Keynesianismusis ist die in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts von John Maynard Keynes aufgestellte und von seinen Anhängern weiterentwickelte Wirtschaftstheorie in der die Wirtschaftslenkung durch den Staat im Gegensatz zur neoklassischen Theorie und zum Monetarismus eine Schlüsselrolle einnimmt.
Eine Kernaussage besteht darin, dass eine Senkung der Lohnkosten nicht gegen Unterbeschäftigung hilft. Dies wird darauf zurückgeführt, dass in geschlossenen Volkswirtschaften die Lohnkosten in erster Linie das Preisniveau festlegen und bei einer Senkung der Lohnkosten nicht die Gewinne steigen, sondern die Preise proportional zur Kostenabnahme fallen.
Jedoch ist zu bedenken, dass Keynes diese Aussagen vor dem Hintergrund der großen Weltwirtschaftskrise geäußert hat. Wenn die Wirtschaft gut läuft, sind zu hohe Lohnkosten ein erstickender Faktor! Wenn Löhne den zusätzlichen Gewinnen durch Fortschritt hinterherziehen, wird der unternehmerische Innovationsanreiz zerstört. Ein typisch deutsches Problem ist das! Warum sollte ein Unternehmen durch neue Techniken mehr verdienen, wenn ohnehin am Ende mehr Geld als Lohn bezahlt wird?
Keynes darf nicht falsch beurteilt werden. Er sprach unter gesonderten Bedingungen und hat auch selbst immer wieder darauf hingewiesen.
Er wird von Anhängern einer nachfrageorientierten Politik immer wieder lediglich einseitig interpretiert.
siehe auch : Ökonomie, Neoliberalismus, Beschäftigungspolitik
Literatur
- John Maynard Keynes, Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes, ISBN 342807985X (Neuauflage 2002, Englische Erstausgabe 1936)