Ehre bedeutet in etwa Achtungswürdigkeit (einer Person), sie kann jemandem als Mitglied eines Kollektivs zuerkannt werden (Ehre des Weibes, des Edelmannes, des Handwerkers u. a. m.), sie kann aber auch (etwa durch die Nobilitierung oder eine Ordensverleihung) vom dazu Berechtigten zugesprochen werden (The Queen is the fountain of honour). Durch Missachtung des Kollektivs wird der Einzelne, durch Missachtung des Einzelnen wird sein Kollektiv getroffen (vgl. die Ehrverletzung) - anders als z. B. beim Ruhm.
Verletzte Ehre wurde früher im Wege des Duells wiederhergestellt. Das Streben einer Person nach Ruhm oder Ehren führt und führte nicht selten zu persönlichen und äußeren Konflikten. In manchen (östlichen) Kulturen spricht man beim Verlust der Ehre auch von "Gesichtsverlust".
Arthur Schopenhauer: "Die Ehre ist, objektiv, die Meinung anderer von unserem Wert und subjektiv unsere Furcht vor dieser Meinung". Im Westen ist hiermit oft eine persönliche Blamage oder der Verlust an Würde gemeint.
Literatur
Jack Vance: Die Mondmotte (Ehre als Zahlungsmittel, strakh)
Siehe auch: Abbitte, Blutrache, Würde, Ehrenhandel, Ehrenmord, Ehrenwort, Satisfaktion, satisfaktionsfähige Gesellschaft, Beleidigung, Infamie, symbolisches Kapital (Pierre Bourdieu)