Grünten

Massiv der Allgäuer Alpen in Bayern
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Der Grünten (auch als „Wächter des Allgäus“ bezeichnet) ist ein 1.738 Meter hoher Bergrücken bei Sonthofen in Bayern.

Grünten
Blick von Ortwang zum Grünten und Burgberg im Allgäu
Blick von Ortwang zum Grünten und Burgberg im Allgäu
Höhe 1738 m ü. NN
Lage Landkreis Oberallgäu, Bayern
Gebirge Allgäuer Alpen
Koordinaten 47° 33′ 11″ N, 10° 19′ 0″ OKoordinaten: 47° 33′ 11″ N, 10° 19′ 0″ O
Grünten (Bayern)
Grünten (Bayern)
Typ Bergrücken
Grünten aus Richtung Südwest (Sonthofen)

Geographie

Der Grünten ist einer der nördlichsten Berge der Allgäuer Alpen. Er befindet sich im Landkreis Oberallgäu etwa 5,5 km nordöstlich von Sonthofen. Ihm zu Füßen liegen die Ortschaften Burgberg und Rettenberg, das Tal der Iller, in die bei Sonthofen die Ostrach einmündet und das Tal der Starzlach (mit der Starzlachklamm), die ebenda in die Ostrach mündet.

Etwas vorgelagert erhebt sich das 1.496 Meter hohe Burgberger Hörnle, dessen Besteigung über einen schmalen Grat Schwindelfreiheit erfordert.

Zwei markante Bauwerke bestimmen das Bild im Gipfelbereich des Bergrückens: Auf dem Hauptgipfel, der den Namen Übelhorn trägt, stehen das 1924 nach Planung und unter Leitung von Bruno Biehler erbaute Denkmal für gefallene Gebirgsjäger und unweit dieser Stelle der 92 Meter hohe, im Jahr 1951 errichtete Sendeturm des Bayerischen Rundfunks (siehe unten).

Geschichte

1852 erbaute Carl Hirnbein mit dem Grüntenhaus das erste Hotel in den Allgäuer Alpen und legte damit einen Grundstein zur touristischen Erschließung des Allgäus.

Am Grünten wurde bis ins frühe 20. Jahrhundert noch Erz abgebaut. Die Stollen sind aber wegen Einsturzgefahr nicht mehr begehbar. Seit 2006 sind mehrere Schaustollen mit Führung wieder zur Begehung freigegeben.

Aufstieg

Der Aufstieg zum Grünten ist über Burgberg, Rettenberg und Rettenberg-Kranzegg möglich. Viele bewirtschaftete Hütten und Berggasthöfe laden zur Einkehr ein. Der kürzeste Weg führt von der Alpe Kammeregg (Parkplatz) zur Grüntenhütte (eineinhalb bis zwei Stunden) und von da über den zuletzt drahtseilversicherten Ostgrat mit Eisenleiter zum Gipfel mit Gebirgsjägerdenkmal (45 Minuten). Dieser Weg ist auch bei Schnee – am besten vor oder nach der Skisaison – gut machbar und zumindest bis zur Grüntenhütte meist gespurt. Skitourengeher wählen den Grünten gern als kleine Halbtagestour.

Aussicht

Vom Gipfel des Grünten hat man eine umfassende Aussicht auf die Allgäuer Landschaft und darüber hinaus – an klaren Tagen reicht sie von der Schweiz im Westen bis zur Zugspitze im Osten und vom Unterallgäu im Norden bis weit in die Hochalpen im Süden.

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Sonstiges

Eine Allgäuer Volksweisheit besagt: „Trägt der Grünten einen Hut, wird das Wetter morgen gut. Trägt der Grünten einen Degen, gibt es andern Morgens Regen.“

Alle zwei Jahre ist der Grünten Schauplatz der Grüntenstafette, eines Staffelwettbewerbs mit sechs Teilnehmern je Team mit Lauf- und Radsportstrecken.

Sendeanlage

 
Der ostseitige Aufstieg zum Gipfel von der Grüntenhütte (1477 m)
 
Der Sendeturm auf dem Grünten. Blick vom Gebirgsjägerdenkmal nach Westen.

Auf dem Gipfelgrat des Übelhorn, der höchsten Erhebung des Grünten, steht ein im Jahr 1951 errichteter, 94,5 Meter hoher Sendeturm des Bayerischen Rundfunks (BR). Der dortige Grundnetzsender, ein Stahlgitterturm mit aufgesetztem Antennenzylinder, versorgt fast den gesamten Regierungsbezirk Schwaben in Bayern und weite Teile der Region Bodensee-Oberschwaben in Baden-Württemberg mit Radio und Fernsehen. Zur Versorgung der Sendeanlage betreibt der BR die Grüntenbahn, eine Seilbahn, die seit Juni 2007 einmal in der Woche für die Öffentlichkeit benutzbar ist.

Abgestrahlt werden elf Fernsehprogramme via DVB-T, auf UKW alle fünf BR-Hörfunkprogramme und Antenne Bayern sowie im DAB-Frequenzblock 12D (0,6 Kilowatt) das Bayern Digital Radio Ensemble. Seit 1989 senden von hier auch zwei Hörfunkprogramme des Südwestrundfunks (SWR1 Baden-Württemberg und SWR3), da der ursprünglich vom damaligen Südwestfunk vorgesehene Senderstandort Schwarzer Grat (bei Isny) nicht gebaut werden konnte.

Die Sendeleistung aller bayerischen UKW-Hörfunkprogramme betrug ursprünglich 100 kW. Sie musste reduziert werden, da am Grüntengipfel ansonsten – bedingt durch die geringe Höhe der Sendeantenne – in gewissen Bereichen die gesetzlichen Grenzwerte für elektromagnetische Feldstärken überschritten worden wären. Nach einem Umbau wird wieder mit der maximal zulässigen Leistung von 100 kW gesendet.

Frequenzen und Programme

Analoges Radio (UKW)

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.

Mit dem RDS PI Code ist es möglich, Sender weltweit zu identifizieren. Er wird aber ebenso zur Suche von Alternativfrequenzen, bei verlassen des Sendegebiets zum Beispiel beim Empfang im Auto verwendet.

Frequenz 
[MHz]
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
[kW]
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
90,7 Bayern 1 BR_1_SCH 
BAYERN_1
D911 (regional) 
D311
Schwaben 100 D (300°-100°) H
88,7 Bayern 2 BR_2_OBB 
BAYERN_2
D412 (regional) 
D312
Schwaben 100 D (300°-100°) H
95,8 Bayern 3 BAYERN_3 D313 - 100 D (300°-100°) H
101,0 Bayern 4 Klassik BAYERN_4 D314 - 100 D (300°-100°) H
106,9 B 5 Aktuell B_5_AKT_ D315 - 100 D (300°-100°) H
104,4 Antenne Bayern ANTENNE_ D318 - 100 D (300°-100°) H
98,7 SWR 1 Baden-Württemberg SWR1_BW_ D301 - 100 D (280°-350°) H
103,0 SWR 3 __SWR3__ D3A3 Alb/Bodensee 100 D (280°-350°) H

Digitales Radio (DAB)

DAB beziehungsweise DMB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.

Block Programme ERP 
[kW]
SFN
12D 
Bayern 1 
(D__00008)
DAB-Block der Bayern Digitalradio :
  • Bayern 2 plus (128 kbps)
  • Bayern 4 Klassik (192 kbps)
  • B5 plus (96 kbps-M)
  • Bayern mobil (128 kbps)
  • On3radio (128 kbps)
  • BR Traffic News (64 kbps-M)
  • ROCK ANTENNE (192 kbps)
  • Radio Galaxy (160 kbps)
  • MobilData BDR/TPEG/EPG(64kbps-Daten)
1 Grünten / Sonthofen (Übelhorn), Wendelstein (Bayrischzell), München (Ismaning), München (Olympiaturm), Lindau (Kinberg-Lötz), Mindelheim (Mittelneufnach-Höhenberg), Ulm (Kuhberg), Augsburg (Haberskirch-Sankt Stefan Str.), Hühnerberg/Harburg, Nürnberg (Fernmeldeturm Schweinau), Büttelberg/Frankenhöhe, Würzburg (Frankenwarte-Nikolausberg BR), Burgsinn (Burgsinner Kuppe), Wenschdorf/Miltenberg (Kohlplatte), Pfaffenberg / Aschaffenburg, Alzenau (Hörstein-Hahnenkamm), Kreuzberg / Rhön, Coburg (Löbelstein-Eckardtsberg), Bamberg (Geisberg), Hof (Labyrinthberg), Ochsenkopf/Fichtelgebirge, Hirschau (Rotbühl), Dillberg/Neumarkt, Hoher Bogen/Furth (Burgstall), Hohe Linie/Regensburg (Keilberg), Deggendorf (Aletsberg), Brotjacklriegel/Deggendorf (Schöfweg), Dingolfing (BMW), Passau (Dommelstadl-Hainberg), Pfarrkirchen (Postmünster-Hieb), Landshut (Altdorf-Gstaudacher Str.), Eichstätt (Wintershof), Gelbelsee/Ingolstadt (Burgstr.), Ingolstadt (Audi), Pfaffenhofen (Wolfsberg-Fernsehturm), Weilheim (Hohenpeißenberg), Oberammergau (Laber-Laberberg), Herzogstand (Fahrenbergkopf-Bergstation), Hochberg / Traunstein, 
 gepl.: 
Lindau (Hoyren-Hoyerberg), Untersberg/Freilassing (Geiereck) [AUT]

Digitales Fernsehen (DVB-T)

Die DVB-T-Ausstrahlungen auf dem Grünten laufen seit 27. November 2007 und sind im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.

Kanal Frequenz 
[MHz]
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
[kW]
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
[MBit/s]
SFN
E45 666 ARD national (BR) 100 D H 16-QAM 3/4 1/4 13,27 Grünten/Sonthofen (Übelhorn)
E46 674 ARD regional (BR) Südbayern 100 D H 16-QAM 2/3 1/4 13,27 Grünten/Sonthofen (Übelhorn)
E28 530 ZDFmobil 50 D H 16-QAM 
(8k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Grünten/Sonthofen (Übelhorn), Hohenpeißenberg/Weilheim

Analoges Fernsehen

Vor dem 27. November 2007 liefen am Grünten in analogem PAL:

Kanal Frequenz 
[MHz]
Programm ERP 
[kW]
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
E02 50,5 Das Erste (BR) 100 ND H
E43 650 Das Erste (SWR) 500 ND H
E28 530 ZDF 440 ND H
E46 674 Bayerisches Fernsehen (Schwaben/Altbayern) 440 ND H