Hamitentheorie

historische Theorie einer „hamitischen Rasse“ in Afrika
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Einleitung

Der Begriff "Hamitisch" bezieht sich auf Völker, von denen man glaubte, daß sie von Noahs Sohn Ham abstammen. Im Verlauf der Geschichte gab es verschiedene aber miteinander in Beziehung stehende Interpretationen des Begriffs. In der Bibel sind die Söhne von Ham Völker, die traditionell Feinde der Juden waren, insbesondere die Ägypter. Nicht alle diese Völker lebten im Süden, aber im Allgemeinen sagt man von den Söhnen Hams, daß sie die südlicheren Völker von Afrika gezeugt hätten. Während des Mittelalters und bis ins frühe 19. Jahrhundert wurde der Terminus "Hamitisch" von Europäern willkürlich auf Afrikaner angewandt. Eine Hamitische Sprachfamilie wurde vorgeschlagen, die verschiedene, meist nordafrikanische Sprachen miteinander verband. Ebenso wurde eine Hamitische Rasse identifiziert, die diejenigen Afrikaner bezeichnete, die die Europäer als "fortgeschritten", oder ihnen selbst, bzw. den semitischen Völkern am ähnlichsten ansahen.

Diese hamitischen Ideen werden heutzutage meistens als der Hamitische Mythos bezeichnet, da sie weitgehend in Mißkredit geraten sind. Die hamiische Sprachfamilie wird nicht mehr als brauchbares Konzept angesehen, obwohl die Bezeichnung Hamito-Semitisch ein geläufiger Begriff für die Afroasiatische Sprachen darstellt. Der Begriff Hamitische Rasse ist ähnlich problematisch.

Der Hamitische Mythos wurde im 19. und 20. Jh. als Rechtfertigung für die europäische Kolonialpolitik in Afrika verwendet, ebenso wie im Sklavenhandel in früherer Zeit. Heute wird der Begriff von vielen Afrikanern als Beleidigung aufgefaßt.

Früher Gebrauch des Begriffs "Hamitisch"

Frühe Interpreatationen der Bibel veranlaßten viele Gelehrten Europas dazu anzunehmen, daß die gesamte Menschheit auf Noah zurückgeht. Der Bibelvers, der die Söhne Noahs betrifft (Genesis 9:18-27), macht keine besonderen Angaben über die Rasse der Söhne, mit Ausnahme von Kush, dem ältesten Sohn von Ham, dessen Name auf hebräisch "schwarz" bedeutet. Noah verflucht Ham und Kanaan, und sagt, daß dieser samt seinen Nachkommen "Sklave von on Sklaven" sein werde. Hebräische Gelehrte gebrauchten diese Passage, um die israelitische Unterwerfung Kanaans zu rechtfertigen. Diese Gelehrten, die im 6. Jh. n. Chr. wirkten, führten die Idee ein, daß die Söhne Hams schwarze Haut besäßen.


Nach-Ägyptischer Gebrauch

Die Hamitentheorie heute

Siehe auch

Sanders, Edith "The Hamitic Hypothesis: Its Origin in Time" in Problems in African History: The Precolonial Centuries. Ed. Robert O. Collins. New York: Markus Wiener Publishing, 1996. ISBN 1-55876-059-8

Dieser Text entstand in Anlehnung an eine Übersetzung des Artikels en:Hamitic aus der englischen Wikipedia, Version vom 7. Februar 2005.