Şerafettin Elçi (* 1938 in Cizre) ist ein kurdischer Politiker aus der Türkei und ehemaliger Minister. Şerafettin Elçi stammt aus einer bäuerlichen Familie. Als nach dem ersten Weltkrieg die Grenze zwischen Syrien und der Türkei festgelegt wurden, blieb der Besitz seiner Familie in Syrien, so dass sie verarmten.
Şerafettin Elçi besuchte Grund- und Mittelschule in Cizre und machte sein Abitur in Mardin. 1955 begann er in Ankara mit seinem Jurastudium. 1959 wurde seine Familie im Zuge des "49er Prozesses" - eine Gruppe von kurdischen Persönlichkeiten - auch angeklagt. Nach seinem Referendariat in Diyarbakır, wurde Şerafettin Elçi in Cizre als Anwalt tätig. Nach dem Putsch vom 12. März 1971 wurde er für acht Monate in Diyarbakır ins Gefängnis gesteckt. 1977 wurde er als Abgeordneter für Mardin und für die "Adalet Partisi" (Gerechtigkeitspartei) ins Parlament gewählt.
Allerdings verließ er 1978 mit zehn anderen Abgeordneten die AP und wechselte zur Parteí Bülent Ecevits. In seiner Regierung wurde er Minister für Öffentliche Arbeiten. Nach dem Putsch am 12. September 1980 wurde Elçi wegen seinem Bekenntnis, dass es in der Türkei Kurden gebe und er auch ein Kurde sei zu 15 Jahren Haft verurteilt, schließlich wurde er nach 27 monatigen Haft wieder freigelassen. Später wurde Elçi als kurdischer Politiker aktiv und gründete am 3. Januar 1997 die "Demokratik Kitle Partisi" (Die Demokratische Massenpartei). Allerdings wurde die Partei am 26. Februar 1999 vom Verfassungsgericht geschlossen, weil sie gegen die Unteilbarkeit von Volk und Staat verstieß. Jahre später gründete er am 19. Dezember 2006 die "Katılımcı Demokrasi Partisi" KADEP (Teilnehmende demokratische Partei). Aktuell ist er Vorsitzender der Partei. Elçi steht mit seiner KADEP für eine föderative Lösung der Kurdenfrage innerhalb der Grenzen der Türkei analog zum Baskenland.
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Elçi, Şerafettin |
KURZBESCHREIBUNG | türkisch-kurdischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 1938 |
GEBURTSORT | Cizre |