M247 Sergeant York

Flugabwehrpanzer
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Der M247 Sergeant York DIVAD (Division Air Defense) war ein Flakpanzer (FlakPz) aus US-amerikanischer Produktion. Das Fahrzeug sollte den veralteten M163 Vulcan-Flugabwehrpanzer ersetzen, was aber aufgrund von massiven technischen Problemen nicht gelang.
Das Fahrzeug wurde nach dem US-amerikanischen Kriegshelden des Ersten Weltkrieges Alvin C. York benannt.

M247 Sergeant York
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M247 Sergeant York in Dixie Valley, Nevada

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 3 (Fahrer, Richtkanonier, Kommandant)
Länge 7,674 m
Breite 3,63 m
Höhe 3,42 m; mit ausgefahrenem Radar 4,611 m
Masse 54,43 Tonnen
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung max. 120 mm
Hauptbewaffnung 2 × 40-mm-Bofors-Maschinenkanone
Sekundärbewaffnung 1 × 5,56-mm-Maschinengewehr und

2 × Nebeltöpfe

Beweglichkeit
Antrieb Teldyne Continental Dieselmotor AVDS-1790-2D
750 PS
Federung Torsionsstab
Geschwindigkeit 48 km/h (Straße)
Leistung/Gewicht 13,8 PS/t
Reichweite 500 km (Straße)
Datei:DIVAD AADG.jpg
General Dynamics Prototyp
in Aberdeen Proving Ground

Geschichte

Der M247 Sergeant York DIVAD entsprang der Forderung in den 1980er Jahren der US Army nach einem vollautonomen, allwetterfähigen FlaK-Panzer, der die veralteten Flugabwehrsysteme M163 Vulcan und MIM-72 Chaparral ablösen sollte. Beide Systeme könnten Panzerverbände nicht wirkungsvoll gegen Angriffe eines Mil Mi-24 „Hind“ schützen, die mit vergleichsweise langreichweitigen AT-6 Spiral Panzerabwehr-Raketen ausgestattet sind. Auch neue sowjetische Helikopter wie der Mil Mi-28 „Havoc“ verlangten Handlungsbedarf. Zudem befand sich die US-Army in den 1980er Jahren in einem Umwandlungsprozess: Neue Kampfpanzer wie der M1 Abrams oder der M2 Bradley wurden eingeführt und die veralteten Flakpanzer hätten diesen im Gelände nicht folgen können.

Es wurden zwei Entwürfe vorgelegt: General Dynamics wollte das Fahrzeug mit einer 35-mm-Oerlikon-Zwillingsmaschinenkanone ausstatten, mit der bereits der deutsche Flugabwehrkanonenpanzer Gepard bewaffnet war. Der Entwurf von Ford Aerospace and Communications Corporation sah dagegen eine Bewaffnung mit zwei 40-mm-L/70-Bofors-Maschinenkanonen vor. Beide Entwürfe basierten auf dem Chassis des M48-Panzers.
Den Zuschlag bekam schließlich der Ford-Entwurf und 1983 rollten die ersten M247 vom Band. Nach 50 gebauten Vehikeln wurde das Projekt im Dezember 1986 jedoch wegen unüberwindbarer Probleme und finanzieller Engpässe eingestellt.

Technik

Das Feuerleitsystem und das Radar stellten eine Modifikation des Westinghouse APG-66-Systems dar, das bereits im Kampfjet F-16 Fighting Falcon verwendet wurde. In der Testphase wurden diverse technische Mängel und Fehlkonstruktionen festgestellt, die schließlich zum Ende des M247 führten. Als problematisch erwies sich insbesondere:

  • Das Radar konnte tieffliegende Ziele wegen störender Bodenreflexionen der eigenen Radarstrahlung (Bodenecho) nicht erfassen.
  • Das Radar konnte schwebende Helikopter nicht von Bäumen unterscheiden.
  • Beim Erfassen höherfliegender Ziele wurde die Feuerleitanlage durch Radarstrahlreflexionen von den Geschützläufen irritiert.
  • Das Drehen des Turmes erfolgte zu langsam, um schnellfliegende Ziele zu verfolgen.
  • Das Electronic Counter Counter Measures-System war zu leicht außer Kraft zu setzen.
  • Das seinerzeit bereits 30 Jahre alte Chassis des M48 konnte mit den moderneren Antrieben des M1 Abrams oder des M2 Bradley nicht mithalten.
Commons: M247 Sergeant York – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien