Henri Matisse (* 31. Dezember 1869 in Le Cateau-Cambrésis, Frankreich; † 3. November 1954 in Cimiez, heute ein Vorort von Nizza), vollständig Henri Émile Benoît Matisse, war ein französischer Maler, Grafiker, Zeichner und Bildhauer. Er zählt neben Pablo Picasso zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne und gilt neben André Derain als Wegbereiter und Hauptvertreter des Fauvismus. Seine stilistischen Neuerungen änderten den Kurs der modernen Kunst wesentlich und beeinflussten die Kunst von mehreren Generationen jüngerer Maler. So geht unter anderem die Entstehung des abstrakten Expressionismus in den USA mit auf seine Einflüsse zurück.
Mit seinen in den 1940er Jahren entstandenen papiers dècoupés (z.B. Jazz) schuf Matisse ein Spätwerk, das seine Reduktionsbestrebungen zum Abschluss bringt.[1]


Leben
Erste Lebensjahre und Ausbildung
Henri Matisse, Sohn des Lebensmittel-, Samen- und Farbenhändlers Emile Matisse und dessen Ehefrau Héloïse, geborene Gérard, aus Le Cateau-Cambrésis, wuchs in Bohain-en-Vermandois auf. Sein Vater wünschte, dass der Knabe das elterliche Geschäft übernähme. Er entschied sich aber nach dem Besuch des humanistischen Henri-Martin-Gymnasiums für das Studium der Rechtswissenschaft in Paris.
Nach einer kurzen Tätigkeit als Anwaltsgehilfe in Saint-Quentin, fesselte ihn eine Blindarmentzündung ein Jahr ans Bett. In dieser Zeit begann er Farbdrucke zu kopieren. Er gab seine juristische Karriere auf, kehrte nach Paris zurück und trat in die Académie Julian ein - an der die Salonmaler William-Adolphe Bouguereau und Ferrier unterrichteten - um sich auf die Aufnahmeprüfung an der École des Beaux-Arts vorzubereiten. Dabei scheiterte er im ersten Anlauf.
In diesen Tagen besuchte er ebenfalls die École des Arts décoratifs (Kunstgewerbeschule), an der er Albert Marquet, mit dem er eine dauerhafte Freundschaft schloss, kennenlernte. Im Jahre 1895 wurden die beiden, nachdem sie die Aufbahmeprüfung bestanden hatten, Schüler des symbolistischen Malers Gustave Moreau, in dessen Klasse sie bereits 1893 als Gastschüler aufgenommen wurden.
Während eines Aufenthalts in der Bretagne lernte er durch den Maler Emile Wéry die impressionistische Farbpalette kennen. Zu dieser Zeit begann er auch klassische Werke im Louvre zu kopieren und stellte 1896 erstmals im Salon der Société Nationale des Beaux Arts aus. Zur gleichen Zeit wurde er auf das Werk der Impressionisten und van Gogh's aufmerksam. 1899 heiratete er Amélie-Noémie-Alexandrine Parayre, mit der er zwei Söhne, Jean (*1899) und Pierre (*1900) hatte. Eine Tochter, Marguerite, war bereits 1894 aus dieser Verbindung hervorgegangen.
Dem Rat Pissarros folgend nach London zu reisen, um dort die Arbeiten Turner's zu studieren, verbrachte er seine Flitterwochen in London.
Als sein Lehrer Gustave Moreau starb, verließ er 1899 die Ècole des Beaux Arts. Noch im selben Jahr kaufte er bei Vollard Cézanne's Trois baigneuses. Trotz schwerer finanzieller Sorgen hielt er an dem Werk, welches einen ungeheuren und weitreichenden Einfluss auf sein Denken und Schaffen ausübte, fest.[2]
Nach einem erneuten kurzen Aufenthalt an der Académie Julian besuchte er die Akademie Camillo, da dort Eugéne Carriére, ein Freund des Bildhauers Auguste Rodin, korrigierte. Hier lernte er seine späteren Weggefährten André Derain und dessen Freund Maurice de Vlaminck kennen.
-
William Bouguereau,
Psyche, 1892 -
Gustave Moreau,
Jupiter und Semele, 1894-1895 -
William Turner,
The Grand Canal - Venice, 1835 -
Camille Pissarro,
Treidelweg, 1902
Krisenjahre
Aufgrund mangelnder Einnahmen geriet Matisse im Jahre 1900 in eine schwere finanzielle Krise und nahm Arbeit als Dekorationsmaler an. Zusammen mit Marquet bemalte er hohe Girlanden und Rahmenverzierungen für die Dekoration der Weltausstellung von 1900 im Pariser Grand Palais. Von diesen Arbeiten erschöpft, reiste er zurück nach Bohain, um seine Gesundheit wieder herzustellen. In jenen Tagen war Matisse derart entmutigt, dass er daran dachte, die Malerei aufzugeben. Nachdem er seine Krise überwunden hatte, begann er sich um Sammler und Austellungsmöglichkeiten zu bemühen.
Eine erste Einzelausstellung seiner Arbeiten fand 1904 bei dem französischen Kunsthändler Ambroise Vollard statt.
Den Sommer 1905 verbrachte Matisse zusammen mit André Derain in Collioure, einem Fischerdorf am Mittelmeer. Dieser Aufenthalt bedeutete eine wichtige Wende in seinem Schaffen. So kristallisierte sich in dieser Zeit in Zusammenarbeit mit Derain das heraus, was später unter dem Namen Fauvismus in die Kunstgeschichte eingehen wird.
Am 20. März 1906 zeigte er im Salon des Indépendants sein Werk Bonheur de vivre. Kritiker und akademische Maler reagierten gereizt und sogar Paul Signac, Vizepräsident der Indépendants, reihte sich ein und nahm Matisse seine dadurch deutlich gewordene Absage an den Nachimpressionismus übel. Im selben Jahr lernte er Pablo Picasso kennen. Ihr erstes Zusammentreffen fand im Salon von Gertrude Stein statt, in dem Matisse seit einem Jahr regelmäßig verkehrte. Die engagierte Sammlerin moderner Kunst erwarb so auch schon im Jahre 1905 das erste Gemälde Femme au chapeau von Matisse. Mit Picasso verband ihn von nun an eine rivalisierende Freundschaft, welche von gegenseitigem Respekt getragen wurde.
Im Mai reiste Matisse nach Algerien und besucht die Oase Biskra. Von der zweiwöchigen Reise brachte er Gebrauchsgegenstände wie Keramiken und Stoffe mit, die er häufig für seine Bilder verwendete. Neben den Keramiken ist der Teppich die bedeutendste Quelle, durch die Matisse sich Zugang zum Orient verschaffte.
Auf Betreiben seiner Bewunderer, der Steins und der deutschen Maler Hans Purrmann und Oskar Moll gründete er eine Schule, an der er von 1907 bis 1911 unterrichtete und schließlich sechzig Schüler hatte, die Académie Matisse. Zusammen mit Purrmann unternahm er 1908 seine erste Reise nach Deutschland. Dort lernte er auch die Werke deutscher Expressionisten kennen.
Umzug nach Issy-les-Moulineaux und Kriegsjahre
Nachdem nun auch der russische Mäzen Sergej Schtschukin begann, die Werke von Matisse zu sammeln und ihm den Auftrag zu zwei großen Wandbildern, Der Tanz und Die Musik, erteilte, waren die Krisenjahre letztendlich überwunden und Anerkennung und Wohlstand erreicht. Seine nun finanziell gefestigte Position ermöglichte es ihm, 1909 den Quai Saint-Michel in Paris zu verlassen und nach Issy-les-Moulineaux zu ziehen, wo er ein Haus kaufte und auf seinem Grundstück das Atelier errichtete. Die Familie bildete für ihn lange Zeit ein Reservoir kostenlos und ständig verfügbarer Modelle, die seinen Wünschen verständnisvoll entgegenkamen. Das Familienleben war streng den Bedürfnissen des Künstlers untergeordnet.
Neben seinen Aufenthalten in Spanien (1910/1911) und Marokko (1911/1912 und 1912/1913) weilte er im Sommer 1914 in Berlin. Während einer Ausstellung kam es zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges und seine Bilder wurden beschlagnahmt. Matisse meldete sich infolge zum Militärdienst, sein Gesuch wurde jedoch abgelehnt. Beim folgenden deutschen Angriff wurde das Gehöft der Familie zerstört. Matisse erhielt keine Nachricht mehr von seiner Mutter, die Bohain nicht verlassen konnte, und von seinem Bruder, den die Deutschen wie die übrigen Männer des Dorfes als Gefangene mitgenommen hatten. Kurz vor der Marne-Schlacht beschloss Matisse, Paris zu verlassen und mit Marquet nach Collioure zu fahren. Die Angst jener Zeit führte Fauvisten und Kubisten wieder näher aneinander, die durch künstlerische Konflikte zerstritten waren, so kam u.a. Juan Gris bei dem Lehrer der Kinder von Matisse unter.
Im Sommer 1917 verließen seine Söhne Jean und Pierre das Haus, um am Krieg teilzunehmen. Pierre wurde den Panzereinheiten zugeteilt und Jean dem Bodenpersonal der Luftwaffe. Die Familienbande löste sich.
In Nizza
Nach seinen anstrengenden Jahren, welche die Experimentelle Periode kennzeichnete, sehnte sich Matisse nach einem Rückzugsort. Noch während des Ersten Weltkriegs war Matisse 1916 eher zufällig an der Côte d'Azur, da ihm ein Arzt wegen einer chronischen Bronchitis einen Aufenthalt in Menton empfahl. Unterwegs machte er Station in Nizza und bezog 1916/1917 im Hôtel Beau-Rivage ein Zimmer. Diese Stadt sollte nun für ihn für die weiteren Jahre zu seinem Domizil werden. Nachdem er zwischenzeitlich im Hôtel Méditerranée wohnte, bezog er in den zwanziger Jahren eine zweistöckige Wohnung am Place Charles-Félix in Nizza.
1918 fand in der Galerie Guillaume die Ausstellung Matisse - Picasso statt, die in gewissem Maße ein Beweis für die führende Rolle dieser Maler in der zeitgenössischen Kunst war. [3] In dieser Zeit zeigte er einige seiner Bilder Renoir, den er nun oft besuchte; ebenso verkehrte er mit Bonnard in Antibes.
1927 erhielt er den Preis für Malerei der Carnegie International Exhibition in Pittsburgh.
Seine zahlreichen Reisen bezeichnete Matisse nur als "Ortsveränderungen". Als er im Februar 1930 über New York nach Tahiti fuhr, sprach er von seiner einzigen wirklichen Reise. Der Aufenthalt in Tahiti beflügelte seine Arbeit gar nicht. Trägheit und Langeweile bemächtigten sich seiner unter der Wirkung des gleichbleibenden Lichts.
Auf seiner Rückreise im September 1930 besuchte er seinen wichtigen Sammler Albert C. Barnes in Merion (USA), der ihn um eine Dekoration unter dem Thema Tanz für den großen Saal seines Privatmuseums bat. Werke von Georges Seurat, Cézanne, Auguste Renoir und seine eigenen füllten hier bereits die Wände. Die Dekoration sollte ihren Platz in den Gewölbezwickeln über den drei großen Türfenstern finden. Matisse nahm die Herausforderung an und konnte sie 1932 fertigstellen.
In den folgenden Jahren entstanden Projekte für Tapisserien und Buchillustrationen. Er radierte Szenen aus der Odyssee als Illustrationen zum Ulysses von James Joyce. Im November 1931 gab das Museum of Modern Art Matisse die Gelegenheit zu seiner ersten großen amerikanischen Einzelausstellung in New York. Vorausgegangen war eine bedeutende Ausstellung in der Berliner Galerie Thannhauser im Spätsommer 1930. So brachten die Jahre 1930-1931 viele von Matisse' persönlichen Plänen zur Reife und festigten seinen bereits wachsenden internationalen Ruf. Im Oktober erschien das erste von Matisse illustrierte Buch, die Skira-Ausgabe der Poésie de Stéphane Mallarmé.
1937 wurde Matisse von Léonide Massine gebeten, Dekorationen und Kostüme für Rouge et noir zu entwerfen, ein Ballet mit der Musik von Schostakowitsch und der Choreographie von Massine. 1938 übersiedelte er nach Cimiez ins frühere Hotel Regina, mit Blick auf Nizza.
1939 trennte sich Matisse von seiner Ehefrau und kehrte nach Nizza zurück.
Ein zweites Leben
Ein "zweites Leben" war Matisse 1941 geschenkt worden. Er musste sich in Lyon einer schweren Darmoperation unterziehen. Fast drei Monate blieb er in der Klinik, danach zwei Monate mit Grippe im Hotel. Es war fast ein Wunder, dass er die Operation an einem Zwölffingerdarmkrebs und die beiden nachfolgenden Lungenembolien überstand.
Im Mai kehrte er wieder nach Nizza zurück. Die Operation und die darauffolgende Krankheit setzten ihm ernstlich zu, so dass er sich nur noch beschränkte Zeit aufrechthalten konnte. Während seiner Rekonvaleszenz begann er von neuem zu arbeiten, er malte und zeichnete im Bett, so u.a an den Illustrationen für die Fabiani-Ausgabe von Montherlant's Passiphaé und die Skira-Ausgabe der Florilége des amours de Ronsard.
In seinem 1943 bezogenen Atelier zu Füßen des Montagne du Baou in der Villa Le Rêve, zwei Kilometer vom Hauptplatz des provenzalischen Dorfes Vence entfernt, begann er an seinen Schnitt- und Klebekompositionen für Jazz zu arbeiten, obwohl es um seine Gesundheit immer noch nicht gut bestellt war.
Im Frühsommer 1945 ging er nach Paris, wo er zum ersten Mal seit 1940 im Salon d'Automne eine Retrospektive von siebenunddreißig Gemälden hatte. Im gleichen Jahr stellte er mit Picasso zusammen im Victoria und Albert Museum London aus.
Im Jahre 1947 wurde Matisse in den Rang eines Kommandeurs der Ehrenlegion erhoben. Im Folgejahr begann er mit seinen Entwürfen für die Kapelle in Vence. Dieses Projekt war ursprünglich aus dem Entwurf für ein Buntglasfenster hervorgegangen und sollte ihn während der nächsten zwei Jahre fast ausschließlich beschäftigen. Im Dezember 1949 wurde der Grundstein für die Kapelle in Vence gelegt und 1950 wurden die Modelle für die Kapelle in der Maison de la Pensée in Paris ausgestellt. Im selben Jahr erhielt er außerdem den ersten Preis für Malerei an der Biennale in Venedig.
Im Zusammenhang mit seinen 1951 in den USA ausgestellten Werken brachte Alfred H. Barr Matisse:his Art und his Public heraus, welches noch bis heute das bedeutendste Buch über den Künstler darstellt.
Am 25. Juni 1951 wurde die Kapelle der Dominikanerinnen in Vence geweiht und ein Jahr später eröffnete das Musée Henri Matisse in Le Cateau seine Pforten.
Matisse starb am 3. November 1954 in Nizza. Er liegt begraben auf dem höchsten Punkt des Friedhofs von Cimiez, in einem von der Stadt Nizza geschenkten Fleck Erde.
Einer seiner Söhne war der New Yorker Galerist Pierre Matisse.
Ein Teil seiner Werke wurden posthum auf der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und der documenta III (1964) in Kassel gezeigt.
Die Académie Matisse (1907−1911)
Matisse hatte vor dem Ersten Weltkrieg in Paris nicht wenige vor allem aus dem Ausland stammende Anhänger, junge Künstler, die bei ihm Unterricht nehmen wollten. Auf Anregung und Initiative dieser Gruppe gründete sich im Jahr 1907 die Académie Matisse. Um die Beschaffung der Räumlichkeiten und der finanziellen Mittel und nicht zuletzt darum, Matisse als Lehrer zu gewinnen, kümmerten sich das Künstlerpaar Marg Moll und Oskar Moll sowie Hans Purrmann, der Kunstsammler Leo Stein, Bruder von Gertrude Stein, und dessen Frau Sarah, nicht zuletzt die Amerikaner Max Weber und Patrick Bruce.
Der Unterricht fand zunächst in den Räumen des Couvent des Oiseaux an der Rue de Sèvres statt. In diesem leerstehenden Kloster hatte Matisse bereits seit 1905 neben seinem ursprünglichen Atelier am Quai St.-Michel einen weiteren Atelierraum angemietet. Nachdem die Gründung der Privatakademie feststand, mietete Stein im Couvent einen weiteren Raum für den Unterricht an. Allerdings musste der Klosterkomplex schon nach wenigen Wochen geräumt werden. Die Schule zog deshalb in den Couvent de Sacre Coeur auf dem Boulevard des Invalides an der Ecke der Rue de Babylon um.
Die Anfänge der Académie beschrieb Marg Moll in ihren "Erinnerungen an Matisse": "Es dauerte einige Monate, bis wir zum Malen oder Modellieren kamen. Zuerst mussten wir Geld zusammenlegen, um eine überlebensgroße Gipsfigur zu erstehen. Vor dieser, einem antiken Krieger, saßen wir wochenlang, fünf Tage wöchentlich, immer vor derselben Zeichnung, jeden Tag drei bis vier Stunden. Einmal die Woche kam Matisse, um nachzusehen, was wir geschafft hatten, und sprach zu uns in der überraschendsten, schönsten und aufschlußreichsten Weise über Kunst."
Matisse legte sehr viel Wert auf eine klassisch zu nennende Basisausbildung der jungen Künstler. Einmal in der Woche stand ein gemeinsamer Museumsbesuch auf dem Lehrplan. Das Arbeiten nach einem Modell kam erst nach der Mühe des Kopierens. Auf keinen Fall wollte Matisse, dass sein Unterricht zu einem Matisse-Epigonentum führt. Dennoch ist bei manchen seiner Schüler ein Anklang an seinen Stil unverkennbar, wie etwa bei Hans Purrmann, Rudolf Levy oder Maria Langer-Schöller.
Überraschend für die damalige Zeit ist der hohe Frauenanteil innerhalb der Schülerschaft. Allein von den 18 deutschen Schülern waren acht Künstlerinnen, unter anderem Mathilde Vollmoeller. Die Kunsthistorikerin Martina Padberg vermutet, dass dies an der weitgehend gleichberechtigten Zusammenarbeit von Männern und Frauen in der Académie herrührte. Hier gab es nicht wie in anderen Akademien gesonderte Damenklassen, in denen das Thema Aktzeichnen, zentraler Bestandteil der professionellen Ausbildung, tabu war.
Ein weiterer Aspekt, der die Académie Matisse von vergleichbaren Meisterateliers abhob, war ihr nicht-kommerzieller Charakter. Friedrich Ahlers-Hestermann, auch er ehemaliger Matisse-Schüler, erinnerte sich: "Henri Matisse eröffnete in einem alten Kloster des Viertels eine Lehrstätte, nicht aus Erwerbsgründen, sondern weil er wirklich den Beruf empfand, über seine Einsichten und Ergebnisse zu einem Schülerkreise zu sprechen." Das andernorts übliche Schulgeld erhob Matisse erst, als es notwendig wurde, den Zustrom immer neuer Schüler zu bremsen. Der Schulbetrieb hatte sich eigentlich aus einem Jour fixe entwickelt, den Matisse schon seit geraumer Zeit in seinem Atelier abgehalten hatte und seine ersten Schüler entstammten diesem engen, vertrauten Kreis. "Ich dachte, es wäre gut, jungen Künstlern den Weg zu ersparen, den ich selbst durchlaufen musste", schilderte er seine Motivation mit Rückblick auf sein eigenes, streckenweise frustrierendes Kunststudium bei Adolphe William Bouguereau in der Académie Julian.
Die Beweggründe, die Matisse zum Unterricht in einer eigenen Académie geführt haben, lagen aber nicht nur am Interesse, jungen Künstlern den Weg zu ebnen. Um 1908 befand er sich in einer merkwürdig ambivalenten Situation. Einerseits erlebte er mit Ausstellungen in New York, Moskau und Berlin seinen Durchbruch auf dem internationalen Kunstmarkt, andererseits vollzog er in eben dieser ersten Erfolgsphase mit seiner Abkehr vom Fauvismus einen Stilwechsel, dessen künstlerische wie kommerzielle Konsequenzen unabsehbar waren.
Zur gleichen Zeit waren ihm mit Pablo Picasso und der Gruppe der Kubisten im Bateau-Lavoir auf dem Montmartre eine scharfe Konkurrenz erwachsen, die sich um dieselben Sammler und Galeristen bemühte wie er. So gab etwa Gertrude Stein, die auch als Sammlerin aktiv war, mehr und mehr Picasso den Vorzug. Insofern sieht Padberg die Akademiegründung sowie die Publikation des wichtigen kunsttheoretischen Textes "Notes d'un peintre" in der 'Grande Revue' (1908) auch als Maßnahmen der Selbstbehauptung innerhalb der Pariser Kunstszene.
Die Schließung der Académie Matisse erfolgte 1911.
Werk
Das malerische Werk
Das Hauptwerk von Matisse lässt sich in die folgenden fünf Perioden einteilen:[4]:
- 1900-1908: Fauve-Periode
- 1908-1917: Experimentelle Periode
- 1917-1929: Nizza-Periode
- 1929-1940: Periode erneuter Einfachheit
- 1940-1954: Periode der Beschränkung auf das Wesentliche
Matisse' Bildauffassung
In Matisse' Bildwelt erhält die Farbe durch flächig-dekorativen und ornamentalen Einsatz unter Auslassung ihrer "räumlichen" Gestaltungsaspekte autonomen Charakter. Die Farbgebung wird hierbei weder der Lokalfarbe noch der Beschreibung von Oberflächenstrukturen unterworfen, sondern als Mittel eingesetzt, die "farblichen Empfindungen", welche durch den Eindruck des Motivs im Maler ausgelöst werden, wiederzugeben. Auf seinem Weg über den Fauvismus schuf er eine Bildwelt, in welcher dem "Gegenstand" nicht mehr Bedeutung beigemessen wird als dem Binnenraum (Raum zwischen den "Gegenständen") in dem Sinne, dass keine dieser "Formen" einer anderen zur Realisierung der 'expression' (zu lesen als 'Ausdruck und Aussage' ) in ihrer Funktion als Gestaltungselement über- bzw. untergeordnet ist.
Ein wesentlicher Aspekt in Matisse' Bildauffassung ist, dass die 'expression' nur durch die Anordnung und den Zusammenhang der "Farbformen" - Farbe und Form sind eins - untereinander realisiert werden kann. Durch diese Sichtweise wird Naturbeobachtung (Objekt) nicht nur zum Anlass der "farblichen Empfindungen" (Subjekt), sondern in ihrem wechselseitigen Miteinander auch zu einem Korrektiv innerhalb des Schaffensprozesses erhoben. In diesem Sinne sah sich Matisse der "Tradition" verbunden. So hat Matisse - wie auch sein Gegenüber, Picasso - nie den Schritt zur völligen Abstraktion vollzogen, da man auf diese Weise, wie er betonte, die Abstraktion nur imitiert.[5]
Charakteristisch für seinen Bildaufbau ist des weiteren, dass die "Objekte" "linearisiert" werden. Die "räumlichen" Beziehungen zwischen den "Objekten" treten in den Hintergrund, werden aufgelöst, ohne jedoch ihre Raumbezüge völlig zu negieren. So erkannte er, dass durch die Gleichstellung der "Formen" ("Gegenstand" und Binnenraum) sowie der Autonomie der Farbe eine "Linearisierung" der Bildelemete notwendig ist und vice versa.
Das in jenen Tagen immer stärker aufkommende Bedürfnis nach "Originalität" und "Individualität" einerseits und die Abneigung gegenüber den degenerierten Sichtweisen der immer noch etablierten Akademien andererseits führten dazu, dass jeder Maler seine eigene Position beziehen musste. Dieses jener Epoche entsprungene Charakteristikum wird durch die Tatsache gestützt, dass seither das autodidaktische und individuelle Element, was sich im stückweisen Gebrauch "traditioneller Elemente" der Malerei im Prozess des Schaffens von Kunstwerken widerspiegelt, fundamentale Grundlage des Kreativen geworden ist.[6] So fand Matisse zwar in Cézanne die Figur des spiritus rector[7], jedoch lag ihm eine Weiterführung des Cézanne'schen Werkes fern.
Frühe Jahre
Fauve-Periode (1900−1908)
→ Hauptartikel: Fauvismus
Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte, 1884-1886
Das Frühstück, 1886-1887
Haus in der Provence, 1882-1885
Im Jahre 1900 begann Matisse in einer Art zu malen, die man seinen Proto-Fauve Stil nennen könnte. Er neigte dazu, seine Formen nicht in Licht aufgelöst zu sehen, sondern als ein vollständiges Ganzes aufzufassen und so entfernte er sich vom "orthodoxen" Impressionismus. Es waren nun neben den Arbeiten Cézanne's die divisionistischen Arbeiten Seurat's, denen er Aufmerksamkeit schenkte. Die im Impressionismus fehlende "Farblogik" war es, die ihn auf die theoretische Lehre der Divisionisten zugehen ließ, welche auf der Farbtheorie Chevreul's basierte. Nachdem er auch hier seine Lektionen gelernt hatte, erkannte er, dass die divisionistische Bildauffassung nicht dazu geeignet war, den Bildwerken sowohl Festigkeit zu verleihen als auch die "farblichen Empfindungen" des Malers wiedergeben zu können und so verließ er, wie es Cézanne schon Jahre vor ihm getan hatte, die impressionistische Bahn und ging auf die Suche nach ähnlichen Zielen. Er suchte nun nach etwas Dauerhaftem, nach etwas, dass ihm ermöglichte, seine "farblichen Empfindungen" zu verdichten, ohne dabei einer der Ratio unterworfenen "Farbtheorie" gehorchen zu müssen, welche die "Gemütsbewegungen" des Malers nicht wiederzuspiegeln vermag.
Das Ergebnis seiner Arbeit während seiner fauvistischen Phase stellt nun eine Lösung bezogen auf die "flächige Farbbehandlung" dar, welche dem "Zerfließen" impressionistischer Bilder entgegensteht. Matisse zeigt auf, dass durch die Autonomie der Farbe in Verbindung mit ihrem flächenhaften Auftrag, die "Objekte" untereinander zu "linearisieren" sind, ihre "räumlichen Zusammenhänge" somit in den Hintergrund treten müssen. Die Autonomie der Farbe in Verbindung mit ihrer "flächigen" Behandlung führt somit zur Erkenntnis, dass allein die Anordnung der "Flächen" für die Bildwirkung Verantwortung übernimmt und diese nur mittels "Naturbeobachtung" intensiviert und somit realisiert werden kann. Der Maler wird somit in einer ähnlichen Art und Weise wie bei Cézanne zu einem Regulator der den in ihm einerseits durch das "Motiv" hervorgerufenen Gemütsbewegung andererseits jedoch auch den "Gestaltungsgesetzen" unterworfen ist. Die Form- und Farbwahl - beides ist wie schon gesagt eins - der Flächen wird zum Dreh- und Angelpunkt der Bildgestaltung. Hierbei verlieren die Formen jedoch nicht gänzlich ihre "räumlichen Bezüge", diese werden lediglich "linearisiert", unterdrückt. Dies kennzeichnet nun auch seinen weiteren Weg und in einem tieferen Sinn stellen die Folgejahre in erster Linie Variationen dieser grundlegenden Erkenntnis dar.
In den 1908 erschienenen Notizen eines Malers verdeutlichte er die Hauptanliegen seiner Kunst, die da wären: 'expression' (Ausdruck und Aussage, s.oben), geistige Verarbeitung von Naturformen, Klarheit und Farbe. Ferner bekennt er in diesem Artikel seinen Glauben an die Kunst als Ausdruck der Persönlichkeit. Sie ist für ihn weder Darstellung einer Imagination noch Mittler literarischer Vorstellungen (vgl. hierzu Cézanne), sondern er begründet sie auf der intuitiven Synthese von Natureindrücken.
Eine Auswahl seiner Werke
Experimentelle Periode (1908−1917)
Nizza-Periode (1917−1929)
Matisse widmete sich u.a. dem Malen von Odalisken in verschiedenen Positionen. Auch Portraits, Wohnräume, Stillleben, Landschaften und dynamische oder schwer fassbare Themen wie der Tanz oder die Musik standen im Zentrum seines Darstellungsinteresses.
Periode erneuter Einfachheit (1929−1940)
Der Nizza-Periode folgte eine Periode erneuter Einfachheit. Sein künstlerisches Streben konzentrierte sich auf die Harmonie zwischen der maximalen Entfaltungsmöglichkeit der Farbe und einer fortschreitenden Abstraktion der gegenständlichen Form.
Periode der Beschränkung auf das Wesentliche (1940−1954)
Die Reduktion der Form bis hin zur Abstraktion führt ihn zur Betonung des dynamischen Elements. Das Spätwerk offenbart sich in den „Scherenschnitten“ und kann als Höhepunkt dieser Bestrebung gewertet werden. Diese Serie, die nur in blau und weiß gehalten ist (gouaches decoupees), hatte eine skulpturale Wirkung. Ein Beispiel dafür ist der blaue Akt, ein Scherenschnitt von 1952 mit den Maßen 116 × 81,9 cm. Ein Beispiel für die Leuchtkraft und Farben ist „Der Tanz“, ein Ölbild von 1910 (260 × 391 cm). Die nahezu gewaltsam gegeneinander gesetzten Farben (intensives Rot und blauer/grüner Hintergrund), die mitreißende Bewegungsdynamik, die rhythmische Struktur und die flächenverspannende Figurengruppe haben eine magische Ausstrahlung auf den Betrachter.
Um 1943 wurde aus gesundheitlichen Gründen der Papierschnitt zu einem weiteren Hauptausdrucksmittel in der Arbeit des von 1941-44 erkrankten Künstlers; um 1948 schließt Matisse sogar ganz mit der Malerei ab. Er ließ von Assistenten Papierbögen einfärben, aus denen er dann seine Figuren und freien Formen ausschneiden konnte. Matisse nannte diese Technik „mit der Schere zeichnen“. 1947 wurde eine Folge von Papierschnitten aus den Jahren 1943 bis 1944 unter dem Titel „Jazz“ veröffentlicht, die im Schablonendruck vervielfältigt worden waren. Der Titel spielt auf die Spontanität und Improvisation des Jazz an. Hinzu kamen noch Entwürfe für Wandteppiche und die Ausgestaltung einer Kapelle, der Chapelle du Rosaire (auch "Chapelle Matisse"), in Vence, die alle in Papierschnitten vorbereitet wurden. Die Serie der „blauen Akte“ entstand 1952 nur wenige Jahre vor seinem Tod. Der Kunsthändler Heinz Berggruen stellte die Papierschnitte erstmals 1953 in seiner Pariser Galerie aus und 2003 in einer Sonderausstellung seiner Sammlung Berggruen in Berlin.
Beziehung zu Picasso
Matisse war der einzige zeitgenössische Künstler, den Picasso als ebenbürtig ansah. Die respektvolle und auch von Rivalität geprägte Künstlerfreundschaft zwischen diesen beiden Maßstäbe setzenden Künstlern des 20. Jahrhunderts wird von Francoise Gilot in ihrem Buch[8] ausführlich gewürdigt.
Vergleicht man in diesem Zusammenhang die der Gestaltung zugrundeliegenden Vorgehensweisen zwischen Matisse und Picasso, seinem Antipoden und Freund - Picasso äußerte in diesem Zusammenhang, dass Matisse und er sich wie der Nord- und der Südpol gegenüberstehen -, so tritt ein fundamentaler Unterschied zutage. Picasso unterwarf das "Motiv" seinem Gestaltungswillen, seiner gestalterischen Idee (deduktive Methode), was sich im Kubismus ausdrückt. Bei Matisse hingegen entsprang das Gestaltungskonzept der "Naturbeobachtung", welche die "Gemütsbewegung" auslöst (induktive Methode), was sich im Fauvismus widerspiegelt. Andererseits wiederum stellt das Werk Cézannes das beide verbindende Element dar. So äußerte Picasso: "Cézanne, c'est notre père à tous." (Cézanne ist unser aller Vater.)
Matisse hat in diesem Zusammenhang mit Cézanne, dessen Briefe er studierte, den Forscherinstinkt gemein, der danach strebt, ein voll und ganz "realisiertes" Bild hervorzubringen. Dieses Suchen und Forschen, welches die Schriften von Matisse wie ein roter Faden durchzieht, findet sich ganz ausgeprägt bei Cézanne. Dieser wesentliche Aspekt des Schaffens von Matisse wurzelt in der Haltung des Empirismus des 19. Jahrhunderts, und zwar in einer Weise, die sich vom Kubismus vollständig unterscheidet.[9]
Das plastische Werk
Werke (Auswahl)
- 1905 - Luxus, Stille und Begierde, Musée d'Orsay, Paris
- 1905 - Lebensfreude
- 1906 - Self-Portrait in a Striped T-shirt, Kopenhagen
- 1906 - "Orientalische Teppiche" Oriental Rugs
- 1908 - Harmonie in Rot, State Museum of New Western Art, Moskau
- 1908 - Das rote Zimmer, Eremitage, Sankt Petersburg
- 1909 - Spanierin mit Tamburin, Puschkin-Museum, Moskau
- 1909 - Der Tanz, Eremitage, Sankt Petersburg und MoMA, New York
- 1911 - Familienbildnis, Eremitage, Sankt Petersburg
- 1911 - Goldfische
- 1919 - Die weißen Federn
- 1932 - Der Tanz, Wanddekoration für die Barnes Foundation in Merion
- 1937 - Dame in Blau
- 1949 - Blassblaues Glasfenster
- 1953 - Die Schnecke, Tate Gallery, London
- 1952 - Blauer Akt, Seilspringerin (Papierschnitt)
- 1952 - Der Papagei und die Meerjungfrau (Papierschnitt, 340 x 785 cm)
- 1952 - La tristesse du roi (Papierschnitt)
- 1953 - Die Garbe
- 1954 - Das Schicksal - Le destin
- Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli
Anmerkungen und Quellen
Hier in Kurzform aufgeführte Literatur bezieht sich auf untenstehende bibliografisch erfasste Quellen.
- ↑ Kindlers Malereilexikon Bd. 9, S 55, 60, München 1976
- ↑ Matisse - Über Kunst, op.cit., S. 14
- ↑ Französische Malerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts, Ermitage Leningrad, Aurora-Kunstverlag, Leningrad, 1987
- ↑ Matisse - Über Kunst, op.cit., S. 25
- ↑ André Verdet, Entretiens avec Henri Matisse, in: Prestige de Matisse, Paris 1952, S. 37-76
- ↑ Picasso - Über Kunst, Diogenes Verlag, Zürich, 1982, S.11-12
- ↑ Escholier, 1937, S.17; idem, 1956, S.50
- ↑ Gilot: Matisse und Picasso – Eine Künstlerfreundschaft
- ↑ Matisse - Über Kunst, op.cit.
Literatur
Primärliteratur
- Matisse: Farbe und Gleichnis – Gesammelte Schriften. Mit den Erinnerungen von Hans Purrmann, Hrsg. Peter Schifferli, Fischer Bücherei Nr.324, Fischer Bücherei KG, Frankfurt a.M. 1960, o.ISBN
- Matisse, Henri: Über Kunst, detebe 21457, Diogenes Verlag, Zürich 1982, ISBN 3-257-21457-X,
- engl. Ausg.: Matisse on Art (Documents of Twentieth-Century Art) – Henri Matisse, Jack D. Flam (1995), ISBN 0-5202-0032-2.
Sekundärliteratur
Biografische Gesamtdarstellungen:
- Gowing, Lawrence: Matisse, Verlag Lichtenberg, München 1997, ISBN 3-7852-8406-3
- Grepaldi, Gabriele: Henri Matisse, Reihe monte (Berühmte Maler auf einen Blick), DuMont Verlag, Köln 1998, ISBN 3-7701-4541-0
- Néret, Gilles: Henri Matisse, Verlag Taschen, Köln 1997, ISBN 3-8228-8217-8
- Spurling, Hilary: Matisse – Leben und Werk:
- einbändige Ausgabe: 700 S., 150 s/w. Abb., 300 farb. Abb., Verlag DuMont Literatur und Kunst, Köln 2006, ISBN 978-3-8321-7704-1
- zweibändige Ausgabe: im Schuber, zus. 1096 S., 320 s/w. Abb., 60 farb. Abb., Verlag DuMont Literatur und Kunst, Köln 2007, ISBN 978-3-8321-7774-4
Lebensabschnitte:
- 1916–1930: Cowart, Jack/Fourcade, Dominique: Henri Matisse – The Early Years in Nice 1916–1930, Ausstellungskatalog (2. November 1986–29. März 1987) der National Gallery of Art (Washington), Verlag: Harry N. Abrams, Inc., New York 1986, Broschur: ISBN 0-89468-097-8; gebunden: ISBN 0-8109-1442-5
- 1943–1948: Boyer, Marie-France (Text) /Adant, Hélène (Fotos): matisse in der villa le rêve – 1943–1948, Benteli Verlag, Bern 2005, ISBN 3-7165-1390-3
- 1943–1954: Gilot, Francoise: Matisse und Picasso – Eine Künstlerfreundschaft, Kindler Verlag, München 1990, ISBN 3-463-40139-8
Augenzeugenberichte:
- Hans Purrmann: Über Henri Matisse in: Henri Matisse Farbe und Gleichnis – Gesammelte Schriften, Hrsg. Peter Schifferli, Fischer Bücherei Nr.324, Fischer Bücherei KG, Frankfurt a.M. 1960, o.ISBN , S.121-154
Einzelaspekte des Werkes:
- Berggruen, Oliver Berggruen/ Hollein, Max Hollein (Hrsg.): Henri Matisse. Mit der Schere zeichnen. Meisterwerke der letzten Jahre. Mit Beiträgen von Michel Anthonioz, Oliver Berggruen, Hannes Böhringer, Max Hollein, Rémi Labrussem Gunda Luyken, Ingrid Pfeiffer und Margret Stuffmann, Prestel Verlag, München 2002, 176 S. mit 149 Abb., davon 105 farb., Museumsausgabe (Ausstellungskatalog) ISBN 3-7913-6002-7; Buchhandelsausgabe ISBN 3-7913-2798-4.
- Girard, Xavier/ Kuthy, Sandor: Henri Matisse 1869–1954 – Skulpturen und Druckgraphik – Sculptures et gravures, Ausstellungskatalog (30. November 1990 – 10. Februar 1991), Kunstmuseum Bern/Musée des beaux-arts de Berne, Bern 1990, ISBN3-7165-0768-7
- Henri Matisse – Figur/Farbe/Raum, Hrsg. Pia Müller-Tamm, Ausst.-Katalog anlässl. d. gleichnamigen Ausstellung in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (29. Oktober 2005 – 19. Februar 2006), Düsseldorf 2005, Museumsausgabe ISBN 3-926154-80-2; Buchhandelsausgabe: Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2005, ISBN 3-7757-1600-9
- Henri Matisse – Zeichnungen und Skulpturen, Hrsg. Ernst-Gerhard Güse anlässl. d. gleichnamigen Ausstellung im Saarland Museum Saarbrücken (12. Mai – 7. Juli 1991), Prestel Verlag, München 1991, ISBN 3-7913-1124-7
- Jedlicka, Gotthard: Die Matisse Kapelle in Vence − Rosenkranzkapelle der Dominikanerinnen, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M. 1955, o.ISBN, 95S. + 28s/w-Fotografien und eine Grundrisszeichnung. Der Band enthält in einem ersten Teil die Entwicklung und Beschreibung des Entwurfes und des Bauwerkes einschließlich der Arbeiten, die Matisse ausführen ließ, und in einem zweiten Teil die Beschreibung der Begegnung Jedlickas mit Matisse am 19. März 1952 in Cimiez oberhalb Nizzas; bei diesem Zusammentreffen führte der Autor das hier wiedergegebene Interview mit dem Künstler über die Rosenkranzkapelle.
- Lavarini, Beatrice: Henri Matisse: JAZZ (1943-1947) - Ein Malerbuch als Selbstbekenntnis, scaneg Verlag 2000, 432 S., 20 Abb., ISBN 3-89235-079-5.
- Legg, Alicia: The Sculpture of Matisse, Hrsg. The Museum of Modern Art (MOMA), New York (NYC) 1975 (2.Aufl.), ISBN 0-87070-448-6
- Matisse, Henri: Scherenschnitte, Text von Gilles Néret, Verlag Taschen, Köln 1994, ISBN 3-8228-8412-X
- Matisse, Henri: Scherenschnitte, Text von Ralf Schiebler, Schirmer's Visuelle Bibliothek Bd.19, Verlag Schirmer/Mosel, München 1994, ISBN 3-88814359-4
- Matisse–Picasso – Ihr künstlerischer Dialog im buchillustrativen Schaffen, Hrsg. Markus Müller, Publikation anlässl. gleichnamiger Ausstellung (18. Februar – 25. Mai 2005) im Graphikmuseum Pablo Picasso Münster, Münster 2005, o.ISBN
- Matisse Portfolio – Henri Matisse (2003), ISBN 3-8228-2982-X
- Schnipp, Schnapp, Matisse – Henri Matisse, Nina Hollein, Max Hollein (2002), ISBN 3-7913-2753-4.
- Schütz, Otfried: Henri Matisse – Die blauen Akte, Kunst-Monographie mit farb. Abb., it 1795, Insel-Verlag, Frankfurt a.M. 1996, ISBN3-458-33495-5
- Wiethege, Katrin: Henri Matisse. Jazz. Prestel Verlag, München 2005, ISBN 978-3-7913-3508-7 (Flexo).
Wirkung und Rezeption:
- Die große Inspiration. Deutsche Künstler in der Académie Matisse, Teil III (Ausstellungskatalog), Kunst-Museum Ahlen 2004/05
Weblinks
- Henri Matisse bei artfacts.net
- Vorlage:BAM
- Henri Matisse: Life and Work (englisch)
- Matisse Biografie (englisch)
- Henri Matisse in der Fondation Beyeler
- Matisse im Webmuseum Paris
- Henri Matisse: Eine Virtuelle Kunst-Galerie
- Werke von Henri Matisse bei TerminArtors
- Vorlage:PND
Personendaten | |
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NAME | Matisse, Henri |
ALTERNATIVNAMEN | Matisse, Henri Émile Benoît (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Maler und Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 31. Dezember 1869 |
GEBURTSORT | Le Cateau, Frankreich |
STERBEDATUM | 3. November 1954 |
STERBEORT | Nizza, Frankreich |