Der Motorway M1 wird oft als Herzstück des britischen Autobahnnetzes bezeichnet. Sie gilt als die erste Autobahn Großbritanniens. Einige behaupten allerdings, die Umgehung von Preston, welche früher gebaut, aber lange nicht erweitert wurde, sei die erste Autobahn Großbritanniens gewesen.
Die M1 erstreckt sich auf einer Länge von 300 km (187 Meilen) zwischen der nördlichen Umgehungsstraße Londons bis zur Stadtgrenze von Leeds.
Als erstes Teilstück wurde am 2. November 1959 das südliche Ende der Autobahn vom damaligen Verkehrsminister Ernest Marples eröffnet. Er beschrieb, ganz im Tenor dieser Zeit, in seiner Eröffnungsrede die Autobahn als "großartige Autobahn, welche eine neue Ära des Straßenverkehrs einläutet und so mit dem neuen aufregenden Zeitalter der Wissenschaft, in dem wir leben, Schritt hält".
Der Bau des ersten 72 Meilen langen Teilstückes dauerte 19 Monate - es wurde also eine Meile Autobahn in acht Tagen gebaut - und kostete damals 16,5 Millionen GBP. 5.000 Arbeiter bewegten 20 Millionen Tonnen Erde und Gestein. Sie wurden mit Doppeldeckerbussen zur Arbeit gebracht, und alle 2,5 Meilen gab es am Rande der Baustelle eine Kantine. Der Bau der gesamten M1 hat damals 50 Millionen GBP gekostet, was heute etwa 1,5 Milliarden GBP entspricht.
1999 wurde die M1 um 8 Meilen verlängert, um Leeds östlich zu umgehen und eine Verbindung zur A1 zu schaffen.

Die M1 wurde für ein tägliches Verkehrsaufkommen von ca. 13.000 Fahrzeugen konzipiert. Heute befahren täglich bis zu 140.000 Fahrzeuge die M1, wobei zwischen den Ausfahrten 7 und 10 die höchste Verkehrsdichte herrscht. Wegen der vielen Verkehrsstaus wird die M1 auch scherzhaft der größte Parkplatz Englands genannt. Diese Situation begründet sich auch darin, dass die Anzahl an Fahrzeugen auf Großbritanniens Straßen von 2,8 Millionen 1959 auf über 27,5 Millionen gestiegen ist.