Johan de Witt

niederländischer Politiker, Ratspensionär (1653–1672)
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Johan de Witt (* 24. September 1625 in Dordrecht; † 20. August 1672 in Den Haag), auch Jan de Witt, war Ratspensionär von Holland und der einflussreichste niederländische Politiker in der ersten Statthalterlosen Zeitperiode (1650 – 1672).

De Witt studierte Recht an der Universität von Leiden und reiste mit seinem älteren Bruder Cornelis im Jahr 1645 durch Europa. Er erhielt die Doktorwürde der Universität von Angers im gleichen Jahr. In den folgenden Jahren arbeitete er als Anwalt in Den Haag.

1653 wurde de Witt Ratspensionär und hatte großen Einfluss auf die damalige Außenpolitik. Unter seiner Federführung wurde 1654 mit England Frieden geschlossen und der Vertrag von Westminster unterzeichnet. Seine Amtszeit war geprägt durch einen wirtschaftlichen Boom und dem Höhepunkt des sogenannten „Goldenen Zeitalters“.

Nachdem 1665 der Krieg mit England erneut ausgebrochen war, war de Witt erneut an den Friedensverhandlungen beteiligt. Aus diesen entstand 1667 der Vertrag von Breda, der erneut den Frieden zwischen den beiden Staaten besiegelte.

1667 erließ er den Eeuwig edict (Jahrhunderterlass), der die Abschaffung der Statthalterschaft und somit den Sturz des Hauses von Oranien beinhaltete.

Das Jahr 1672 wir in den Niederlanden als das Jahr des Desasters (Rampjaar) bezeichnet. In diesem Jahr erklären England, Frankreich, Köln und Münster den vereinigten Niederlanden den Krieg. Nach der französischen Invasion tritt de Witt aus allen Ämtern zurück. Sein Bruder Cornelis wird im gleichen Jahr verhaftet.

Als Johan seinen Bruder im Gefängnis besuchen will, werden beide von Anhängern des Hauses von Oranien auf brutalste Weise hingerichtet.

Siehe auch

Geschichte der Niederlande