Jewgenij Popow (*1946 in Krasnojarsk, Sibirien) ist einer der berühmtesten zeitgenössischen russischen Prosa-Schriftsteller
Popow gehörte in der Sowjetunion zum sogenannten Underground, in den er 1979 nach seiner Mitwirkung am damals skandalösen und heute legendären Literaturalmanach Metropol praktisch gezwungen wurde. Nach ersten literarischen Erfolgen, zu denen ihm u.a. Vassilij Schukschin verholfen hatte, wurde er nach nur 7 Monaten und 13 Tagen Mitgliedschaft aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Er musste sein Geld in seinem erlernten Beruf als Geologe verdienen, konnte dadurch aber auch als Schriftsteller unabhängig bleiben. 1980 kam ein Sammelband mit Erzählungen von Popow in einem bekannten amerikanischen Exilverlag heraus. Erst nach der Perestrojka konnten seine Werke wieder in Russland erscheinen. Heute gilt Popow für manche Literaturkenner als "bester lebender russischer Prosa-Schriftsteller", aber auch als "zu erlesen, um wirklich populär zu werden".
Bis heute hat er über 200 Erzählungen und vier Romane verfasst.