LyX

grafisches Textverarbeitungssystem, das zur Ausgabe das Textsatzsystem LaTeX nutzt
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. August 2008 um 14:00 Uhr durch 132.199.225.96 (Diskussion) (Qt moderner als gtk - das ruft nur einen Flamewar hervor). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

LyX ist ein Textverarbeitungssytem, das auf dem Textsatzsystem LaTeX aufsetzt. Zum Arbeiten mit LyX wird also zusätzlich ein TeX-System benötigt.

LyX

LyX 1.4 unter Windows
LyX 1.4 unter Windows
Basisdaten

Entwickler LyX-Team
Erscheinungsjahr 1995
Aktuelle Version 1.5.6
(Format invalid)
Aktuelle Vorabversion 1.6.0 Beta 4
(4. Juli 2008)
Betriebssystem Unix, Linux, Mac OS X, Windows, eComStation und OS/2
Programmier­sprache C++[1]
Kategorie DTP
Lizenz GPL
deutschsprachig ja
www.lyx.org

Arbeiten mit LyX

Nach Ansicht der Entwickler ist LyX eher eine Dokumentverarbeitung als eine Textverarbeitung im herkömmlichen Sinne, da nach dem WYSIWYM-Prinzip die Struktur, die Gliederung eines Textdokuments bearbeitet wird und nicht das Erscheinungsbild des später zu setzenden und zu druckenden Texts.

In Dropdown-Listen etwa können die typischen LaTeX-Befehle zur Formatierung eines Textdokuments ausgewählt werden, ohne dass diese dann unmittelbar in der Bearbeitungsansicht erscheinen. Daneben kann auch direkt LaTeX-Quelltext in das Dokument eingefügt werden.

Vorzüge

Anfänger, die sich beim Einstieg mit LaTeX schwertun, kommen mit LyX im allgemeinen gut zurecht. Dennoch steht die gesamte Funktionalität von LaTeX zur Verfügung, insbesondere dessen hohe typographische Qualität. LyX enthält eine umfangreiche Dokumentation in deutscher Sprache, die insbesondere Anfängern die ersten Schritte erleichtert.

Aber auch fortgeschrittene Nutzer profitieren von LyX: Sie behalten mit einem Quelltextbetrachter und Optionen zum Einfügen von LaTeX-Code die volle Kontrolle über ihr Dokument, können aber trotzdem manche Aufgaben wesentlich einfacher abwickeln (z. B. Tabellen, mathematische Formeln, Einbinden von Bildern, aktuelles Inhaltsverzeichnis) als mit reinem LaTeX (insbesondere Tabellen).

Entwicklung

LyX wurde 1995 vom damaligen Informatikstudenten Matthias Ettrich im Rahmen seiner Studienarbeit mit dem GUI-Toolkit Motif entwickelt. Als er nach Beendigung der Studienarbeit im Internet nach Mitstreitern suchte, um LyX gemeinsam weiterzuentwickeln, musste er feststellen, dass nur wenige Erfahrungen oder Zugang zu Motif hatten. Daher suchte er nach einem neuen, freien GUI-Toolkit. Die Wahl fiel schließlich auf das Toolkit XForms. In späteren Jahren wurde das "GUI Independence Framework" eingeführt, um zu erreichen, dass neben XForms auch noch weitere GUI-Toolkits (Qt, Gtk) verwendet werden können. In aktuellen Versionen wird allerdings nur noch das GUI-Toolkit Qt unterstützt.

Kritik

Oft wird kritisiert, dass LyX eine eigene MarkUp-Sprache nutzt. Ein Dokument, das in LyX bearbeitet wird, wird nicht in reinem TeX/LaTeX gespeichert, sondern in einem eigenen LaTeX-ähnlichen Dateiformat, das zudem im Laufe der Zeit immer wieder verändert worden ist. Ein in LyX integriertes (und für den Nutzer „unsichtbar“ agierendes) Konvertierungswerkzeug erlaubt allerdings die Verwendung von älteren Versionen der Dateiformate. LyX bietet auch die Möglichkeit, LaTeX-Dateien zu importieren (hierfür bestehen mehrere Filter) und die erstellten Texte in LaTeX-Dateien zu exportieren. Hierdurch wird der Austausch mit anderen Entwicklungsumgebungen für LaTeX, wie zum Beispiel WinEdt, TeXnicCenter oder Kile, ermöglicht. Zudem ist ab Version 1.5.0 auch ein LaTeX-Source-Viewer implementiert, sodass man sich den LaTeX-Quellcode eines Abschnittes oder des gesamten Dokumentes direkt ansehen kann.

  1. www.openhub.net.