Markt (Wirtschaftswissenschaft)
Der Begriff Markt bezeichnet in der Ökonomie den realen oder virtuellen Ort des Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage.
Der Mindestmarkt besteht aus einem Nachfrager, einem Anbieter und einem Handelsgut (Ware, Dienstleistung o. ä.). Das Grundprinzip des Marktes ist der Tausch.
Der Marktpreis (Tagespreis) ist im Handel der unter den momentanen Marktverhältnissen ausgehandelte Preis einer Ware. Durch Verwendung eines allgemein anerkannten Tauschmittels (z. B. Geld) kann der Tausch der endgültigen Waren und der Leistungsaustausch zeitlich voneinander getrennt werden. Wenn dieser Marktmechanismus nicht funktioniert, dann spricht man von Marktversagen.
Vollkommener und unvollkommener Markt
In der Ökonomie wird oft das Modell des vollkommenen Marktes verwendet. Für einen vollkommenen Markt müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein:
- Homogene (vollkommen gleiche) Güter
- Teilnehmer haben keine persönlichen oder sachlichen Präferenzen
- Punktmarkt (räumlich und zeitlich)
- vollkommene Markttransparenz (Teilnehmer sind immer vollständig über die Marktlage informiert)
- jeder Marktteilnehmer reagiert sofort auf jede Marktveränderung
Sind eine oder mehrere Bedingungen nicht erfüllt, handelt es sich um einen unvollkommenen Markt. Das Modell des vollkommenen Marktes dient theoretischen Betrachtungen und darf nicht mit einer Aussage über die Wirklichkeit verwechselt werden. In der Realität sind selten alle Bedingungen eines vollkommenen Marktes erfüllt.
Marktformen und Monopolisierungsgrad
Märkte lassen sich je nach der Zahl der Anbieter und Nachfrager in verschiedene Marktformen unterteilen. Der Grad der Monopolisierung eines Marktes kann in verschiedene Stufen eingeteilt sein:
- monopolisierter Markt: Das Bestehen eines solchen Marktes führt zur Bildung von Monopolpreisen anstelle von Marktpreisen.
- Angebotsmonopol: Es existiert nur ein Anbieter, die Nachfrager stehen in Abhängigkeit zu diesem.
- Nachfragemonopol: Es existiert nur ein Nachfrager, die Anbieter stehen in Abhängigkeit zu diesem.
- oligopolisierter Markt
- freier Markt
Die gebräuchlichste Einteilung des Marktes geht dabei auf Heinrich von Stackelberg zurück. Dieser teilte den Markt in Anbieter und Nachfrager ein, die jeweils in drei Größen auftreten können. Daraus ergibt sich folgendes Schema:
Nachfrager | ||||
---|---|---|---|---|
viele | wenige | ein | ||
Anbieter | viele | vollständige Konkurrenz (Polypol) | Nachfrageoligopol (Oligopson) | Nachfragemonopol (Monopson) |
wenige | Angebotsoligopol (Oligopol) | zweiseitiges Oligopol (bilaterales Oligopol) | beschränktes Nachfragemonopol | |
ein | Angebotsmonopol (Monopol) | beschränktes Angebotsmonopol | zweiseitiges Monopol (bilaterales Monopol) |
Klassifizierung von Märkten
Es gibt für verschiedene Handelsobjekte verschiedene Märkte, die unter Umständen systembedingte Besonderheiten aufweisen:
- Produktmarkt (Markt für Waren und Dienstleistungen)
- Arbeitsmarkt (Markt für Dienstleistungen abhängig Beschäftigter)
- Kapitalmarkt
Betriebswirtschaftliche Einteilung
Neben diesen Marktformen gibt es in der Betriebswirtschaftslehre noch:
Starke Nachfrage | Schwache Nachfrage | |
Starke Konkurrenz | Massenmärkte | Schrumpfmärkte |
Schwache Konkurrenz | Zukunftsmärkte | Nischenmärkte |
Marktverhalten
Es gibt drei mögliche Verhaltensweisen der Anbieter, der Konkurrenten und der Nachfrager, nämlich:
- nichts zu tun
- zu agieren (Preis setzen)
- zu reagieren (Nachfrage ändern, Preis senken)
Marktbedingungen
- Marktgegenstand
- Marktteilnehmner
Siehe auch
Marktwirtschaft, Marktwiderstand, Marktschranke, Markttiefe, Marktgleichgewicht, Angebot, Nachfrage