This Is England ist ein britischer Film aus dem Jahre 2006. Regie und Drehbuch stammen von Shane Meadows. Inhaltlich geht es um Großbritannien in den frühen 1980er Jahren unter Margaret Thatcher, den Falklandkrieg und die Skinhead-Subkultur.
Film | |
Titel | This Is England |
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Produktionsland | Vereinigtes Königreich |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 2006 |
Länge | 100 Minuten |
Stab | |
Regie | Shane Meadows |
Drehbuch | Shane Meadows |
Produktion | Mark Herbert |
Musik | Ludovico Einaudi |
Kamera | Danny Cohen |
Schnitt | Chris Wyatt |
Besetzung | |
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Handlung
Hauptfigur des Films ist der 12-jährige Shaun, dessen Vater im Falklandkrieg ums Leben gekommen ist. Seine Mutter Absynth hat nicht genug Geld, um ihm anständige Kleidung zu kaufen, weswegen er in der Schule regelmäßig Opfer von Spott wird, der selbst vor dem Tod seines Vaters keinen Halt macht. Nachdem Shaun wieder einmal besonders stark gehänselt wurde, trifft er aus Zufall auf die Skinhead-Bande um den charismatischen, aber relativ unpolitischen Woody. Er nimmt Shaun unter seine Fittiche und integriert ihn, obgleich viele Jahre jünger, in seine Bande.
Die Zustände spitzen sich zu, nachdem der 32-jährige Combo aus dem Gefängnis entlassen wird. Im Gegensatz zum leicht anarchisch wirkenden Woody sind seine politischen Vorstellungen klar fremdenfeindlich. Er spaltet die Gang in einen ihm „loyalen“ Teil und denen, die „nicht mitgehen“ wollen. Shaun ist schwer von Combo beeindruckt und findet in ihm so etwas wie eine Vaterfigur.
Nach einigen kleineren „Delikten“ wie fremdenfeindlichen Graffiti überfällt die Bande einen pakistanischen Kiosk. Außerdem politisiert Combo die Gruppe zunehmend, bringt sie auf seinen fremdenfeindlichen Kurs. Als er jedoch von seiner ehemaligen Geliebten eine Abfuhr erhält, die zu allem Überfluss auch noch mit Woody verbandelt ist, dreht er völlig durch. Er lädt den einzigen dunkelhäutigen Skin Milky, der bei Woody geblieben ist, ein, mit ihm und seinen Jungs zu kiffen. Am Ende schlägt er ihn fast zu Tode.
Shaun wird Zeuge dieser Ereignisse. Vor dem Film und nach dem Film werden Ausschnitte aus dem Original-Filmmaterial des Falklandkriegs gezeigt.
Kritik
„Ironisch-kritischer, um Authentizität bemühter Rückblick auf das Britannien der Thatcher-Ära, der den Rechtsruck der jugendlichen Subkultur nachvollziehbar macht. Der bewegende Film zeichnet das Porträt einer verlorenen Generation und zugleich die Studie einer in emotionaler Kälte erstarrten Gesellschaft.“
Bemerkung
This is England lässt sich als Allegorie begreifen. Der gekränkte Stolz der britischen Nation, sowohl was den Verlust des Empires betrifft, als auch die schweren sozialen Krisen unter Maggie Thatcher, fokussiert sich im Falklandkrieg. Obgleich relativ unbedeutend, will Großbritannien dieses Stück Land um keinen Preis aufgeben. Ähnlich gekränkt sind die Egos vieler Protagonisten des Films, allen voran die von Shaun und Combo. Die staatliche Gewalt und die Gewalt Combos haben dieselbe Ursache: Nationalstolz. Der Film ist daher als kritisch gegenüber überzogenen Formen des Nationalismus zu betrachten. Am Ende steht das große Fragezeichen, was den Falklandkrieg und der Gewalt Combos eigentlich strukturell unterscheidet.
Auszeichnungen
BAFTA 2008
- Award in der Kategorie Bester englischer Film
British Independent Film Awards 2006
- Awards in den Kategorien
- Bester britischer Independentfilm
- Bester Newcomer für Thomas Turgoose
- Nominierungen in den Kategorien
- Bester Regisseur für Shane Meadows
- Bestes Drehbuch für Shane Meadows
- Beste Nebenrolle für Joseph Gilgun und Stephen Graham
- Beste Technik (Musik) für Ludovico Einaudi