Farbenfehlsichtigkeit

Störung der Farbwahrnehmung
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. März 2005 um 22:49 Uhr durch Abdull (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Unter Farbenfehlsichtigkeit versteht man einen Defekt des Sichtapparates. Den Betroffenen haben einen Defekt an mindestens einem der drei farbevermittelnden Rezeptoren im Auge.

Umschreibung

Ein gesunder Mensch besitzt für das Tagsehen im Auge drei unterschiedliche Rezeptoren, die so genannten Zapfen. Diese vermitteln die Grundfarben Rot, Grün und Blau. Die Mischung dieser Rezeptorerregungen mit Licht gibt den Sinneseindruck Farbe. So entsteht z.B die Farbe Gelb im Gehirn durch die Anregung der Rezeptoren für Rot-Sehen und Grün-Sehen (häufig wird angenommen, dass Gelb eine Grundfarbe ist, weil dies im Grundschul-Kunstunterricht relativ falsch gelehrt wird. Für nähere Informationen empfehlen sich die Artikel Additive Farbmischung und Subtraktive Farbmischung). Bei Farbenfehlsichtigkeit ist mindestens einer dieser Rezeptortypen ausgefallen. Die entsprechende Grundfarbe, z.B. Rot, und alle aus ihr gemischten Farben (z.B. Magenta, Gelb etc.) können vom Betroffenen nicht richtig erkannt werden. Ein gelber Tennisball wird daher eher grün empfunden. Betroffene, denen die Grundfarbenempfindung für eine Farbe ausgefallen sind, werden Dichromaten genannt (von δύο, dyo: zwei, chromos: Farbe). Populärstes Beispiel sind Menschen mit Rot/Grün-Sehschwäche.

Lebewesen mit nur einem farbenvermittelndem Rezeptor sind Monochromaten (μόνο, mono, einzeln). Bei ihnen vermittelt also nur ein Farbrezeptor (rot, grün oder blau) den Tageslicht-Sinneseindruck. Normalsichtige Menschen können sich das entsprechende Sehempfinden in etwa wie ein rot, grün oder blau eingefärbtes Foto vorstellen, je nachdem, welcher Zapfen-Typ noch funktioniert.

Normalsichtige Lebewesen sind Trichromaten. Bei ihnen funktionieren alle drei (griechisch τρία, tria) üblichen Farb-Rezeptoren normal. Die meisten Menschen sind Trichromaten.

Etwas spezielles sind Tetrachromaten. Das sind lebewesen mit vier Farb-Zapfen. Bei einigen wenigen Menschen ist diese Eigenschaft vorhanden. Der zusätzliche Sehnerv ist reagiert hauptsächlich auf gelbes Licht.


Wissenschaftliche Betrachtung

Protanope fehlen die L-Zapfen (L für long/lang). Sie haben keine Möglichkeit, die über die L-Zapfen gesteuerten Sinnesreize (die durch einstrahlendes Licht / Photonen ausgelöst werden) zu verarbeiten. Da das Licht, dass die L-Zapfen anregt, hauptsächlich im roten Spektralbereich liegt, spricht man von Rotblindheit, beziehungsweise Rot/Grün-Sehschwäche.

Deuteranope fehlen die M-Zapfen (M für medium/mittel). Dies sind die Zapfen, die hauptsächlich auf Licht im grünen Farbbereich reagieren. Daher spricht man von Grünblindheit.

Tritanope fehlen die S-Zapfen (S für short) bzw. (auf deutsch) die K-Zapfen (K für kurz). Betroffene sind blaublind. Man spricht von Blau/Gelb-Sehschwäche.


Sonstiges

Siehe auch: Rot/Grün-Sehschwäche, Farbwahrnehmung