Salomon Hermann Mosenthal

deutsch-österreichischer Dramatiker und Librettist
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. März 2005 um 20:34 Uhr durch Sk-Bot (Diskussion | Beiträge) (Kategorie:Deutscher; Kategorie:Autor; Kategorie:Person entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Salomon Hermann Mosenthal (* 14. Januar 1821 in Kassel; † 17. Februar 1877 in Wien) war ein zu seiner Zeit beliebter Dramatiker und Librettist. Mosenthal entstammte einer verarmten deutsch-jüdischen Kaufmannsfamilie. Er verfasste eine Reihe von Gedichten, Erzählungen, Libretti und Dramen, die heute größtenteils in Vergessenheit geraten sind.

Der sich seit seiner Schulzeit literarisch betätigende Salomon Herrmann zog 1842 nach Wien. Im Jahre der Märzrevolution 1848 veröffentlichte er sein Volksstück Deborah, welches 1849 in Hamburg uraufgeführt wurde und dem Dichter einen Welterfolg bescherte. Sein populärstes Drama stellt die unglückliche Liebe einer jungen, schönen Jüdin zu einem Christen dar und thematisiert vor allem die Frage, ob und wie christliche Mehrheit und jüdische Minderheit in einem aufgeklärten Staat miteinander leben könnten: „Und Christ und Jude werden – Menschen sein. Wenn Bruderliebe unser einz’ger Glaube, Dann ist die Stunde des Messias da.“ [Deborah, 4. Aufzug, 1. Auftritt]

Seine internationale Popularität öffnete Salomon Herrmann Mosenthal die Tür zu einer für einen Juden seiner Zeit ungewöhnlich erfolgreichen Karriere: 1849 erhielt er das Ehrendoktorat der Universität Marburg, 1850 wurde Mosenthal in den ministerialen Staatsdienst aufgenommen, 1867 erhielt er den Titel eines Kaiserlichen Rates, vier Jahre später den Orden der eisernen Krone und den Titel eines Ritters. 1877 starb Salomon Hermann Ritter von Mosenthal in Wien. Den größten Bekanntheitsgrad der Werke Mosenthals genießt heutzutage wohl sein Libretto zu Otto Nicolais komischer Oper Die lustigen Weiber von Windsor.


Werke (u.a.):

  • 1846 Der Holländer Michel
  • 1848 Deborah
  • 1857 Der Sonnwendhof
  • 1871 Die lustigen Weiber von Windsor
  • 1878 Erzählungen aus dem jüdischen Familienleben