Burg Fürstenberg (Höingen)

Burgruine bei Ense-Höingen
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Das Sauerland ist bekannt für seinen vielen Berge, auch am Rande des Sauerlandes ist ein Berg nichts besonderes. Dem Fürstenberg (279m ü. NN) kam jedoch im Mittelalter eine besondere strategische Bedeutung zu, lag er doch direkt an der Grenze zwischen der Grafschaft Arnsberg und dem Herzogtum Westfalen.

Der Landesherr des Herzogtums Westfalen war der Kurfürst-Erzbischof von Köln. So kam der Berg zu seinem Namen, der Berg des Fürsten – Fürstenberg.

Auf dem Berg wurde eine kurkölnische Landesburg errichtet, die im Jahre 1295 erstmalig erwähnt wird. Gleichzeitig wird der erste Burgmann Hermann v. Fürstenberg erwähnt und damit auch die erste urkundliche Nennung der heute noch blühenden Familie der Freiherren von Fürstenberg. Dieser Hermann stammte aus der Familie von Binolen (Hönnetal), nannte sich jedoch später nach seinem Amtssitz von Fürstenberg!

Die Hauptburg lag auf „Richters Köpfchen“, die Vorburg weiter entfernt auf dem Platz der heutigen Kapelle. Die Burg war Gegenstand zahlreicher militärischer Aktionen:

  • 1303/04 Zerstörung der Anlage durch Graf Everd von der Mark in seiner Fehde gegen Erzbischof Wigbold,
  • 1307/09 Erzbischof Heinrich baut die Burg neu, am 8. Dezember 1309 ist er in der Burg und stellt zwei Urkunden aus,
  • 1311 Graf Engelbert II. von der Mark zerstört die Burg,
  • 1313 Bischof Heinrich baut die Burg neu,
  • 1343/44 endgültige Zerstörung durch die verbündeten Grafen von Arnsberg und von der Mark.

Mitglieder der Familie von Fürstenberg sitzen in dieser Zeit als Burgmannen in Werl und bauen um 1365/70 die Burg Waterlappe, die bis 1633 Stammsitz der Familie war. Als im Jahre 1368 die Grafschaft Arnsberg dem Kölner Kurfürsten übertragen wurde, verlor die Grenz-Burg auf dem Fürstenberg ihre Bedeutung. Die nun kölnische Stadt Neheim übernahm in diesem Raum die Schutzfunktion gegen die Märker.

Noch heute sind im Wald auf dem Fürstenberg die mittelalterlichen ringförmigen Wälle zu sehen, die als Bodendenkmäler geschützt sind.

Es ist zwischen zwei Befestigungen zu unterscheiden:

a) Oldenburg, eine große Wallanlage, in der sich die Kapelle befindet,
b) Richters-Köpfchen, niedriger gelegene kleine mittelalterliche Steinburg.

Ruinenreste der Burg sind nicht mehr vorhanden. Die Kapelle auf der Spitze des Berges ist dort seit 1429 bezeugt.

Literatur

  • Jolk, Michael: Die Kapelle auf dem Fürstenberg, in: Der Fürstenberg. Kapelle, Badehaus, Vegetation und Heilkräuter. (Westfälische Kunststätten, Heft 92), hrsg. vom Westfälischen Heimatbund, Münster 2002, S. 3-22.