Niedersachen ist ein Bundesland der Bundesrepublik Deutschland. Die Landeshauptstadt ist Hannover. Niedersachsen ist nach dem zweiten Weltkrieg als Bundesland neu gegründet worden, nachdem es ein Teil der britischen Besatzungszone war. Historisch betrachtet setzt sich Niedersachsen aus Territorien des Königreichs Hannover, der Herzogtümer Oldenburg, Braunschweig und des Fürstentums Schaumburg-Lippe zusammen. Die Wirtschaft in Niedersachsen ist überwiegend industriell sowie landwirtschaftlich geprägt. Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Automobilindustrie mit VW in Wolfsburg. Bedeutende wissenschaftliche Standorte sind Göttingen mit der Georg-August-Universität, die Technische Universität Braunschweig, die Medizinische Hochschule Hannover, die Tierärztliche Hochschule Hannover, die Kunst- und Musikhochschule Hannover und die Universität Hannover. Niedersachsen ist von der Fläche her, nach Bayern, das zweitgrößte Bundesland Deutschlands. Im Bundesrat hat es die zweithöchste mögliche Stimmenzahl, nämlich 5, ebenso wie Bayern und Baden-Württemberg, und übertroffen nur von Nordrhein-Westfalen mit 6. Die Einwohnerzahl liegt bei circa 6 Millionen.
Obwohl Niedersachsen eine relativ kurze Landesgeschichte hat, gibt es doch eine gemeinsame Identität, zum Beispiel ausgedrückt in der Hymne "Wir sind die Niedersachsen". Die Niedersachsen werden gemeinhin als wortkarg und trocken beschrieben, was ihm oft als Humorlosigkeit ausgelegt wird. Dem ist nicht so. Hinter einer rauhen Schale verbirgt sich ein aufrichtiges und ehrliches Wesen. Sobald das Eis gebrochen ist, hat er einen aufgeschlossenen, redseligen und gastfreundlichen Charakter. Weitere Merkmale sind Bescheidenheit, Neigung zu "Understatement" und Sparsamkeit, letzteres wurde vor allem durch die vielen schlesischen Flüchtlinge ab 1946 in die Volksseele integriert. In der Geisteshaltung spiegelt sich auch die lange Zugehörigkeit des Königreiches Hannover zu England wieder, die bis heute eine weitverbreitete anglophilie zur Folge hat. Historische Dialekte in Niedersachsen sind Niedersächsisch, Friesisch und verschiedene Formen von platt. Diese niederdeutschen Sprachformen werden jedoch heutzutage fast nur noch im Oldenburger Land, im Raum Verden (Aller) / Rotenburg (Wümme), der Lüneburger Heide und an der Waterkant verwendet. Die Niedersachsen aus der städtischen Zone um das Ballungszentrum Hannover-Braunschweig-Hildesheim bis Göttingen sind stolz, eine der wenigen (wenn nicht die einzige) Zone Deutschlands zu sein, in der Fernsehdeutsch Muttersprache ist.
Baugeschichtlich bedeutsam in Niedersachsen war die Epoche der Renaissance, die sich in vielen Bauten im Stil der Weserrenaissance wiederspiegelt. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die Gärten in Herrenhausen (Hannover) - die einzig erhaltenen und nie veränderten Barockgärten der Welt.