Christiane Felscherinow

Christiane Vera Felscherinow (* 12. Juni 1962) ist die bekannteste Fixerin Deutschlands. Sie wurde der deutschen Öffentlichkeit erstmals gegen Ende der 1970er-Jahre bekannt unter dem Decknamen Christiane F.

Christiane musste in einer Familie aufwachsen, in der Lieblosigkeit und Gewalt herrschten: regelmäßiges Verprügeln durch den Vater, der zudem alkoholabhängig war, eine hilflose Mutter, bestimmten den Alltag des kleinen Mädchens.

Als Christiane sechs ist, zieht die Familie vom Land nach Berlin-Gropiusstadt, einem Trabantenviertel im Süden der Stadt. In der Wohnung im 11.Stock eines Hochhauses spielten sich dramatische Szenen ab. Bei einer der Prügelorgien ist die Todesangst so groß, dass sie instinktiv aus dem Fenster springen will, um sich zu retten, was ihr aber nicht gelingt.

Neben dem familiären Wahnsinn gibt es finanzielle Sorgen, und die Eltern lassen sich endlich scheiden - der angerichtete Schaden löst sich aber dadurch keineswegs in Luft auf. Da Kindesmisshandlung zu dieser Zeit in Deutschland noch ein Tabuthema ist, bleibt das soziale Umfeld, wie etwa die Gesamtschule, die sie besucht, blind für ihre Geschichte. Mit zunehmender Isolierung führt ihr Weg dann in eine Drogensucht.

Im Alter von 12 Jahren nimmt sie bereits Haschisch und verschiedene Pillen (darunter Trips).

Mit 14 Jahren ist sie heroinsüchtig und prostituiert sich auf dem Kinderstrich am Bahnhof Zoo. Ihre Mutter bemerkt erst nach zwei Jahren etwas von dem Doppelleben ihrer Tochter und beginnt den Kampf gegen die Sucht.

1978, im Alter von 16 Jahren, sagt Christiane Felscherinow in einem Prozess als Zeugin aus. Zwei Stern-Reporter werden auf sie aufmerksam und bitten sie um ein Zwei-Stunden-Gespräch, in welchem sie um einige Angaben zur Drogenszene bitten. Aus den zwei Stunden werden zwei Monate, in denen das Buch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo entsteht — ein autobiographisches Werk, durch das die Öffentlichkeit erstmals etwas über den brutalen Alltag der Drogenszene und den Teufelskreis aus persönlichen Nöten und Drogensucht erfährt.

Das Buch wurde 1981 verfilmt. Durch den Film wurde die Discothek Sound, in der viele Szenen spielen, international bekannt. Außerdem gibt es in dem Film Konzertszenen mit David Bowie, die extra für den Film gedreht wurden.

Nach turbulenten Jahren in den USA und in Griechenland lebt Christiane Felscherinow als Buchbinderin in Berlin und ist nach vielen Entzügen und Rückfällen von ihrer Drogensucht geheilt. Sie hat einen Sohn, Jan-Niklas (* 1996).

Weblinks

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• schwedisch