Personal Computer
Der aus dem Englischen stammende und auch englisch ausgesprochene Begriff Personal Computer mit der Abkürzung PC, übersetzt "persönlicher Rechner", ist der Handelsname eines Computersystems, das ursprünglich von der Firma IBM hergestellt wurde, und dessen Nachfolgern. Es handelt sich um einen bestimmten Typ eines Heim- oder Arbeitsplatzrechner, der im Gegensatz zu den früheren Großrechnern einer einzelnen Person zur Verfügung steht und auf deren Bedürfnisse anpasst werden kann. In der Schreibweise Personal-Computer und damit deutsch ausgesprochen bezeichnet er dagegen einen Arbeitsplatzrechner für das Personal. Gelegentlich wurden und werden beide Begriffe unpräzise im Sinne von Einzelplatzrechner generell verwendet.

Ab Anfang der 1970er wurden Computerbauteile so preisgünstig, dass Firmen mit dem Bau von Computern für persönliche, private Zwecke begannen. Der erste derart für Heimanwender ausgerichtete Computer, der kommerziellen Erfolg hatte, war 1974 der Altair 8800. Dem noch als Bausatz verkauften Altair folgte eine ganze Reihe weiterer Modelle, deren prominenteste Vertreter die Geräte der Apple II-Familie sowie der PET der Firma Commodore waren. Erweitert um einen Fernseherausgang und Tonausgabe kamen als so genannte Home-Computer oder Heimcomputer ab den 80er Jahren viele weitere Geräte auf den Markt, etwa der erfolgreiche Commodore C64, später die Commodore Amiga-Geräte und die verschiedenen Ausführungen des Atari ST.

Speziell der Erfolg des Apple II alarmierte IBM, den damaligen Marktführer bei (Groß-)Rechnern und elektrischen Schreibmaschinen. Der 1981 vorgestellte, modular aufgebaute IBM-PC war als Konkurrenzprodukt dazu konzipiert. Um Zeit beim Entwurf zu sparen und um das Gerät zu verbilligen, wich IBM von seiner damaligen Praxis ab, einen Großteil der Komponenten selbst herzustellen. Stattdessen wurden die meisten Teile zugekauft, unter anderem das Betriebssystem (MS-DOS von Microsoft, von IBM als PC-DOS verkauft) und der Prozessor (Intel 8088).
Der IBM-PC war anfänglich den Home Computern in Hinsicht auf Grafik- und Audiofähigkeiten technisch unterlegen und wurde von IBM ursprünglich zu recht hohen Preisen verkauft. Allerdings hatte IBM kein Monopol auf die verwendeten Komponenten (mit Ausnahme des BIOS). 1983 brachte Compaq somit den ersten mit dem IBM-kompatibeln PC auf dem Markt. Danach entwickelte sich schnell ein Markt von IBM-Nachbauten, der durch den Konkurrenzkampf zu sinkenden Preisen und verstärkter Innovation führte. Innerhalb eines Jahrzehnts verdrängte der PC die Home Computer auch im privaten Bereich, lediglich Apple schaffte es, weiterhin einen Anteil zu halten, alle anderen Hersteller verschwanden vom Markt (Commodore) oder wandten sich wieder anderen Geschäftsfeldern zu (Atari, Schneider).
Im Privatbereich wurden Home-Computer und PCs zunächst zum Experimentieren, Lernen und Spielen benutzt. Später begann man damit, sie für Textverarbeitung, als Datenbanken und Tabellenkalkulation (VisiCalc) einzusetzen, so dass sie auch Eingang in den betrieblichen Alltag fanden.
Heute sind PCs sehr leistungsfähig und werden überall für verschiedenste Zwecke eingesetzt. Meist kommen IBM-kompatible PCs auf x86-Basis zum Einsatz. Von den anderen früheren Computerarchitekturen für Einzelplatzrechner ist im Jahr 2004 lediglich der Macintosh (und als Nischenprodukt Amiga/Pegasos) übrig geblieben. Diese sind, dank moderner Betriebssystem-Alternativen wie Mac OS X, LinuxPPC oder MorphOS mit den zahlreichen IBM-kompatiblen Clone-PCs leistungsmäßig durchaus vergleichbar. Vereinzelt finden sich noch Systeme auf RISC OS-Basis (ARM-CPUs). Man kann sagen, dass die Ära der Heimcomputer vorbei ist - abgelöst durch ein Revival der Spielekonsolen in Kombination mit modernen PDAs.
Woraus besteht ein PC?
Hardware bietet in Form von miniaturisierten, elektronischen Bauteilen Möglichkeiten zur:
Eingabe von Information:
- Tastatur
- Maus
- Trackball
- Touchscreen
- Videokamera
- Mikrofon(Spracherkennung)
- Joystick
- Gamepad
- Grafiktablett
- Scanner
- Speichermedien
Speichern von Informationen: (Speicher, Speichermedium)
Interne Verarbeitung:
- Hauptplatine (Mainboard) mit hochintegrierten Bausteinen (ICs),
- Peripheriecontroller
- CPU
- Cache
- Arbeitsspeicher
- Interruptcontroller
Ausgabemöglichkeiten:
- Bildschirm, wahlweise mit Kathodenstrahlröhre oder mit LCD-Anzeige über eine Grafikkarte
- Lautsprecher, mit Signalen der Soundkarte oder des Soundprozessors versorgt
- Drucker
Kommunikationseinrichtungen:
- Modem
- Netzwerkschnittstelle, über Kabel oder über Funk als WLAN
- IrDA (Infrarot)
- Bluetooth
Schnittstellen:
- Serielle Schnittstelle
- Parallele Schnittstelle
- PCMCIA
- USB
- FireWire
- Midi, über einen 15 poligen Gameport
Software enthält in einer dem Computer verständlichen Weise genaue Regeln zum Bearbeiten der Informationen, die eingegeben, gespeichert, ausgegeben oder sonstwie kommuniziert werden.
Siehe auch: HP-9100A, IBM-PC, Computer, Betriebssystem, Computerprogramm, Anwendungsprogramm, Suchmaschine, WWW (Internet)
Literatur
- Stiller, Andreas (2001): "Fröhliche Oldies. Der PC feiert seinen 20sten Geburstag" in: c't, 18(2001)16, S. 172-177.