Vorlage:Infobox Ort in Österreich Hüttenberg ist eine Marktgemeinde im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten, Österreich.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeindegbiet umfasst das obere Görtschitztal an den Hängen der Seetaler Alpe. Im Norden grenzt es an die Steiermark, Nachbargemeinden sind Reichenfels, Bad Sankt Leonhard und Wolfsberg im Osten, Klein Sankt Paul im Süden sowie Guttaring und Friesach im Westen.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in sieben Katastralgemeinden (Unterwald, Hinterberg, Knappenberg, Lölling, Sankt Johann am Pressen, Sankt Martin am Silberberg, Zosen) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 21 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):
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Geschichte
Im heutigen Gemeindegebiet wurde schon seit vorrömischer Zeit das durch seine Qualität geschätzte "norische Eisen" (ferrum noricum) abgebaut. Hüttenberg, urkundlich 1266 erstmals erwähnt, war zumindest seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bereits Markt (als solcher 1367 erstmals bezeichnet). Dem unter der Herrschaft des Salzburger Erzbischofs stehenden Ort wurde 1492 durch Kaiser Friedrich III. ein Marktwappen verliehen.
Hüttenberg konstituierte sich 1850 als politische Gemeinde, 1865 wurde ihr die Ortsgemeinde St. Martin am Silberberg angeschlossen, die sich aber 1922/24 wieder verselbständigte. Bei der Kärntner Gemeindestrukturreform von 1973 wurde durch Eingemeindung von St. Johann am Pressen, St. Martin am Silberberg und einem Teil von Lölling die Großgemeinde Hüttenberg in ihrem heutigen Umfang geschaffen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatten sich vier große Bergbauunternehmungen herausgebildet: Die Kompagnie Rauscher, die Gewerkenbetriebe Dickmann, Egger und Christallnig. Diese vier Gewerken schlossen sich 1869 zur „Hüttenberger Eisenwerks-Gesellschaft“ als Aktiengesellschaft zusammen.
Die Hochöfen in der Heft wurden 1901 und 1908 stillgelegt. Seit der Schließung des Bergbaubetriebes 1978, der im Zweiten Weltkrieg seinen Höhepunkt erreichte, herrscht wirtschaftlicher Niedergang, Einwohnerverlust und eine damit einhergehende Überalterung der Bevölkerung. Unter anderen erfolgte die Abwanderung fast aller lange verwurzelter Gewerbebetriebe, die Schließung des Bahnhofs und die Aufgabe des Gleiskörpers.
Im Rahmen der Kärntner Landesausstellung 1995 unter dem Motto Grubenhunt & Ofensau wurde das Ortsbild umfassend revitalisiert. Es konnte aber kein nachhaltiger auf sanftem Tourismus basierender wirtschaftlicher Impuls für die Gemeinde gesetzt werden.
Bevölkerung
Laut Volkszählung 2001 hat Hüttenberg 1.804 Einwohner, davon besitzen 98,3 % die österreichische Staatsbürgerschaft. 90,6 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 2,7 % zur evangelischen Kirche, 5,7 % ist ohne religiöses Bekenntnis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Hüttenberg bietet viele historische Anknüpfungspunkte. Eine Besonderheit bietet unter anderem das Heinrich Harrer Museum, die historischen Hochöfen im Ortsteil Heft und ein Schaubergwerk im höher gelegenen Knappenberg. Die Gegend um Hüttenberg ist einer der berühmtesten Mineralienfundorte der Welt. Ein Mineral, der Löllingit, ist nach dem gleichnamigen Ort Lölling in Hüttenberg benannt. Hoch über Hüttenberg befindet sich die Wallfahrtskirche Maria Waitschach.
Die Bergkapelle Hüttenberg ist mit über 300 Jahren die älteste Kapelle Kärntens und ein wichtiger Kulturträger des Ortes.
Museen
- Heinrich Harrer Museum
- Puppenmuseum Helga Riedel am Reiftanzplatz
- Schaubergwerk Knappenberg, Bergbaumuseum und Mineralienschau
- Freilichtmuseum Heft
- Schmiede- und Schlossereimuseum Lölling
- Grubenbahnmuseum Knappenberg
Bauwerke
- Pfarrkirche Hl. Nikolaus in Hüttenberg, urkundlich erstmals 1425 erwähnt, spätgotischer Bau, mehrfach erneuert, insbesondere nach Bränden im 18. und 19. Jahrhundert
- Wallfahrtskirche Maria Waitschach
- Schloss und Burg Süßenstein
- Lingkor
Regelmäßige Veranstaltungen
- Hüttenberger Reiftanz, ein traditioneller Knappentanz, der alle 3 Jahre aufgeführt wird.
Naturdenkmäler
- Hörfeld Moor
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2003 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Bürgermeister ist Rudolf Schratter (SPÖ).
Wappen
Dem Markt Hüttenberg wurde am 20. Juni 1492 durch Kaiser Friedrich III. ein Wappen verliehen. Die Wappenverleihung fiel in die Zeit der Besetzung von Salzburger Besitzungen durch kaiserliche Truppen zwischen 1481 und 1494 während des „ungarischen Kriegs“; 1489 wurde das befestigte Hüttenberg erfolgreich gegen ungarische Truppen verteidigt. Womöglich aus diesem Anlass verlieh Friedrich dem Markt das Wappen, dem 1493 durch König Maximilian die Bestätigung von Privilegien und Wappen folgte. Der kaiserliche Anspruch auf das salzburgische Bergbaurevier und die Verteidigung gegen die Ungarn machen die Deutung als „redendes“ Wappen („Hüt´ den Berg“) plausibel.
Die Führung von Wappen und Fahne wurden der Marktgemeinde durch Bescheinigung bzw. Neuverleihung 1971 und 1973 bestätigt, wobei beim Wappen auf die Blasonierung von 1492 zurückgegriffen wurde. Die Fahne ist Schwarz-Gelb-Rot mit eingearbeitetem Wappen.
Persönlichkeiten
- Dolores Viesèr, österreichische Schriftstellerin und Erzählerin
- Friedrich Münichsdorfer, Bergverwalter und Historiker
- Heinrich Harrer, Forschungsreisender, gebürtig im Ortsteil Knappenberg
Literatur
- Friedrich Münichsdorfer: Geschichte des Hüttenberger Erzberges. 1870
- Landesmuseum für Kärnten (Herausgeber): 2500 Jahre Eisen aus Hüttenberg - Eine montanhistorische Monografie, Klagenfurt 1981
- Friedrich H. Ucik, Gerhard Niedermayr: Hüttenberg in Kärnten. 1991
- Hans-Jörg Köstler: Das Eisenwerk in Heft bei Hüttenberg (Kärnten). Styria, 1994
- Grubenhunt und Ofensau. Ausstellungskatalog zur Landesausstellung, 1995
- Evelin Pirker, Dietmar Wanko: Die Norische Region, S. 8-31, Styria, 1995, ISBN 3-222-12349-7
Weblinks
- Commons: Hüttenberg (Kärnten) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- 20511 – Hüttenberg (Kärnten). Gemeindedaten der Statistik Austria
- Museums- und Naturpark Hüttenberg