Barbour bezeichnet bei Textilien die Produkte von J. Barbour & Sons, dem weltweit bekanntesten Hersteller von Wachsjacken.
Geschichte der Firma Barbour
Die Firma wurde 1894 in South Shields in Großbritannien gegründet. Der Firmengründer John Barbour (* 1849; † 1918) wuchs in Galloway im Südwesten Schottlands auf. Seine Familie lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. John Barbour wusste, wofür wetterfeste Kleidung gut ist: Als Kind musste er auf der elterlichen Farm die Schafe hüten, was in Schottland nicht immer ein Vergnügen ist. Mit zwanzig Jahren zog es ihn in den Nordosten Englands, wo er zunächst Handelsreisender für Stoffe wurde. Barbour heiratete seine Jugendliebe Margaret Haining, die ihm im Lauf der Jahre zehn Kinder schenkte und trotzdem Zeit fand, ihn in Geschäftsdingen zu beraten. Auch auf ihren Einfluss ist es zurückzuführen, dass Barbour den Schritt in eine neue Branche wagte und begann, in South Shields Ölzeug für Seeleute, Fischer und Hafenarbeiter zu produzieren, was sein Sohn Malcolm Barbour weiterführte.
Barbour legte mit der Ausfuhr in die britischen Kolonien den Grundstein für ein florierendes Exportgeschäft und erweiterte seine Produktpalette. In den beiden Weltkriegen war das Unternehmen ein wichtiger Ausstatter für Armee und Marine. Die heutigen Barbour-"Hauskaros" sind jedoch keine überlieferten schottischen Karomuster (Tartan) der Clans, sondern eigens in jüngerer Zeit für den heutigen Kleidungshersteller entworfen worden. Obwohl Barbour bereits früh bis nach Übersee lieferte, gab die Firma ihren ersten Katalog erst im Jahre 1908 heraus. Barbour bietet, wie viele britische Traditionshersteller, einen Änderungs-, Aufarbeitungs- und Reparaturdienst. Neben den traditionellen Wachsjacken gehören die Steppjacken zu den bekanntesten Produkten der Firma, doch auch andere Produkte vom Dufflecoat über den Pullover bis zu Socken und Accessoires sind im Program.
Handwerkliche Qualität ist das Credo des Hauses Barbour: Sogar der Faden, mit dem die wasserundurchlässigen Jacken genäht werden, ist imprägniert, alle Nähte sind doppelt gerollt und gesichert, in jedem Kleidungsstück stecken um die 15 000 Stiche. Produziert werden die Jacken ausschließlich in Schottland und England. Erwähnenswert ist auch, dass Barbour Hoflieferant des britischen Königshauses ist und somit deren Wappen im Etikett führen darf.
Verwendung
Der englische Adel trug Barbourjacken ursprünglich bei der Jagd, schließlich auch in der Stadt, wodurch ihr von einigen ein hohes Prestige beigemessen wurde, obwohl sie so im Gegensatz zur Mode steht.[1]