Graupapagei | ||||||||||||
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Kongo-Graupapagei (Psittacus erithacus erithacus) Kongo-Graupapagei (Psittacus e. erithacus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Der Graupapagei (Psittacus erithacus) ist eine Vogelart aus der Familie der Eigentlichen Papageien (Psittacidae). Er ist die einzige Art der Gattung Psittacus.
Aussehen
Mit 30-41 cm Körperlänge und bis zu 450 g Körpergewicht ist er der größte Papagei Afrikas.
Es gibt zwei Unterarten, die beide ein großteils graues Gefieder, ein unbefiedertes weißes Feld um die Augen, einen kräftigen Hakenschnabel und dunkelgraue Füße haben. Der Kongo-Graupapagei (P. e. erithacus), die typische Unterart, besitzt einen leuchtend hellroten Schwanz und einen schwarzen Schnabel. Der westafrikanische Timneh-Graupapagei (P. e. timneh) ist etwas kleiner, seine Schwanzfedern sind schmutzig weinrot, der Oberschnabel ist heller bräunlich-rosa und das Gefieder dunkler grau.
Je nach Herkunftsgebiet weist der Kongo-Graupapagei Unterschiede in der Körpergröße und in der Färbung auf. So sind Vögel aus Kamerun dunkler grau gefärbt als Vögel aus dem Kongo. Als eine dritte Unterart wird manchmal eine dieser Varianten, der Príncipe-Graupapagei (P. e. princeps), unterschieden. Er ist kleiner als die typische Form des Kongo-Graupapageis.
Verbreitung
Der Graupapagei stammt aus Zentral- und Westafrika und ist in seinem gesamten Areal Standvogel. Die Verbreitung gibt recht genau das Vorkommen tropischer Regenwälder wieder und reicht an den Arealrändern noch etwas in den Bereich der Feuchtsavannen hinein.
Das Verbreitungsgebiet des Kongo-Graupapageis reicht nordwärts bis Süd-Nigeria, Kamerun und in die Zentralafrikanische Republik, nach Osten bis West-Kenia und Nordwest-Tansania. Kernbereiche der Verbreitung sind Gabun, die Republik Kongo sowie der Norden und die zentralen Teile der Demokratischen Republik Kongo. Westliche Arealaußenposten liegen in Süd-Ghana und der südöstlichen Elfenbeinküste, sowie als "Príncipe-Graupapagei" auf den Inseln Bioko (Fernando Poo), São Tomé und Príncipe.
Der Timneh-Graupapagei kommt im Südwesten der Elfenbeinküste, in Sierra Leone, Liberia und im Südosten von Guinea vor.
Lebensraum
Der Graupapagei ist ein typischer Baumbewohner. Sein Lebensraum umfasst tropische Regenwälder, Mangroven und Feuchtsavannen. Er hält sich gern im Randbereich der Wälder zur offenen Landschaft hin auf, besucht dort auch Kulturland und Gärten, meidet aber menschliche Siedlungen.
Ernährung und Lebensweise
Der Graupapagei frisst Früchte (Nüsse, Beeren), Samen, Blüten und Knospen. Im Kulturland nimmt er auch Feldfrüchte wie Mais oder Hirse an. Eine Vorliebe hat er für die Früchte der Ölpalme.
Die scheuen Vögel halten sich tagsüber paarweise oder in Kleingruppen auf. In der Dämmerung sammeln sie sich oft zu großen Schwärmen und fallen dann gemeinsam in ihre Nahrungsgründe ein.
Der Flug ist rasch und geradlinig. Oft fliegen sie in großer Höhe und machen dabei reichlich Lärm.
Der Graupapagei kann bis zu 60 Jahre alt werden.
Stimme
In freier Wildbahn verständigen sich die gesellig lebenden Vögel mit schrillen Pfiffen und Kreischlauten. Sie ahmen auch Tierstimmen nach.
Graupapageien sind als besonders sprachbegabte Heimtiere bekannt. Sie können mehrere hundert Wörter erlernen und imitieren auch andere Geräusche, etwa das Klingeln des Telefons. Neuere Forschungen (Irene Pepperberg) zeigen, dass Graupapageien nicht nur "nachplappern", sondern auch bedeutungsbezogen sprechen können.
Kongo-Graupapagei (Psittacus erithacus erithacus)
Kongo-Graupapagei (Psittacus e. erithacus)
Fortpflanzung
Die Graupapageien gehen eine lebenslange Paarbindung ein. Die Brut findet außerhalb der regenreichsten Jahreszeit statt. Die Brutsaison wechselt deshalb je nach Lage der Regenzeit von Gegend zu Gegend. Graupapageien brüten in freier Wildbahn in Baumhöhlen, oft in großen abgestorbene Bäumen. Die Nesthöhle wird mit Moderholz ausgekleidet. Das Weibchen legt 2-5 Eier und bebrütet sie ca. 4 Wochen lang, während es vom Männchen mit Nahrung versorgt und bewacht wird. Die Jungvögel, um die sich beide Eltern kümmern, brauchen fast 3 Monate bis sie flügge werden.
Natürliche Feinde, Gefährdung
Zu den natürlichen Feinden zählen besonders Greifvögel. Nester werden oft von Affen ausgeraubt. Eine besondere Bedrohung ist der illegale Fang und Handel.
Weitere Angaben
Der Graupapagei ist einer der am häufigsten als Heimtier gehaltenen Papageien. Nur vom Menschen mit der Hand aufgezogene Papageien sind vom Anfang an zutraulich, Wildfänge behalten ihre natürliche Scheu jahrelang bei.