En Gedi

Oase in Israel
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En Gedi (gesprochen etwa ejn gedí, hebräisch עין גדי "Quelle des Zickleins") ist eine wasserreiche Oase im nördlichen Teil der israelischen Wüste Negev, am Westufer des Toten Meeres und nur wenige Kilometer südlich der Grenze zum Westjordanland gelegen. Heute befinden sich dort ein Kibbuz und ein ausgedehntes Naturschutzgebiet.

Geschichte

Die Oase von En Gedi war bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. besiedelt; aus dieser Zeit bestehen noch Überreste eines Tempels. In der Bibel wird En Gedi mehrfach erwähnt, unter anderem soll sich der spätere König David in den Höhlen des Gebietes vor Saul versteckt haben, der ihm nach dem Leben trachtete (1. Samuel 24).

Am Siedlungshügel "Tel Goren" in der Nähe des Kibbuz konnten mehrere Siedlungsschichten aus der Zeit vom 7. vorchristlichen bis ins 5. nachchristliche Jahrhundert nachgewiesen werden. Eine der ausgegrabenen Siedlungen wurde 68 n. Chr. im Jüdischen Krieg zerstört; nach der Darstellung des antiken Geschichtsschreibers Flavius Josephus wurden die Einwohner der Stadt von Zeloten getötet, die später im nahen Masada gegen die Römer kämpften. Wenige Jahrzehnte später flohen Aufständische aus dem Gefolge Bar Kochbas bei einer Auflehnung gegen die Römer in die Höhlen En Gedis, wo sie schließlich getötet wurden.

Kibbuz En Gedi

Nach der Aufgabe der letzten Siedlung im 5. Jahrhundert blieb En Gedi bis zur Gründung eines israelischen Militärpostens im Jahr 1949 unbesiedelt. Aus diesem Posten ging 1953 der Kibbuz hervor, der durch seine Lage am Ufer des Toten Meeres einen seiner Haupterwerbszweige im Tourismus hat; durch das heiße Klima ist außerdem der Anbau tropischer Produkte möglich.

Naturschutzgebiet von En Gedi

Während die umgebende Wüstenlandschaft fast vegetationslos ist, bietet die Oase durch ihren Wasserreichtum die Voraussetzung für eine üppige Flora und viele Tierarten. Das Kerngebiet der Oase sind die beiden tief eingeschnittenen Täler des "Nahal (hebräisch Bach) Arugot" und des "Nahal David", in denen das Wasser der umliegenden Gebiete in die Oberfläche tritt. Touristen besuchen meist den mehrere Meter hohen Wasserfall im Nahal David.