Propecia

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Propecia ist der Handelsname eines Mittels gegen androgenetische Alopzie (genetisch bedingter Haarausfall des männlichen Typs) der Firma MSD. Propecia enthält als Wirkstoff 1mg Finasterid je einmal täglich zu nehmender Tablette. Finasterid ist ein 5-alpha-Reduktasehemmer und greift in den hormonellen Abbau des männlichen Testosterons in Dihydrotestosteron (DHT) ein. Nach dem aktuellen Stand der Forschung reagieren bestimmte Haarfollikel auf DHT mit der Reduzierung der Anagenphase (Wachstumsphase). Diese Empfindlichkeit der Haarfollikel ist erblich. Finasterid hemmt den Abbau des Testosterons in DHT. Die Haarfollikel können dann mit einer Verlängerung der Anagenphase reagieren. Ist das Haarfollikel jedoch kaum noch aktiv, kann meistens nichts mehr erreicht werden. Propecia muss lebenslang genommen werden. Wird die Behandlung unterbrochen, erhöht sich der DHT Spiegel im Blut und auch die nachgewachsenen Haarfollikel können wieder ausfallen. Erste Erfolge können erst ab einer Einnahmedauer von 3-6 Monaten beobachtet werden.

Rahmen über mehrere Jahre andauernder internationaler Studien an über 1.500 Männern konnte bei etwa 80 % der Anwender ein Stopp des fortschreitenden Haarverlustes und bei etwa 65 % sogar eine Verdichtung der Kopfbehaarung durch eine Verdickung zuvor geschrumpfter Haare erreicht werden. Darüber hinaus wurde in internationalen Studien über fünf Jahre gezeigt, dass der Haarausfall über diesen Zeitraum bei 9 von 10 Männern gestoppt werden kann und mehr als 6 von 10 Männern eine Zunahme der Haardichte erfahren.

DHT ist ein hormonelles Abbauprodukt, welches nach dem aktuellen Wissenstand nur in der Kleinkindphase benötigt wird. Aus diesem Grund muss während der Anwendung ein strenger Empfängnisschutz beachtet werden, das Finasterid sich im männlichen Sperma anreichert und ein hormonelles Einwirken auf eine befruchtete Eizelle denkbar ist.

Die Nebenwirkungen von Finasterid kann man kurzerhand als "Verweiblichung" umschreiben (Hemmung der Testosteronwirkung): 3-5% zeigen Verminderung der Lust, Erektionsstörungen und weniger Samenbildung (Impotenz auf allen Ebenen). Brüste können wachsen (Gynäkomastie) und selten kann Brustkrebs entstehen. Die Prostata verkleinert sich und die hormonabhängige Körperbehaarung wird spärlicher. Dies im Gegensatz zur gewünschten Wirkung: Die Stirn- und Schläfen-Kopfhaare fallen beim Mann durch die Dihydrotestosteronwirkung aus (androgenetisch). Dies wird durch Propecia gehemmt. Wechselwirkungen sind nicht bekannt. Nicht eingenommen werden darf das Präparat von Frauen und von Personen unter 18 Jahren.

Propecia ist verschreibungspflichtig, wird i.A. nicht von den Krankenkassen bezahlt und kostet etwa 50 EUR je Monat.