, auch bestreitet jeder im Wirtshaus, an die Existenz von Vampiren zu glauben.
Während Professor Abronsius weiter versucht die Vampire ausfindig zu machen, verliebt sich Alfred in die schöne Tochter des Wirtes, Sarah. Aber Alfred ist nicht der einzige, der ein Auge auf Sarah geworfen hat: Graf von Krolock, seines Zeichens Vampir, taucht persönlich auf und entführt Sarah auf sein Schloss in der Nähe. Sofort macht sich ihr Vater, Shagal, auf den Weg sie zurückzuholen und wird bald das erste Opfer der Vampire. Professor Abronsius will den toten Wirt umgehend pfählen, um zu verhindern, dass der selbst zum Vampir wird und sich dem Grafen anschließt. Allerdings macht ihm die Frau des Wirtes, Rebecca, einen Strich durch die Rechnung, mit hässlicher Folge: Wenig später erwacht der Wirt als Vampir, und schnell wird die Magd Magda das zweite Opfer.
In der Nacht wollen Professor Abronsius und Alfred das zuvor fehlgeschlagene Pfählen des ehemaligen Wirts vollenden, merken jedoch, dass es dafür bereits zu spät ist. Immerhin können sie den Vampir Shagal überlisten, sie zum Schloss des Grafen von Krolock zu führen. Hier empfängt sie der Graf aufs herzlichste, stellt sie seinem schwulen Sohn Herbert vor (der sofort ein Auge auf Alfred wirft) und überredet die beiden, über Nacht zu bleiben.
Am nächsten Morgen machen sich Professor Abronsius und Alfred auf die Suche nach der Familiengruft, wo sie den Grafen und dessen Sohn ganz richtig in ihren Sarkophagen vermuten, um die beiden Vampire zu pfählen. Jedoch läuft alles schief: Professor Abronsius bleibt in einem Kellerfenster stecken und Alfred bringt es nicht übers Herz, die Schlafenden zu pfählen. Unverrichteter Dinge kehren sie ins Schloss zurück.
Hier vertieft sich der Professor in die Bücher der Bibliothek, während Alfred sich auf die Suche nach Sarah macht. Er findet sie zwar leichter als erwartet, jedoch weigert sich Sarah, mit Alfred zu fliehen. Als Alfred in einem Buch Antworten findet, die seine Angebetete doch noch überzeugen könnten, sich ihm anzuschließen, sucht er sie ein zweites Mal auf, findet aber im Badezimmer nur Herbert. Der versucht, Alfred zu beißen, was der Überfallene jedoch nach einer wilden Verfolgungsjagd in letzter Sekunde verhindert.
Als die Nacht hereinbricht, sammeln sich die geladenen Gäste, Wesensgleiche des Grafen, zum Ball. Professor Abronsius und Alfred, die der Graf inzwischen auf dem Turm gefangen hält, können sich befreien. Sie überwältigen zwei Ballgäste und bemächtigen sich ihrer Abendgarderobe, um mit Sarah vom Schloss zu fliehen. So verkleiden sie sich und schleichen sich auf den Ball, um Sarah zu retten, müssen jedoch aus Gründen der Tarnung bei einem Tanz der Vampire mitmachen. Der Ballsaal ist jedoch ein Spiegelsaal, und da Vampire kein Spiegelbild haben, werden Alfred und der Professor erkannt. Nach der Flucht mit Sarah glauben sie, endlich alles überstanden zu haben. Während jedoch Professor Abronsius die Kutsche lenkt, beißt Sarah, die inzwischen zum Vampir geworden ist, Alfred, der somit ebenso zum Vampir wird. So triumphieren am Ende doch die Vampire, die sich nun ausgerechnet mit des ahnungslosen Professors Hilfe "über die ganze Welt ausbreiten" (siehe unten), wie es am Schluss heißt.
Synchronstimmen
Rolle | Darsteller | Synchronstimme |
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Prof. Abronsius | Jack MacGowran | Alfred Balthoff |
Alfred | Roman Polanski | Horst Gentzen |
Graf v. Krolock | Ferdy Mayne | Erich Fiedler |
Herbert v. Krolock | Iain Quarrier | Michael Chevalier |
Sarah Shagal | Sharon Tate | Ingeborg Wellmann |
Yoine Shagal | Alfie Bass | Hans W. Hamacher |
Rebecca Shagal | Jessie Robins | Erna Haffner |
Erzähler | Ferdy Mayne | Rolf Schult |
Zitate
„In jener Nacht, auf der Flucht aus den Südkarpaten, wusste Professor Abronsius noch nicht, dass er das Böse, das er für immer zu vernichten hoffte, mit sich schleppte; mit seiner Hilfe konnte es sich endlich über die ganze Welt ausbreiten.“ (Schlusskommentar)
„Wollen wir einem Engel erlauben, durchs Zimmer zu gehen?“ (Vampir Herbert während eines Flirtversuches zu Alfred)
„Eine Schloss? Hier gibt es kein Schloss! Hier gibt es ja noch nicht einmal eine Mühle!“ (abweisende Antwort der Einheimischen an den Vampire witternden Professor)
Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: Roman Polanskis erste Großproduktion benutzt die Klischees und Handlungsmuster des Vampirgenres zu einer amüsanten Persiflage, in der makabre Schocks durch liebevolle Typenkomik ausbalanciert werden. Eine Hommage an das alte Horrorkino und seine Effekte.
- Prisma Online: Polanski schuf mit diesem Gruselszenario eine raffinierte und urkomische Hommage an das alte Horrorkino mit unvergesslichen Slapstick-Nummern.
Sonstiges
- In der Fachliteratur wird häufiger behauptet, der Film sei zu Teilen auf Schloss Bran (Törzburg) in Rumänien gedreht worden. Laut Aussagen des Schauspielers Ferdy Mayne stimmt dies nicht; der Streifen sei ausschließlich im Studio gedreht worden. (Ferdy Mayne im Interview mit Gerd J. Pohl, Berlin, 1. Mai 1990). Doch auch dies ist nicht ganz korrekt: Roman Polanski höchstselbst sagte in einer Ausgabe von Wetten, dass..? (vom 28. Februar 1998), dass der Film unter anderem in den Dolomiten gedreht worden sei. Einige Außenaufnahmen entstanden im Grödnertal (Gröden) in Südtirol. Im Nachspann des Films werden ausschließlich die MGM-British Studios und die Elstree-Studios, zwei damals in Borehamwood bei London dicht beieinander liegende Atelieranlagen, als Drehorte genannt.
- In der deutschen Synchronfassung entgegnet der bereits zum Vampir gewordene Shagal der Magd Magda, als diese ihn mit einem Kreuz abwehren will, dass Kreuze nur bei "alten Vampiren" wirken. Hier wurde wohl bewusst anders übersetzt, um den Bezug zum Judentum auszulassen. Shagal sagt im Original, das Kreuz wirke bei ihm als jüdischem Vampir nicht: "You've got the wrong vampire." Dass Shagal Jude ist, sieht man u.a. an seinen Peies. Im Text zur DVD-Veröffentlichung in der Reihe SZ-Cinemathek (Nr. 49) wird dieser Eingriff nicht bemerkt, sondern von der SZ-Filmkritikerin Martina Knoben sogar noch ausgeschmückt: "Dass Vampire keinen Knoblauch mögen, dass sie Kreuze verabscheuen und im Tageslicht verdampfen – Polanski konnte mit diesen Versatzstücken spielen, sie veralbern, sie allzu wörtlich nehmen. Ein Kreuz beispielsweise hilft bei ihm nur gegen ehemals christliche, gläubige Vampire; und die Wirkung des Knoblauchs beruht auf seinem libidotötenden Gestank." Auf Nachfrage musste die SZ-Kritikerin eingestehen, weder das Polanski-Original noch den Vorgang der deutschen Verfälschung zu kennen (siehe Homepage des Journalisten Hubert Maessen). In der Musicalversion von 1997 wurde diese Änderung durch die deutsche Filmfassung korrigiert.
- 1997 hatte Tanz der Vampire als Musicaladaption unter der Regie von Roman Polanski Premiere am Wiener Raimund Theater und wurde seitdem durchgehend an verschiedenen Theatern im deutschsprachigen Raum gespielt. Die Musik stammt aus der Feder von Jim Steinman und das Libretto von Michael Kunze.
- In der Musicalfassung von 1997 wird der Name "Shagal" in "Chagal" geändert.
DVD-Veröffentlichung
- Tanz der Vampire. Warner Home Video 2004
Soundtrack
- Krzysztof Komeda: The Fearless Vampire Killers. Original Motion Picture Soundtrack. Auf ders.: Film Music: Rosemary's Baby · The Fearless Vampire Killers. The Complete Recordings of Krzysztof Komeda Vol. 19. Polonia Records, Warsawa (Warschau) 1999, Tonträger-Nr. Polonia CD 160