Sarawak

Malaysischer Bundesstaat in Ostmalaysia auf der Insel Borneo
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Sarawak
Flagge Wappen
Bersatu, Berusaha, Berbakti
(Malaiisch: Vereinigt, Fleißig, Engagiert )
Hauptstadt Kuching
Gouverneur T.Y.T Tun Datuk Patinggi Abang Muhammad Salahuddin
Fläche 124.450 km2
Bevölkerung (ca.) 2.376.800 Einwohner
Sprachen malaiisch, englisch
Höchste Erhebung G. Murud (2423 m)
Wichtigster Fluss Rejang (560 km)

Sarawak ist neben Sabah der zweite und größte ostmalaysische Bundesstaat und liegt im nordwestlichen Teil der Insel Borneo.

Geographie

Sarawak befindet sich am Südchinesischen Meer auf der Insel Borneo und ist neben Sabah die zweite Provinz, die Ostmalaysia ausmachen. Die Hauptstadt ist Kuching.

Topografisch kann Sarawak in drei Regionen unterschieden werden: die Küstenregion, das bergige Landesinnere und ein hügeliges Gebiet zwischen Küste und Bergen. Sarawak besteht zum Großteil aus bis zu knapp 2500 m aufsteigenden Regenwaldbergen, die an der Küste in Sumpfland übergehen. Um den zweit höchsten Berg von Sarawak, dem im Norden liegendem Gunung Mulu mit seinem bedeutendem Höhlensystem, ist ein National Park eingerichtet worden.

Das tropisch feuchtheiße Klima hat im Jahresmittel Temperaturen von 27 °C.

Wirtschaft

Sarawak hat Vorkommen an Erdöl und Erdgas. Darüber hinaus werden Pfeffer und Kautschuk angebaut sowie Tropenholz exportiert. Zudem spielen in der Wirtschaft der Fischfang sowie Bauxit-Vorkommen eine Rolle.

Der Staat Malaysia plant ein riesiges Wasserkraftwerk (Bakun-Projekt) in Sarawak zu errichten. Weil der Strom auf der gesamten Insel Borneo nicht genügend Abnahme fände, ist geplant, den Strom über ca. 600 km Seekabel mit Kryotechnik auf die Halbinsel Malaya zu verbringen. Wegen verschiedener Finanzierungsprobleme der privaten Generalunternehmen sind die zwei bislang hierfür getätigten Anläufe jeweils auf Eis gelegt worden. Der erste Projektanlauf hatte um 1995 ein Volumen von 10 Mrd. malaysischen Ringgit, nach damaligem Wert ca. 4 Mrd. US-Dollar. Allein ein Drittel dieser Summe hätte sich gemäß den Planungen aus dem Holzeinschlag des zu flutenden Tales finanzieren lassen. Dieser Plan ist niemals gänzlich fallengelassen worden: das Tal soll nach dem chinesischen Dreischluchtendamm die zweitergiebigste Stromgewinnungschance der Erde bieten. Jedoch widersetzen sich die Eingeborenengruppen der Umsiedlung; die Diskussionen um Vor- und Nachteile dieses Dammes sind phasenweise heftig in der malaysichen Öffentlichkeit (Stichwort Technikethik). Auch international wurde dieses Projekt kritisiert.

Der Holzeinschlag der Äquatorial-Regenwälder in Sarawak steht ebenso im Fokus der Öffentlichkeit: Wenn auch die malaysische Gesetzgebung heute ein abgestimmtes Vorgehen zur Holz-Erschließung vorsieht, so ist doch erkennbar, dass die (von chinesisch-stämmigen Firmenpatronen dominierten) Holzfirmen einen erheblichen ökologischen Schaden anrichten, weil oftmals die staatliche Überwachung gezielt beeinflusst und ausmanövriert wird, und die Methoden der Unternehmen allgemein mit „ruppig“ nur unzureichend beschrieben sind.

Der Tourismus stellt in Sarawak einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Der größte Flughafen ist der Kuching International Airport, der sich in Kuching befindet. Sehenswert sind die Höhlen von Niah, in denen von den hohen Decken in gefährlicher Turnerei auf Leitern und an Stricken die Nester der Salangane geerntet werden, die berühmten Schwalbennester für die gleichnamige Suppe.

Geschichte

Im 15. Jahrhundert erreichte der Islam über Sumatra, Java und die Halbinsel Malaya auch an Borneos Küsten. Das Sultanat Brunei entstand, zu dem das heutige Gebiet von Sarawak ehedem gehörte.

Datei:Sarawak Flag 1870.jpg
  Flagge des Königreiches Sarawak (um 1870)

Im 19. Jahrhundert bereiste der englische Abenteurer James Brooke die Nordküste von Borneo, in einer Zeit, in der der Sultan von Brunei erhebliche Probleme mit den eingeborenen Dayakvölkern der Iban und Kayan hatte. Brooke half dem Sultan, die Streitigkeiten zu befrieden. Der Sultan machte ihn zum Lehnsmann, und drei Generationen der Brookes verwalteten eigenständig das riesige Gebiet des heutigen Sarawak. Die Brookes wurden die weißen Rajas von Borneo genannt. Charles Vyner Brooke wurde durch die japanische Armee im Zweiten Weltkrieg 1942 vertrieben. Er kehrte 1945 nach Sarawak zurück. 1946 endete die Herrschaft der Weißen Rajas, als der letzte der weißen Rajas die Herrschaft an die Briten übergab. 1963 schloss sich Sarawak der malayischen Konföderation an, das nunmehr flächenmäßig kleine Sultanat Brunei blieb selbständig. Heute umschließt der malaysische Bundesstaat Sarawak die zwei kleinen, durch ein Flusstal getrennten Gebiete des Sultanates Brunei vollständig.

Siehe auch

verwandte Themen

Insel, Kalimantan, Äquator, Commonwealth of Nations

Literatur

  • Julitta Lim Shau Hua: „Pussy's in the well“ : Japanese occupation of Sarawak, 1941 - 1945. Research and Resource Centre SUPP Headquarters, Kuching 2006, ISBN 983-419982-1