Hamburg-Hausbruch

Stadtteil von Hamburg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. März 2005 um 12:32 Uhr durch Tabacha (Diskussion | Beiträge) (Wohnwert unter Wirtschaft verschoben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Basisdaten
Bundesland: Hamburg
Bezirk: Harburg
Fläche: 11,2 km²
Einwohner: 17.371 (2003)
Sozialhilfeempfänger: 2.727 (15,7%) (2003)
Bevölkerungsdichte: 1554 Einwohner je km²
Höhe: 4 bis 79 m ü. NN
Postleitzahl: 21147,21149
Vorwahl: 040
Geografische Lage: 53° 28' n. Br.
9° 53' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: HH

Hausbruch ist ein Stadtteil im Ortsamtsbereich Süderelbe, Bezirk Harburg in Hamburg. Nördlich von ihm liegen die Stadtteile Francop und Moorburg, im Osten grenzt er an Heimfeld und im Westen an Neugraben-Fischbek.

Der Name Hausbruch kommt von der Gebühr Hür (Heuer) oder vom Pächter Hürer und der hintere Teil stammt von einem Bruchwald (Brook). Die Theorie das der Name vom "Haus im Bruch" abstammt wurde von Artur Conrad Förste aus Moisburg 1973 widerlegt.

Geographie

Die heutigen Stadtteilgrenzen sind:

  • Zu Heimfeld: der Ehestorfer Heuweg, Cuxhavener Straße, Autobahn 7.
  • Zu Neugraben-Fischbeck: Der Falkenbergsweg, Scharpenbargsweg, Rehrstieg, Francoper Straße.
  • Zu Francop und Moorburg bildet die Moorburger Landscheide (Fluss) eine natürliche Grenze.

Hausbruch liegt an der Grenze zwischen Marsch und Geest. Die höchsten Erhebungen sind der Reiherberg (79,2 m), der Bredenberg (69,8m), der Falkenberg (64,8 m), der Kaiserstuhl (64,7 m) und der Wulmsberg (64,0 m).

Hausbruch bestand aus drei Ortsteilen: Altwiedenthal (südlich der B 73), Neuwiedenthal (nördlich der B73, heute eher nur für den nordwestlichsten Teil Hausbruchs geläufig) und Dubben (östlich der heutigen Waltershofer Straße).

Geschichte

  • Um 1545 läßt Herzog Otto I. von Harburg eine Schäferrei errichten (ungefähr beim heutigen Jägerhof).
  • Hausbruch wird erstmals 1553 urkundlich erwähnt. (Quelle: Harburger Anzeigen und Nachrichten vom 19. Dezember 2000).
  • Um 1610 läßt Herzog Wilhelm (1603-1642) aus Heide und Moor einen Acker roden (Ungefähr da, wo heute ein Aldi an der B73 steht).
  • Durch den Bau der Unterelbebahn 1881 wurde es für die Industrie lukrativ sich in Hausbruch anzusiedeln.
  • 1. November 1896 eröffnet die erste Schule.
  • 1898 Gründung des Schützenvereins.
  • Am 15. Januar 1899 wurde der Bahnhof Hausbruch eröffnet. Seit diesem Zeitpunkt war Hausbruch ein Ausflugsort für naturliebende Hamburger. Die Bedeutung als Naherholungsgebiet nahm aber immer mehr ab, heute (2004) findet man nur noch Spuren davon (Hotel Sennhütte, Hamburg-Blick).
  • 1900 gab es 400 Einwohner.
  • 1901 die Schule zieht an in ihre heutigen Platz. Es gab 89 Schüler.
  • 1903 hatte Hausbruch ca. 450 Einwohner, ca. 27 Pferde, 98 Rinder, 120 Schafe und 70 Ziegen.
  • 1905 gab es 558 Einwohner. Chronisten vermerken, das kein Ort im Landkreis Harburg ein so großes Bevölkerungswachstum hatte.,
  • 1907 ließ eine "schrullige Jungfer" eine Mühle als Wohnhaus an die Hausbrucher Bahnhofstraße bauen. Sie wurde 1962 abgerissen.
  • 1910. Es gibt 143 Schüler.
  • An 11. Dezember 1911. Die Hausbruch Neugrabener Turnerschaft wird gegründet.
  • Im Winter 1913/1914 wurden 5000 kg Schnee mit der Bahn aus dem Harz nach Neugraben gebracht um sie dann auf die Rodelbahn am Opferberg aufzubringen.
  • 1917 wurde bei einer Brunnenbohrung Kohle gefunden, die von 1919 bis 1921 gefördert wurde.
  • 1918 gab es am Opferberg eine hölzerne Sommerrodelbahn.
  • 1928 Heinrich Lüders beginnt in Neuwiedenthal mit der Produktion von Grünkohl in Konservendosen.
  • 1929 Die Heideburg (ein ehemaliges Ausflugslokal) wird evangelisches Jugendheim.
  • 1956. Die Badeanstallt im Dubben wurde geschlossen.
  • In den 1960er und 1970er wurden das Neubaugebiet Neuwiedenthal gebaut (überwiegend Hochhäuser). In Neuwiedenthal leben etwa 2/3 der Hausbrucher Bevölkerung.
  • 1959 Hausbruch erhält eine eigene Kirche.
  • Am 22. Juli 1975 ereignete sich ein schweres Zugunglück bei dem 70 Menschen verletzt wurden und 11 Menschen starben [1]
  • Am 4. August 1984 wurde die S-Bahn Linie 3 eingeführt. Es entsandt der Haltepunkt Neuwiedental. Der Bahnhof Hausbruch wurde geschlossen.
  • 1986 wird die Heideburg zur Rudolf Steiner Schule.
  • 1985. Es gibt rund 500 Schüler.
  • Um 2000 der Tante-Emma-Laden Prigge in der Hausbrucher Bahnhofsstrasse schließt nach 100 Jahren.

Religionen

Der Stadtteil hat die evangelische Thomasgemeinde. Zur ihr gehört seit 1979 auch die Kirche in Altenwerder.


Wirtschaft

Wohnwert

Alt-Hausbruch, der nördliche Bereich bis zum Moor und die bewaldeten Gebiete südlich der Cuxhavener Straße sind geprägt durch Einzel- und Reihenhausbebauung.

Neuwiedenthal besteht fast ausschliesslich aus Hochhäusern und mehrgeschossigen Wohnhäusern. Die Sozialstruktur zwischen diesen beiden Bebauungsgebieten ist extrem unterschiedlich. Die Einzelhäuser werden überwiegend von Angehörigen der Mittelschicht bewohnt, während in den Hochhaussiedlungen Unterschichtsangehörige und Ausländer überproportional vertreten sind.

Durch die Lage zwischen den Harburger Bergen und dem Moor bietet Hausbruch seiner Bevölkerung naturnahes Wohnen in der Großstadt. Mieten und Grundstückspreise rangieren gemessen am Hamburger Durchschnitt im unteren Bereich.

Verkehr

Die Bundesautobahn 7 und die Bundesstraße 73 gehen durch Hausbruch. Hausbruch ist durch die Line S3 der S-Bahn Hamburg, Bahnhof Neuwiedenthal angeschlossen.

Ansässige Unternehmen

Im Gewerbegebiet Hausbruch sind u.a. die Beiersdorf AG, das Briefverteilzentrum der Deutschen Post, Philips Semiconductors und das Logistikzentrum von Blume 2000 ansässig. Außerdem befindet sich in Hausbruch Hamburgs letzte funktionierende Reeperbahn (Tau-Werke), die Lippman GmbH.

Bildungseinrichtungen

Hausbruch besitzt die Grund-, Haupt- und Real-Schule Hausbruch und die Grundschule Striepenweg. Ein Gymnasium und eine Gesamtschule befinden sich im Stadtteil Neugraben-Fischbek, sowie die Rudolf Steiner Schule Harburg im Ehestorfer Heuweg [2]


Freizeit- und Sportanlagen

Die Hausbruch Neugrabener Turnerschaft ist der einzige Sportverein in Hausbruch. Südlich der B73 beginnt die Haake ein Waldgebiet [3].


Entwicklung des Stadtgebiets

Ursprünglich war "Hausbruch" in die Bereiche:Altwiedenthal, Dubben, Hausbruch und Neuwiedenthal unterteilt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Seit 1973 gibt es ein Kulturhaus am Ehestorfer Heuweg. Der Bildhauer Erich Gerer schnitzt in Hausburch die Größte Eule (1984) und den größten Bär (2001) der Welt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Jedes Jahr findet das Schützenfest [4] statt.

Literatur

  • Karsten Broockmann, Michael Zapf, Süderelbe - Region der Gegensätze 1996 ISBN 3929229358
  • Hans F. Cords Hausbrucher Geschichten, Altwiedenthal, Neuwiedenthal, Dubben, Lühmandruck, Verlag der "Harburger Anzeigen und Nachrichten", Hamburg, 1985
  • Hans F. Cords Hausbrucher Geschichten'Band 2, Unser Wohnort einst und heute, Lühmandruck, Verlag der "Harburger Anzeigen und Nachrichten", Hamburg, 1987