Belgien
| Belgische Flagge |
- Bevölkerung: 10.239.085 Einwohner (Stand 2000)
- Fläche: 32.547 km²
- Hauptstadt: Brüssel
- Staatsoberhaupt: König Albert II.
- Nationalfeiertag: 21. Juli
- Amtssprachen: Niederländisch, Französisch und Deutsch
- Währung: Seit 1.Januar 1999 wurde der belgische Franc als offizielle Währungseinheit in Belgien durch den Euro ersetzt.
- Bruttosozialprodukt: 9.064 Milliarden BEF / 224,7 Milliarden EUR (Schätzung des Bruttosozialprodukts in realen Preisen im Jahre 1998)
- Jährliches Wachstum: 1,9 % (1999)
- Gliederung Belgien ist ein Bundesstaat aus den Regionen Flandern, wo man einen niederländischen Dialekt (flämisch) spricht und den zweisprachigen Regionen Wallonien (französisch und deutsch) und Brüssel (französisch und flämisch). Die Regionen besitzen hierbei sehr weitreichende Vollmachten, außerdem besitzen die französischsprachige und die deutschsprachige Gemeinschaft in Wallonien jeweils eigene Gesetzgebungsorgane innerhalb ihrer Region.
| Map: The World Factbook CIA |
Verteilung der erwerbstätigen Bevölkerung nach Sektoren (1999):
- Agrarwirtschaft: 1,5 %
- Industrie: 28,2 %
- Dienstleistungssektor: 70,3 %
Zeitzone: GMT + eine Stunde
Sommerzeit: vom letzten Sonntag in März bis zum letzten Sonntag von Oktober, GMT + zwei Stunden
Maße und Gewichte: metrisches System
Netzspannung: 220 Volt
Bevölkerungsdichte: 314 Einwohner pro km² (1999)
Geographisches Zentrum: Nil-Saint-Vincent
Höchste Erhebung: Signaal van Botrange (694 m)
Durchschnittstemperatur: 11,2 Grad Celsius (2000)
Niederschlagsmenge pro Jahr (durchschnittlich): 852 mm (2000)
Sonnenscheindauer pro Jahr (durchschnittlich): 1.392 (2000)
Geschichte
1830 teilte sich das vereinigte Königreich der Niederlande in Belgien und die heutigen Niederlande. Belgien wurde - auch dank seiner Kolonie Belgisch-Kongo (anfangs Privatbesitz des belgischen Königs Leopold) - eine sehr wohlhabende Monarchie. Im 1. Weltkrieg wurde das neutrale Belgien vom deutschen Reich ohne Kriegserklärung angegriffen. Insbesondere die flämischen Städte wurden im 1. Weltkrieg durch den jahrelanden Stellungskrieg zerstört. Auch im 2. Weltkrieg nutzte die deutsche Armee das unwegsame Gelände, auf dem kein Angriff erwartet wurde, um Frankreich so zu überraschen. Von diesem zweifachen Trauma konnte sich das Land nur langsam erholen. Insbesondere das Engagement in westlichen Organisationen (s.u.) trug dazu bei, ein vertrauensvolles Verhältnis zu allen Nachbarländern aufzubauen. 1951 wurde der ausgewanderte Baudouin I. König des Landes. 1960 wurde die afrikanische Kolonie Kongo(Kinshasa) nach einem grausamen Krieg in die Unabhängigkeit entlassen. Danach konzentrierte sich Belgien außenpolitisch vor allem auf seine Rolle als Sitz internationaler Organisationen und Staatenbünde (NATO, EU). Bis in die fünfziger Jahre galt die französischsprachige Bevölkerung Walloniens als die tonangebende Volksgruppe. Mit dem Niedergang ihres Haupterwerbszweiges - des Bergbaus - änderte sich dies jedoch zugunsten der flämischen Bevölkerung im Norden des Landes. Dem Gegensatz zwischen den Regionen versucht man mit weitgehender Gewährung von Autonomie zu begegnen. Trotzdem lassen sich immer wieder Erfolge rechtsgerichteter sezessionistischer (oft mit rassistischen Parolen werbender) Protestparteien (Vlaams Blok, le Front National) verzeichnen. Hinzu kamen insbesondere zwischen 1990 und 2000 große gesamtstaatliche Probleme (Vorwurf der Verfilzung der Bundespolitik, Skandale um Kindesmißbrauch). Als einigendes und stabilisierendes Band für das Land erweist sich das Königshaus, dem seit 1993 König Albert II. als Nachfolger von Baudouin I. vorsteht.