Orthodoxe Kirche

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Die Bezeichnung Orthodoxe Kirche (von altgriechisch ορθός, richtig oder geradlinig, und δόξα, Lehre oder Verehrung - also richtige Lehre oder richtige Verehrung (Gottes)) wird von verschiedenen Kirchen hauptsächlich aus der östlich-orthodoxen und altorientalischen Tradition geführt.

In der Geschichte der Kirchenspaltungen zeigte sich in der Selbstbezeichnung als orthodoxe 'Kirche jeweils die gegenseitige Distanzierung von der ihrer Selbstbezeichnung nach katholischen (griech. "allgemein, das ganze betreffend") Kirche, die jeweils aus theologischen oder auch politischen Gründen erfolgte. Allerdings betrachten sich sowohl die Orthodoxen selbst ebenfalls als katholisch (umfassend), als auch die Katholiken selbst als orthodox (rechtgläubig).


Geschichte

Die orthodoxen Kirchen stammen alle aus der östlichen (griechischsprachigen) Tradition der Alten Kirche. Gemeinsam ist ihnen ein Bekenntnis zu den ersten beiden ökumenischen Konzilien von Nicäa (325) und Konstantinopel (381).

Zu den frühesten eigenständigen Kirchen gehörte die Armenische Apostolische Kirche, wobei die Selbständigkeit dadurch bedingt war, dass das armenische Gebiet nicht zum römischen Reich gehörte.

Die Assyrische Kirche trennte sich aufgrund der christologischen Kontroverse zwischen Cyril von Alexandria und Nestorius von der Kirchengemeinschaft.

451 trennten sich die monophysitischen Kirchen von Ägypten und Syrien von der Kirchengemeinschaft. Diese Kirchen werden heute als Altorientalische Kirchen bezeichnet.

Die zweite grosse Spaltung war das morgenländische Schisma von 1054, aus dem die römisch-katholische Kirche und die östlich-orthodoxen Kirchen unter dem Ehrenprimat des Patriarchen von Konstantinopel hervorgingen. Unionsversuche, zuletzt 1439 angesichts drohenden Eroberung Konstantinopels durch die Türken, scheiterten vor allem am Widerstand der orthodoxen Gläubigen, für die nach die Eroberung von Konstantinopel im vierten Kreuzzug eine Kirchengemeinschaft mit der römisch-katholischen Kirche nicht mehr vorstellbar war. Die gegenseitigen Verurteilungen als Häretiker gelten heute als aufgehoben. 1964 hoben Papst Paul VI. und der Patriarch von Konstantinopel, Athenagoras, den gegenseitigen Kirchenbann von 1054 auf. 1967 kam es in Jerusalem zur ersten Begegnung eines Papstes und eines Patriarchen nach dem Beginn der Kirchenspaltung. Das Schisma blieb allerdings bestehen.

Am 4.Mai 2001 erklärte Johannes Paul II. gegenüber griechisch-orthodoxen Christen: „Für die vergangenen und gegenwärtigen Anlässe, bei denen Söhne und Töchter der Katholischen Kirche durch Taten oder Unterlassungen gegen ihre orthodoxen Brüder und Schwestern gesündigt haben, möge der Herr uns Vergebung gewähren.“ 2004, zum 800. Jahrestag der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer 1204, erneuerte Papst Johannes Paul II. dieses Schuldbekenntnis.

Struktur

Die verschiedenen orthodoxen Kirchenfamilien gliedern sich in jeweils eigenständige, sogenannte autokephale, Kirchen. Weitaus mehr Details sind in den unten verlinkten Artikeln zu den einzelnen Kirchenfamilien zu finden.

Die orthodoxen Kirchen sind heute mit wenigen Ausnahmen Mitglieder des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Die verschiedenen östlichen Kirchenfamilien

Literatur

  • Athansius Basdekis: Die Orthodoxe Kirche: Eine Handreichung für nicht-orthodoxe und orthodoxe Christen und Kirchen, 2003, Otto Lembek, ISBN 3874764028
  • Jaroslav Pelikan: The Spirit of Eastern Christendom, 1974, University of Chicago Press, ISBN 0226653730
  • Timothy Ware: The Orthodox Church, Penguin, 1997, ISBN 0140146563

hallo