Unter dem Begriff Containment wird bei einem Kernkraftwerk eine Sicherheitseinrichtung verstanden, die oft auch als Sicherheitsbehälter bezeichnet wird. Das Containment stellt eine der technischen Barrieren gegen das Austreten radioaktiver Stoffe, insbesondere bei Störfällen, dar. Im Einzelnen sind in einem Kernreaktor (von innen nach außen betrachtet) folgende Barrieren zu nennen:
- das Kristallgitter des Brennstoffs selbst,
- die Brennstabhülle,
- den Reaktordruckbehälter,
- der Sicherheitsbehälter (Containment),
- Rückhalteeinrichtungen für flüssige und gasförmige Stoffe (z.B. Filter).
Der Sicherheitsbehälter mit den dazu gehörigen Einrichtungen als vierte dieser Barrieren umschließt der Reaktordruckbehälter und den daran anschließenden Teil des Kühlmittelkreislaufs.
Es gibt Sicherheitsbehälter mit oder ohne Druckabbausystem. Sicherheitsbehälter mit Druckabbausystem werden bei Siedewasserreaktoren verwendet. Das Druckabbausystem bewirkt, dass bei einer Leckage der austretende Dampf in Wasserbecken geleitet und dort kondensiert wird. Dadurch können solche Sicherheitsbehälter für einen geringeren Druck ausgelegt bzw. kleiner ausgeführt werden. Sicherheitsbehälter ohne Druckabbausystem (Volldrucksicherheitsbehälter) halten dem Druck stand, der beim völligen Ausdampfen des Kühlmittels entsteht.
Ein Sicherheitsbehälter hat die Form einer Kugel. Der Innendurchmesser beträgt beim Siedewasserreaktor in Krümmel beispielsweise etwa 30 Meter, die Wandstärke rund 3 Zentimeter. In einigen Zentimeter Abstand von der Außenwand befindet sich meist noch eine Dichthaut aus Stahl von etwa 4 Millimeter Wandstärke. Der Zwischenraum wird ständig abgesaugt, um eine unkontrollierte Aktivitätsabgabe zu verhindern.
Quellen
Kernenergie Basiswissen, Informationskreis Kernenergie, Berlin, April 2003