Augsburger Localbahn
In Arbeit
Die Augsburger Localbahn ist eine Augsburger Güterbahn, die im Jahre 1898 gegründet wurde. Von 1901 bis 1927 wurde auch Personenbeförderung zwischen Augsburg und dem damals eigenständigen Stadt Haunstetten betrieben. Die Strecke war im Reichskursbuch als Strecke 303i Augsburg - Haunstetten eingetragen. Als, nach der Eingemeindung Haunstettens dieses zum Augsburger Stadtteil Augsburg-Haunstetten wurdenach, und die Straßenbahn nach Haunstetten gebaut wurde, stellte die Localbahn ihre Personenbeförderung ein.
Einige Augsburger Untenehmer, allen voran Heinrich von Buz (langjähriger Generaldirektor der späteren MAN AG und 29 Jahre lang Gründungsvorstand der Localbahn) und Viktor Martini, erster Vorsitzender des Aufsichtsrates der Localbahn, nahmen sich der Herausforderung an, gegen viele Wiederstände die Güterbeförderung in Augsburg zu beschleunigen. Als die Güter vom Bahnhof noch mit Pferdewagen durch die Stadt transportiert wurden, kam es immer wieder zu Engpässen, teilweise brauchten Kohlenlieferungen sogar eine Woche vom Bahnhof zur Fabrik.
Allgemeine Verkehrsentwicklung in Augsburg
1840 Eröffnung der Behnstrecke Augsburg - München
1847 Eröffnung der Bahnlinie Augsburg - Donauwörth
1852 Eröffnug der Bahnlinie Augsburg - Kempten
1875 Eröffnung der Bahnlinie Augsburg - Ingolstadt
Gründungsversuche
Bereits 1866 gab es ein Pferdebahn-Projekt, das die Augsburger Industrie an die Staatsbahn anbinden sollte.
1871/72 Erfolgte der Konzesionserwerb zur Anlegung einer "Lokomotiv-Güterbahn" in Augsburg durch eine englische Gesellschaft. - Keine Ausführung.
1873 erneuter Versuch vom Augsburger Bankhaus Heinzelmann, ebenfalls gescheitert.
1884 Heinrich v. Buz, Vorstand der Maschinenfabrik Augsburg nimmt sich der Gründungsbemühungen an. Die bay. Staatsbahn zeigt kein Interesse zum selbständigen Bau und Betrieb, somit Privatgründung nötig.
1885 Auf Initiative v. Butz beraten 15 Firmen über die Errichtung einer normalspurigen Industriebahn.
1886 Vergabe eines Projektauftrages an Georg Krauss (Cheff der Lokomotivenfabrik Krauss u. Co.) und Ing. Ritter von Schwind zur Ausarbeitung einer Bahnanlage.
1886 Einreichung eines Conzessionsgesuches.
Gründung und Bau
24. 01. 1889 Erteilung einer Konzession.
22. 03. 1889 Vertragsabschluss zur Gründung der Aktiengesellschaft "Augsburger Localbahn".
01. 04. 1889 Eintrag ins Handelsregister, erster Vorstand: Kommerzienrat Heinrich von Buz. Erster Aufsichtsratsvorsitzender Kommerzienrat Viktor Martini.
1898 Vertrag mit Stadtgemeinde Augsburg zur Benützung städtischem Grund und Boden. (Servituutvertrag)
1890 Vertrag mit der königlich bayrischen Staatsbahn über Bau und Betrieb der AL (Augsburger Localbahn).
09.10.1890 Einlegen der Schlußschiene in die Stammlinie "Ringbahn"
Betriebsaufnahme
10. 11. 1890 Erster Zug fährt in die Maschinenfabrik Augsburg ein.
01. 05. 1892 Aufnahme des offiziellen Bahnbetriebes (Linie I)
01. 01. 1895 Betrieb nach Göggingen und Pfersee erweitert (Linie II)
Um 1900 Bereits 28 Anschliesser. 340.000 Tonnen Ladung/Jahr
01. 05. 1901 Eröffnung des Personenverkehrs nach Haunstetten (Linie III)
1910 Starke Beschädingen der Linie I durch Lechhochwasser.
Bertriebsübernahme und weiterer Ausbau
01.08.1913 Die Augsburger Localbahn übernimmt auf der Linie I die Betriebsführung und den Stückgutverkehr von der Deutschen Reichsbahn.
08.01.1918 Gründungsvorstand Heinrich von Butz stirbt, Nachfolger wird Direktor Heinrich Pfeifer (Betriebsdirektor der Maschinenfabrik Augsburg).
1922 Drei eigene Dampflokomotiven auf der Linie I in Betrieb.
1925 Baubeginn der Stammlinie nach Lechhausen.
1926 Bau der größten Localbahnbrücke, Spannweite 118 Meter. Die ca. 300 Tonnen schwere Stahlbrücke über den Lech ruht auf drei Stützpfeilern und für Lastzüge der Klasse E zulässig. Als erstes wird die Textilfabrik Prinz mit der neuen, über den Lech reichenden Linie erschlossen. Die Eröffnungsfahrt findet am 2. November statt.