Ludwig I., genannt Ludwig der Fromme (* 778 in Chasseneuil; † 20. Juni 840 in Ingelheim), war König des Fränkischen Reiches und weströmischer Kaiser.
813 ließ Karl der Große seinen dritten Sohn Ludwig, König von Aquitanien, zum Mitkaiser erheben.
Nach dem Tode des Vaters im Jahre 814 zog Ludwig nach Aachen, das ihm fremd blieb. Er führte ein umfassendes Reformprogramm in seinem Reich durch. Ludwig verbannte seine Schwestern und illegitimen Halbbrüder vom Hof. Er selbst setzte den Glauben über alles und lebte streng nach benediktischen Regeln. Stark war der Einfluss kirchlicher Berater, wie Abt Benedikt von Aniane oder Markward, Abt von Prüm.
In Reims ließ sich Ludwig 816 von Papst Stephan IV. zum Kaiser krönen. Schon im dritten Jahr seiner Herrschaft regelte er seine Nachfolge. Er teilte das Reich unter den drei Söhnen aus seiner ersten Ehe mit Irmengard. Pippin und Ludwig erhielten Teilreiche, Lothar, dem ältesten Sohn, wurde das Mitkaisertum übertragen.
Gegen diese Festlegung verstieß Ludwig, als er für Karl, einen Sohn aus seiner zweiten Ehe mit Judith, einer Tochter das schwäbischen Grafen Welf, mit Schwaben ein neues Teilreich schaffen wollte. Seit 830 begannen die Söhne mehrere Aufstände gegen ihren Vater und gegeneinander.
Besonders gern weilte Ludwig in der Pfalz zu Ingelheim. 819, 826, 828 und 839 hielt er festliche Reichsversammlungen in der Ingelheimer Kaiserpfalz ab. Zur Taufe 826 hatte er den Dänenkönig Harald Klak und dessen 400-köpfiges Gefolge zu Gast.