Die Kokosnuss ist die Baumfrucht der Kokospalme, die über die gesamten Tropen verbreitet ist. Oft schwimmt sie auf dem Meer tausende Kilometer weit bis sie wieder an Land gespült wird und Wurzeln schlägt. Sie ist keine echte Nuss, sondern eine Steinfrucht. Die Kokosnuss wird als grüne, relativ unreife, dreieckige, etwas mehr als kopfgroße Frucht geerntet, im Süden Thailands oft mit Hilfe dressierter Makaken-Affen.
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Den braunen Kern der Kokosfrucht, der bei uns als "Kokosnuss" in den Handel kommt, umhüllen Kokosfasern und eine harte, grüne äußere Schale. Der Kern enthält etwa einen Liter süßliche, fast klare Flüssigkeit, das Kokoswasser und weißes, aromatisch schmeckendes Fruchtfleisch.
Nutzung
Die Kokosnuss wird in vielfältiger Weise genutzt.
In den Anbauländern ist das Kokoswasser der weniger reifen Früchte ein wichtiger Trinkwasserersatz. Das Kokoswasser wird entweder roh getrunken oder vergoren als "Kokoswein". Da Kokoswasser steril ist, kann es als Serumersatz wie Kochsalzlösung direkt in eine Vene injiziert werden.
Das Fruchtfleisch kann roh verzehrt werden. Getrocknet wird es als Kopra bezeichnet und dient als Ausgangsstoff zur Gewinnung von Kokosöl, Kokosfett, Margarine und als Paste, die zum Kochen verwendet werden kann. Getrocknete Kokosflocken kann man auch bei uns kaufen. Kokosöl wird auch zur Herstellung von Kosmetika verwendet beispielsweise als Körperöl oder als Bestandteil in Seifen, Shampoos und Cremes.
Die zähen, harten Fasern, die die Kokosnuss umhüllen, werden für Matten, Teppiche, Seile, Matratzenfüllung und für die Füllung von Sitz- und Liegemöbeln (zum Beispiel im Fahrzeugbau) sowie zur Wärmedämmung verwendet. Die leeren Kokosnussschalen liefern noch hochwertigen Brennstoff, besonders als Holzkohle veredelt sind sie sehr begehrt. Das Holz der Kokosnusspalme wird für den Hausbau, für Möbel oder auch im Schiffbau verwendet. Die Blätter werden zu Besen zusammengebunden, zu Matten, Hüten, Körben usw. verarbeitet und als Dacheindeckung benutzt. Aus halbierten Kokosnussschalen werden auch Trinkgefäße hergestellt.
Die "Kokosmilch" entsteht nicht in der Nuss, sondern wird hergestellt, indem das Fruchtfleisch mit etwas heißem Wasser püriert und die Mischung dann durch ein Tuch ausgepresst wird. Es entsteht eine zähe, aromatische und milchige Flüssigkeit. Die zurückbleibende, faserige Masse wird als Tierfutter verwendet. Die Kokosmilch wird in den Anbauländern kleinindustriell erzeugt und als Konserven oder ultrahocherhitzte Kokosmilch zu uns exportiert. Sie wird in zahlreichen Gerichten, Saucen, Suppen, sowie für manche Cocktails, beispielsweise die Piña Colada verwendet.
Weblinks
Öffnen einer Kokosnuss
Mit Hilfe von Hammer und Nagel zwei oder drei Löcher in die Kokosnuss schlagen. Am einfachsten geht das an den Grübchen (Keimporen oder Augen) unter dem Bart. Damit des Fruchtwasser sauber abläuft, gibt man die Nuss in einen Sieb und lässt sie austropfen. Fließt das Wasser nicht gleich heraus, kurz mit einem Korkenzieher nachbohren, oder einen dickeren Nagel verwenden.
Zum Öffnen der harten Schale empfiehlt es sich, die Nuss 15 bis 20 Minuten in den 200 Grad heißen Backofen zu legen. Dann springt die Schale von allein auf und kann mit kurzen Hammerschlägen gespalten werden. Nun lässt sich das Fruchtfleisch herausschaben.
Am Rande
Laut Unfallstatistiken der Versicherungen sterben pro Jahr weltweit viel mehr Menschen durch eine herabfallende Kokosnuss (rund 150) als durch Angriffe von Haien (etwa 10).
Im Kinofilm sind echte Pferde nicht deutlich genug zu hören. Deshalb wurde das Geklapper der Pferdehufe mitunter durch Kokosnusshälften imitiert. Ins Groteske überhöht wurde diese Technik im Monty Python-Film „Die Ritter der Kokosnuss“ (engl. Originaltitel: Monty Python and the Holy Grail). An Stelle von Pferden wurden die Knappen im Film mit Kokosnussschalen ausgerüstet.