Louise Oehl (* 29. Oktober 1907 als Louise Brod in Schwabing, München; † 25. Juni 1999 in München) war eine Widerstandskämpferin im Nationalsozialismus.
Leben
Kindheit und Jugend
Aufwachsen in München
Deutschland ist noch Kaiserreich und wird von Wilhelm II. von Preußen regiert, als Louise Brod am 29. Oktober 1907 in München zur Welt kommt. Der Vater ist Schumachermeister, kann aber durch einen schweren Arbeitsunfall, unmittelbar vor Louises Geburt, seinen Beruf nicht mehr ausüben. Die kleine Unfallrente reicht für die 6-köpfige Familie – Louise hat noch drei ältere Brüder – nicht aus. So muss hauptsächlich Mutter Brod den Lebensunterhalt verdienen; sie ist gezwungen, ihren bisher betriebenen kleinen Milchladen aufzugeben, und arbeitet fortan in der Molkerei Dallmayr. Louise wird 1913 in Schwabing eingeschult und hilft ihrer Mutter bereits in dieser Zeit, die zweirädrigen Milchwagen zu beladen.
1. Weltkrieg, Umzug nach Moosburg
1914 beginnt der 1. Weltkrieg. Louises Mutter teilt die patriotische Begeisterung ihrer Umgebung nicht und verurteilt den Krieg, der von Beginn an spürbare Belastungen für die Bevölkerung bringt. Von 1914 an werden Lebensmittel streng rationiert und nur noch auf Berechtigungsmarken ausgegeben. Auch Milch darf nur noch begrenzt, vor allem an Kinder, verteilt werden. Das hat zur Folge, dass Louises Mutter ihre Arbeit verliert.
Um dem Hunger in der Großstadt zu entgehen, zieht die Familie nach Moosburg zur Schwester des Vaters. Der kann dort in einer Hanffabrik arbeiten und Botendienste erledigen. Louise besucht in Moosburg eine Mädchenschule, die von katholischen Schulschwestern geleitet wird. Wie Louise später erzählt, haben diese Pädagoginnen ihre eigenen Wertvorstellungen stark geprägt. Merksätze für das "praktische Leben und das Anständigsein", wie sie es einmal selbst formuliert, übernimmt sie und beherzigt sie ein Leben lang: "Tu, was du tust, ganz, oder lass es lieber bleiben!", lautet einer davon.
Ihre ohnehin ablehnende Haltung zum Krieg wird noch verstärkt, als der älteste Bruder auf Fronturlaub in Moosburg ist und, traumatisiert durch die Schrecken des Stellungskrieges in Frankreich, sich zunächst weigert, wieder an die Front zurückzukehren. Er hatte draußen im Feld Sozialdemokraten kennen gelernt und sich mit ihnen Gedanken über Kriegsursachen und Politik gemacht, was Louise nicht unbeeindruckt lässt.
Am 11. November 1918 endet der 1. Weltkrieg. Deutschland droht, im Chaos zu versinken; verschiedene Parteien und Gruppierungen kämpfen um die Macht, revolutionäre Unruhen erschüttern alle Teile des Landes.
Rückzug nach München
Louises Familie zieht von Moosburg wieder zurück nach München. Über ein Jahr lang erschüttern bewaffnete Auseinandersetzungen die Stadt: Für kurze Zeit wird die so genannte Räterepublik ausgerufen; sie wird von linken Sozialdemokraten und Kommunisten getragen und im Mai 1919 von rechten Freikorps wieder gestürzt. Über 600 Menschen lassen dabei ihr Leben. Drei Monate später wird in Weimar die neue Reichsverfassung verabschiedet: Der Beginn der Weimarer Republik.
Louise besucht weiter die Schule und verlässt sie 1921 mit einem ausgezeichneten Zeugnis. Sehr früh schon engagiert sie sich in einer der Jugendgruppen des KJVD, des Kommunistischen Jugendverbandes, von dessen Ziele sie sich angezogen fühlt.
Zunächst arbeitet sie als Kindermädchen und Haushaltshilfe und trägt zum bescheidenen Lebensunterhalt der Familie bei.
Politische Unruhen in München
In dieser Zeit spinnen rechte Gruppierungen in München ihre Fäden gegen die ihnen verhasste Weimarer Republik. Ein besonders fanatischer Veranstaltungs-Redner tut sich hier hervor: Adolf Hitler, Vorsitzender der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, der NSDAP. Louise ist 16 Jahre alt, als am 8. November 1923 Hitler einen improvisierten und stümperhaft durchgeführten Putschversuch gegen die Regierung unternimmt, der im Kugelhagel der Polizei endet.
Louise erlebt in den folgenden Jahren, wie sich im Vorfeld einer Reihe von Reichstagswahlen (vor allem linke und rechte) Parteien einen erbitterten und immer gewalttätigeren Wahlkampf liefern.
Ausbildung und politische Tätigkeit
Verdeckter Widerstand in München
Flucht und Exil
Haft in Gefängnis und KZ Ravensbrück
Kriegsende und Nachkriegsjahre
Personendaten | |
---|---|
NAME | Oehl, Louise |
KURZBESCHREIBUNG | Widerstandskämpferin im Nationalsozialismus |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1907 |
GEBURTSORT | München, Bayern |
STERBEDATUM | 25. Juni 1999 |
STERBEORT | München |