Benutzer:Wuselig/Sankt Jörgenschild

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Juli 2008 um 23:54 Uhr durch Wuselig (Diskussion | Beiträge) (Zwischenspeichern). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Karl Heinrich Roth von Schreckenstein: Geschichte der ehemaligen freien Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rheinstrome, nach Quellen bearbeitet. Faksimile: Verlag für Kunstreproduktionen,Neustadt an der Aisch Auflage. Erster Band: Die Entstehung der freien Reichsritterschsft bis zum Jahr 1437. H. Laupp'sche Buchhandlung, Tübingen 1859, ISBN 3-89557-97-4(?!).

Karl Heinrich Roth von Schreckenstein: Geschichte der ehemaligen freien Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rheinstrome, nach Quellen bearbeitet. Faksimile: Verlag für Kunstreproduktionen,Neustadt an der Aisch Auflage. Zweiter Band: Vom Jahre 1437 bis zur Aufhebung der Reichsritterschaft. H. Laupp'sche Buchhandlung, Tübingen 1871, ISBN 3-89557-98-2(?!).

9. April 1382 erstmals in einer Urkunde genannt (laut Sattler, Gafen I. Beill 171, 172 nach Schreckenstein I, S. 544)

Zwei Bundbriefe vom 28. Oktober 1407 (Zellweger CXCV, nach Schreckenstein, I. S. 546) "gmain Ritterschaft" mit der Stadt Konstanz
und 21. November 1407 Bundbrief (Zellweger CXCVI, nach Schreckenstein, I. S. 545)

Die Bischöfe
Eberhard von Kirchberg Augsburg
Albrecht Blarer von Konstanz
Herzog Ulrich von Teck - Hauptmann, deß ainß theils
7 Grafen
Johann von Habsburg
Konrad von Kirchberg
Eberhard von Nellenburg
Rudolph von Montfort
Wilhelm von Montfort
Eberhard von Werdenberg - Hauptmann, deß ainß theils
Johann von Lupfen
8 Freiherren
Jörg Truchseß von Waldburg
Johann von Zimmern
Stephan von Gundelfingen
Walter von Clingen
Heinrich von Roßnegg -Hauptmann, deß ander thails
Johann von Roßnegg
Ulrich Türing von Brandis
Ulrich von Clingen
22 Ritter
Albrecht von Rechberg
Veit von Rechberg
Heinrich von Rechberg
Burkhard von Steußlingen
Friedrich von Steußlingen
Eberhard von Freiberg
Hermann von Ellerbach
Heinrich von Ellerbach
Heinrich von Isenburg
Albrecht von Homburg
Heinrich von Randegg - Hauptmann, deß ander thails
Johann Truchseß von Diessenhofen genannt Prack
Eberhard von Landau
Wolf von Stein
Ludwig von Hornstein
Georg Truchseß
Marquard von Schellenberg
Eglen von Schellenberg
Heinrich von Hörnlingen
Ulrich von Fridingen
Johann von Fridingen
Johannes von Roth
58 Edelknechte
aus den Familien
von Stein
Bertold von Stein - Hauptmann, deß ainß theils
von Hornstein
von Hertenstein
von Schellenberg
von Stadion
von Königsegg
Walther von Königsegg - Hauptmann, deß ainß theils
von Haimenhofen
von Reischach
von Hödorff
Syrg
von Stubenberg
von Homburg
von Randenburg
von Fridingen
Rudolf von Fridingen der Jüngere -Hauptmann, deß ander thails
u.a.m.
zu Nutzen und Frommen der Herren und aller Ritterschaft und gemeinen Landes gegen die Bauern von Appenzell
Hauptmannschaft bis zur nächsten Wahl am St. Jörgentag
Die Kosten der Hauptleute werden von allen Mitgliedern getragen. Über die Kosten beraten die Hauptleute. Mindstens vie von ihnen müssen sie festlegen. Bei Fehlen von Konsens entscheidet ein Obmann
Es bestand Friedenspflicht untereinander
Die Hauptleute dürfen nur mit der Bewilligung der Gesellschaft schließen und zwar nach Beratung mit einem Ausschuß
Jeder Teil der Gesellschaft stellte zwei Ausschussmitglieder (<-S.546)
Ausgenommen sind der König und das Haus Österreich (<-S.547)
Mitte Oktober "der Bund ob dem See" belagert das den Grafen von Montfort gehörige Bregenz. Die Ritterschaft Sankt Georg zieht unter der Führung von Rudolph von Montfort (Tettnang-Scheer) und dem österreichischen Hauptmann Graf Hermann von Sulz zum Entsatz der Stadt. Die Appenzeller werden besiegt, ihr Hauptmann Konrad Kupferschmied fällt.
Am 25. März 1408 schließt Herzog Friedrich in Konstanz ein Bündnis mit der Gesellschaft "Sankt Jörgen Crewzes"
Am 16. Juni 1408 in Waldsee neuer Bund (Zellweger CCIII, nach Schreckenstein, I. S. 548f)
7 Hauptleute, 12 Grafen und Herren,91 Ritter und Knechte
es fehlt Graf Eberhard von Werdenberg.
Folgende Familien kommen hinzu:
von Vilibach,
von Lochen,
Berger,
Roggwiler,
von Hohenegg,
von Knöringen,
von Stoffeln,
von Wildenfels,
von Jungingen,
von Laubenberg,
Bentznauer,
von Wolfurth,
Vogt zu Leupoltz,
von Wördenau u.a.m.
Sie nennen sich Gesellen undsind im Namen St. Jörgens zusammengetreten, gegen die Appenzeller, welhe sich "wider alle Ritterschaft und darum iren aignen Herren zu vertreiben" verbunden sind.
Zwar habe König Ruprecht einen Frieden zu Konstanz gemacht, aber es stehe zu befürchten, dass es wieder zu Auseinandersetzungen kommt.
Es folgen Ausführungsbestimmungen:
Der heiligen Kirche und dem römischen Reiche zu Ehren und Frommen
Zum Nutzen der Pilgrime, Kaufleute und Landfahrer
überhaupt zur Erhaltung des Landfriedens
Um nicht von „guten Gewohnheiten, Rechten, Gnaden und Briefen der römische Kaiser und Könige gedrängt und getrieben zu werden.“
Kann bei einem Fiedensbruch nicht auf frischer Tat eingegriffen werden, so sollen die Hauptleute über das weitere Vorgehen beraten.
Die Gesellen sind gehalten den Anweisungen der Hauptleute zu folgen
Eroberungen fallen allen gemeinschaftlich zu
Sühne und Frieden kann nur in der Gemeinschaft geschlossen werden
Interne Streitigkeiten werden schiedsgerichtlich geregelt. Ausgenommen sind Streitigkeiten über verbriefte Schuld, unläugenbare Gült, Hubgeld, Vogtrecht, Steuer und Zins. Hier ist jederzeit direkter Zugriff möglich.
Bestehende Konflikte sollen ebenfalls innerhalb der gesellschaft schiedsgerichtlich geschlichtet werden.
Hält sich ein Bundesglied nicht redlich und ehrlich, so dürfen die Hauptleute einschreiten
Konflikte mit Nichtgesellen gehen die Gesellschaft nichts an, außer dieser Widerpart wendet sich an die Gesellschaft um Streitschlichtung.
Die Hauptleute dürfen mit dem Beirat von acht Gesellen Strafen auf Leib und Gut aussprechen.
Die Hauptleute sollen jährlich auf Sankt Martinstag gewählt werden. <--Seite 549> Wählbarsoll sein, wer der Gesellschaf am nütlichsten ist und im letzten Jahr nicht Hauptmann war.
Ein Graf der als Hauptmann für die Gesellschaft tätig wird, soll pro Tag 2 Gulden, ein Ritter oder Knecht soll einen Gulden erhalten. Ein Hauptmann darf bis zu acht Gesellen zu wichtigen Terminen beiziehen, die dann ebenso entlohnt werden.
Bei Geldbedarf dürfen die Hauptleute eine gemeine Steuer (also für alle geltend) erheben.
Um einen neuen Gesellen aufzunehmen genügen drei Hauptleute
Über die Aufnahme von Fürsten, großen Herren, Gesellschaften oder ganzer Communen kann aber nur die Mehrheit aller gesellen entscheiden
Steht ein Geselle noch in einem „Burgerrecht, Püntniß der Gelübd“, so soll er dies halten. Laufen diese Verpflichtungen aber aus, so soll er eine neue solche eidliche Verpflichtung nur mit der Zustimmung der mehrheit der Hauptleute eingehen dürfen.
Verpflichtungen aus Lehen und Pfandschaften sollen eingehalten werden.
Die Schlösser der Gesellen sind für den Bund offene Häuser
Der Bund soll gelten bis zum Sankt Jörgentag und dann auf drei Jahre, also bis zum 23. April 1411(sic!)<--551>

Am 28. Februar 1409 erfolgt eine Erneuerung des Bündnisses mit der Stadt Konstanz (Zellweger CCV, Schreckenstein, S. 552)

Jetzt Organisation noch deutlicher zu erkennen:
Hauptleute des Teils im Allgäu und an der Donau
Freiherr Stephan von Gundelfingen
Mark von Schellenberg
Conrad von Stain zu Klingenstein
Hauptleute des Teils im Hegau, Thurgau und am Bodensee
Freiherr Hans von Tengen
Kaspar von Klingenberg
Burchard von Stoffeln, genannt Schulli
Die Gesellschaft sagt der Stadt 100 Mann zu Roß und ebensoviele zu Fuß zu: „gutes Volk mit Armbrusten und Spießen unter einem “erbaren” Hauptmanne“

1413 Bundbrief mit Einteilung in drei Teile (Burgermeister, cod.dipl. 27

im Allgäu
Graf Haug von Montfort
Ulrich Herzog von Teck
Marquard von Schellenberg
Heinrich von Isenberg
Diepold von Aichelberg
Hans von Königsegg
Konrad von Haimenhofen
im Hegau
Graf Eberhard von Nellenburg
Freiherr Hans von Tengen
Hans von Bodmann der Ältere
Lienhart von Jungingen
Konrad von Lupfen
Heinrich Truchsess von Diessenhofen
Kaspar von Klingenberg
Wolf von Wolffurt
an der Donau
Walther von Stein
Hans von Stadion
Heinrich von Ellerbach
Ludwig von Hornstein
Eberhard von Landau
Konrad von Landau
Heinrich von Knörringen
Eck von Reischach
als Hauptleute:
Freiherr Stephan von Gundelfingen
Hans Truchseß zu Waldburg
Heinrich von Randeck

Die Gesellschaft vermittelt zwischen Herzog Friedrich von Österreich und den Verwandten der Mitglieder des Marbacher Bundes. (Urkunde Weil, Donnerstag nach St. Johannes Baptist 1409 in Pfister, Geschichte von Schwaben IV. 261 Schreckenstein, I., S. 640)

Im Jahr 1411 Bundbrief mit den Herzögen Stephan und Ludwig von Bayern (Urkunde vom 3.März Reg. Boic XII. 90.(Schreckenstein, I., 640)

1428 Bundbrief der Gesellschaften in Oberschwaben und im Allgäu mit den Herzögen Ernst und Albrecht von Bayern auf ein Jahr, aber verlängert 1431, 1437, 1439, 1440, 1443 (Schreckenstein, I. S. 641)

1430 Montag vor Sankt Margarethen in Esslingen Vereinigung mit dem fränkischen Adel (Schreckenstein I., S. 642)

In einem 1438 in Nürnberg abgehaltenen Reichstag wurde erfolglos über eine Organisation von Landfriedenskreisen beraten. Der Dritte Kreis sollte bestehen aus: den Bischöffen von Augsburg, Konstanz und Chur, den Markgrafen von Baden, Grafen von Württemberg, der Gesellschaft von St. Jörgenschild im Hegau, alle anderen Grafen, Freien, Ritter und Knechte, die Städte Augsburg und Ulm mit ihren Bundesverwandten, Konstanz und alle Städte am Bodensee und was den Rhein ab bis Basel liegt