Charlton Heston
Charlton Heston (* 4. Oktober 1923 (in manchen Quellen wird fälschlich 1924 als Geburtsjahr angegeben) als John Charlton Carter in Evanston, Illinois, USA) ist einer der bekanntesten US-amerikanischen Schauspieler.
Namensherkunft
Heston wurde schon als Kind "Chuck" genannt - als Kurzform seines zweiten Vornamens Charlton (in den meisten englischsprachigen Ländern wird bei männlichen Nachkommen der Mädchenname der Mutter als zweiter Vorname eingesetzt). Heston nahm nach der Scheidung seiner Eltern mit "Heston" den Nachnamen seines Stiefvaters an.
Politische Aktivitäten
In den 60ern
Heston galt in den USA als liberal. Er arbeitete mit Martin Luther King zusammen, half schwarzen Schauspielern in Hollywood, nahm an der Bestreikung von Lokalen teil, welche keine Schwarzen als Gäste akzeptierten und führte die Teilnehmer bei Kings Protestmarsch 1963 an, der zur rechtlichen Verankerung von Bürgerrechten 1964 führte. Bis heute ergreift Heston für Gleichberechtigung und gegen Rassismus das Wort. Nach der Ermordung von Martin Luther King, dessen Wirken er unterstützte, forderte er damals noch restriktive Waffengesetze.
Gesinnungswandel
Er setzte sich jedoch später für das uneingeschränkte Recht auf Waffenbesitz ein, wie es im 2nd Amendment zu der Bill of Rights festgeschrieben ist. 1997 wurde Heston Vizepräsident der Waffenbesitzervereinigung NRA und war von 1998 bis 2003 deren Präsident. Im April 2003 trat er aufgrund seiner Erkrankung an Alzheimer von diesem Amt zurück (von seiner Bekanntgabe hierzu stammt das Zitat "You can have my gun when you can pry it loose from my cold, dead hand"). Auf seinen späteren Sinneswandel bezüglich Waffengesetze und -besitz einmal angesprochen, gab er lapidar zur Antwort: "I had been misguided!"
NRA-Aktivitäten
Heston wurde für sein NRA-Engagement vielfach kritisiert. Insbesondere wurde behauptet, er habe provokante Auftritte kurz nach den Schulmassakern von Littleton und Flint an den Orten der Verbrechen abgehalten. Tatsächlich sollte nach dem Massaker von Littleton die lange zuvor geplante Jahreshauptversammlung der NRA in Denver, der etwa 20 Kilometer entfernten Hauptstadt von Colorado stattfinden; aufgrund der Morde wurden alle Veranstaltungen bis auf die nicht verschiebbare Wahlversammlung der Mitglieder abgesagt. Die angeblich 48 Stunden nach den Schulmorden von Flint abgehaltene NRA-Versammlung ist in Wirklichkeit sogar frei erfunden: In Wahrheit handelte es sich um eine acht Monate später abgehaltene Wahlveranstaltung zwischen den damaligen Präsidentschaftskandidaten George W. Bush und Al Gore, auf der Heston eine Rede hielt.
Der Filmemacher Michael Moore führte den bereits an Alzheimer erkrankten Heston in seinem Film Bowling for Columbine vor und suggerierte insbesondere die oben genannten angeblichen Auftritte, der US-Rapper Ice-T ging bereits Mitte der 1990er in einem Buch hart mit Heston ins Gericht, nachdem Heston auf einer Time Warner-Aktionärsversammlung den Wortlaut des Liedtextes von "Cop Killer" vorgelesen hatte und Ice-T daraufhin seinen Vertrag mit Time Warner verlor. Heston gilt als entschiedener Gegner der sogenannten "political correctness".
Schauspielerei
Schauspiel-Karriere
Seit 1941 wirkte er in über 100 Film- und TV-Produktionen mit - meist als Schauspieler, aber auch als Regisseur und Drehbuchautor. Er wurde sechsmal zum Vorsitzenden der "Vereinigung amerikanischer Drehbuchautoren" gewählt.
Charlton Heston erhielt zwei Oscars: 1960 für seine Hauptrolle im Film "Ben Hur" (gedreht 1958 und 1959 in die Kinos gekommen) und 1977 für sein humanitäres Engagement den Jean Hersholt Humanitarian Award (einen Ehrenoscar).
Filmographie
- Papà Rua Alguem 5555 (2003)
- Bowling For Columbine (2002)
- Order, The (2001)
- Planet of the Apes (2001)
- Town & Country (2001)
- Camino de Santiago (1999) (TV) mit Sophie von Kessel
- Any Given Sunday (1999)
- Gideon (1999)
- Hamlet (1996)
- Alaska (1996)
- In the Mouth of Madness (1995)
- The Avenging Angel (1995) (TV)
- Tombstone (1993)
- Wayne's World 2 (1993)
- Symphony for the Spire (1992)
- Crash Landing: The Rescue of Flight 232 (1992) (TV)
- The Crucifer of Blood (1991) (TV)
- The Little Kidnappers (1990) (TV)
- Solar Crisis (1990)
- Treasure Island (1990) (TV)
- Call from Space (1989)
- Original Sin (1989) (TV)
- A Man for All Seasons (1988) (TV)
- Proud Men (1987) (TV)
- The Colbys (1985) (TV)
- Nairobi Affair (1984) (TV)
- Chiefs (1983) (TV)
- Mother Lode (1982) (Gold)
- The Way They Were (1981) (TV)
- The Awakening (1980)
- The Mountain Men (1980)
- Gray Lady Down (1978)
- Crossed Swords (1978)
- Two Minute Warning (1976)
- Midway (1976)
- The Last Hard Men (1976)
- Fun of Your Life, The (1975)
- The Four Musketeers, The (1974)
- Earthquake (1974)
- Airport 1975 (1974)
- The Three Musketeers (1973) (Die Drei Musketiere)
- Soylent Green (1973)
- Call of the Wild (1972)
- Skyjacked (1972)
- The Special London Bridge Special (1972)
- Antony and Cleopatra (1972)
- Julius Caesar (1970)
- The Hawaiians (1970)
- Beneath the Planet of the Apes (1970) (Rückkehr zum Planet der Affen)
- Number One (1969)
- Will Penny (1968)
- Planet of the Apes (1968) (Planet der Affen)
- Elizabeth the Queen (1968) (TV)
- Counterpoint (1968)
- What Is a Boy (1966) (TV)
- Khartoum (1966)
- The War Lord (1965)
- The Agony and the Ecstasy, The (1965)
- Major Dundee (1965)
- The Greatest Story Ever Told (1965)
- The Patriots (1963) (TV)
- 55 Days at Peking (1963)
- Diamond Head (1963)
- The Pigeon That Took Rome (1962)
- El Cid (1961)
- Ben Hur (1959)
- The Wreck of the Mary Deare (1959)
- The Buccaneer (1958)
- The Big Country (1958) (Weites Land)
- Touch of Evil (1958)
- Three Violent People (1957)
- Die zehn Gebote (1956)
- Lucy Gallant (1955)
- The Private War of Major Benson (1955)
- The Far Horizons (1955)
- Secret of the Incas (1954)
- The Naked Jungle (1954)
- Bad for Each Other (1953)
- Arrowhead (1953)
- Pony Express (1953)
- The President's Lady (1953)
- Ruby Gentry (1952)
- The Savage (1952)
- The Greatest Show on Earth (1952)
- Wuthering Heights (1950) (TV)
- Dark City (1950)
- Julius Caesar (1950)
- Peer Gynt (1941)
Sonstiges
Sein Sohn Fraser Clarke Heston ist ein talentierter Regisseur (Needful things) und Produzent, wobei er dabei auch für eine TV-Fassung "Ben Hurs" verantwortlich zeichnete.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Heston, Charlton |
ALTERNATIVNAMEN | John Charlton Carter (eigentlich) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler und ehemaliger Präsident der NRA |
GEBURTSDATUM | 4. Oktober 1923 |
GEBURTSORT | Evanston, Illinois, USA |