Hans Herzog

Schweizer General
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Hans Herzog (* 28. Oktober 1819 in Aarau; † 2. Februar 1894 ebendort) war ein schweizerischer General und Oberbefehlshaber der Armee.

Hans Herzog studierte zunächst in Genf Physik und Chemie und arbeitete anschließend als Kaufmann. 1839 absolvierte er seinen ersten Militärdienst in Thun und entwickelte ein großes Interesse für das Militärwesen, so daß er diesem seine ganze freie Zeit widmete und seit 1846 als Freiwilliger bei der württembergischen Artillerie diente.

1847 nahm er dann als Offizier der Miliz am Sonderbundsfeldzug teil. 1860 wurde er vom Bundesrat der Schweiz zum Chef der eidgenössischen Artillerie ernannt. In dieser Funktion beschäftigte er sich hauptsächlich mit dem Umbau von glatten auf gezogene Geschütze sowie auch mit der Neubewaffnung der Infanterie.

Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 war er Oberbefehlshaber der schweizerischen Grenztruppen (37.000 Mann). Nachdem im August die Entlassung des größten Teils der Armee verkündet wurde, hatte Herzog den Mut, die von ihm im Milizheer gefundenen Mißstände öffentlich zu machen und einen schonungslosen Bericht einzuliefern. Gleichzeitig forderte er seine Entlassung. Er ließ sich jedoch dazu bewegen, am 20. Januar 1871 das Kommando wieder zu übernehmen und mit 20.000 Mann die schweizerische Westgrenze zu besetzen, als die französische Ostarmee unter General Bourbaki die Festung Belfort entsetzen wollte. Am 1. Februar schloß Herzog mit dem General Clinchant eine Vereinbarung, gemäß der die 84.000 Mann starke französische Armee unter Niederlegung der Waffen auf schweizerisches Gebiet überging und in verschiedenen Kantonen interniert wurde.

Anschließend ging Herzog wieder in seine frühere Stellung als Chef der Artillerie zurück und starb am 2. Februar 1894 in seiner Heimatstadt.