Estado Novo (Portugal)

1933-1974 faschistisches Regime in Portugal
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. März 2005 um 14:17 Uhr durch 82.155.140.215 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Estado Novo bezeichnet den von António de Oliveira Salazar gegründeten autoritären und klerikalen Ständestaat in Portugal. Erstmals erwähnt wurde der Estado Novo in zwei Reden Salazars am 28. Mai und 30. Juni des Jahres 1930. Die Militärregierung stimmte mit seinen Plänen überein und ernannte Salazar am 5. Juli 1932 zum Ministerpräsidenten. Die 1933 von Salazar diktierte neue Verfassung schuf den Estado Novo. Die Verfassung sah einen alle 7 Jahre direkt gewählten Präsidenten, sowie einen vom Präsidenten ernannten Ministerpräsidenten vor. Das Parlament, die Assembleia Nacional, war nur für Mitglieder der einzig zugelassenen Partei, der Nationalen Union (União Nacional) zugänglich. Andere Parteien wurden verboten, oppositionelle Kräfte wurden von der 1933 gegründeten Staatspolizei (PIDE) verfolgt. Der Estado Novo war allein sein Werk und nicht etwa das einer Ideologie oder Bewegung. Salazars Politik im Estado Novo war bestimmt durch den Asugleich der unterschiedlichen Interessensgruppen im Lande, der Kirche, dem Militär, der Wirtschaft, den Grossgrundbesitzern und den Kolonien. Als streng gläubiger Katholik stärkte Salazar die Katholische Kirche in Portugal. Ein 1940 mit dem Vatikan geschlossenes Konkordat führte an den staatlichen Schule wieder den Religionsunterricht ein. Die Kirche wurde so zu einer wichtigen Säule des Estado Novo, auch wenn sie in den letzten Jahren der Diktatur eine kritischere Position einnahm, vor allem in Gesalt des Bischofs von Porto. Die ab 1961 ausbrechenden Unabhängigkeitskriege in den portugiesischen Kolonien in Afrika führten zu einer zunehmenden Unzufriedenheit der Bevölkerung und des Militärs. Eine Bewegung des Militärs (Movimento das Forças Armadas) erhob sich am 25. April 1974 und stürzte das Regime, womit der Estado Novo endete.