Das Neue Königliche Opernhaus Berlin war ein Projekt zum Bau eines neuen Operngebäudes in Berlin, welches im Auftrag der Preußischen Regierung und des Kaisers Wilhelm II. zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde. Nach verschiedenen Anläufen sollte es unter der Führung des Berliner Architekten und Stadtbaurates Ludwig Hoffmann 1914 realisiert werden, aufgrund des 1. Weltkrieges sowie der in der Weimarer Republik herrschenden Finanzknappheit wurde das Gebäude allerdings nie erbaut.
Vorgeschichte
Bereits seit 1904 versuchte die Preußische Regierung durch gezielte Aufträge, geschlossene Wettbewerbe und schließlich auch einem offenen Wettbewerb einen Architekten für die Errichtung eines neuen Opernhauses in Berlin zu finden. Die bis dahin bestehende Oper Unter den Linden, die heutige Berliner Staatsoper, war mit 1.500 Sitzplätzen zu klein geworden, das geplante Bauwerk sollte dagegen mindestens 2.500 Menschen Platz bieten. Entstehen sollte das neue Opernhaus am damaligen Königsplatz am Reichstag, dem heutigen Platz der Republik.
Im April 1913 wurde auch der damalige Stadtbaurat der Stadt Berlin, Ludwig Hoffmann, gefragt, ob er dieses Gebäude entwerfen und bauen möchte. Ludwig zeigte allerdings kein Interesse daran, vor allem aufgrund seiner eher schlechten Erfahrungen bei früheren Bauten auf der Berliner Museumsinsel. Die Zusammenarbeit mit der Generalintendanz der Königlichen Theater schreckte ihn ab, ausserdem lag zu diesem Zeitpunkt das Hauptinteresse Hoffamnns am Bau von Sozial- und Wohlfahrtsbauten. Nachdem jedoch auch der Kaiser Wilhelm II. wünschte, dass Ludwig Hoffmann den Bau übernehme und der Oberbürgermeister Adolf Wermuth darauf bestand, stimmte Hoffmann letzlich doch zu.
Die Entwürfe Ludwig Hoffmanns
Im April 1913 wurde auch der damalige Stadtbaurat der Stadt Berlin, Ludwig Hoffmann, gefragt, ob er dieses Gebäude entwerfen und bauen möchte. Ludwig zeigte allerdings kein Interesse daran, vor allem aufgrund seiner eher schlechten Erfahrungen bei früheren Bauten auf der Berliner Museumsinsel. Die Zusammenarbeit mit der Generalintendanz der Königlichen Theater schreckte ihn ab, ausserdem lag zu diesem Zeitpunkt das Hauptinteresse Hoffamnns am Bau von Sozial- und Wohlfahrtsbauten. Nachdem jedoch auch der Kaiser Wilhelm II. wünschte, dass Ludwig Hoffmann den Bau übernehme und der Oberbürgermeister Adolf Wermuth darauf bestand, stimmte Hoffmann letzlich doch zu.
Bereits im Mai 1913, einen Monat nach der Zustimmung zum Bau des Opernhauses legte Ludwig Hoffmann die ersten Entwürfe in Form von Grundriß- und Fassadenzeichnungen vor, modifiziert wurden diese im November 1913. Im Januar 1914 präsentierte Ludwig Hoffmann ein Modell des Gebäudes dem Kaiserpaar in einem eigens dafür eingerichteten Atelier. Der Kaiser zeigte sich zufrieden und willigte dem Bau des Opernhauses nach Hoffmanns Entwürfen zu. Am 19. Mai 1914 wurde die erste Baurate vom Preussischen Arbeitsministerium bewilligt, der Ausbruch des 1. Weltkriegs verhinderte allerdings die Realisierung.
Das Volksopernhaus
Nach dem ersten Weltkrieg wurde Ludwig Hoffmann von Adolf Hoffmann, dem neuen preußischen Kultusminister aus den Reihen der USPD, gebeten, das Projekt als Volksopernhaus neu ins Auge zu fassen. Dabei sollten die Zuschauerzahlen auf 3.000 erhöht werden, woraufhin Ludwig Hoffmann das Parkett durch eine steilere Höhenkurve erweiterte. Der zur Beratung herangezogene Komponiste Richard Strauss war von der Idee begeistert, da auf diese Weise die Zuschauer über die Köpfe ihrer Vordermänner hinweg die Schauspieler in ihrer ganzen gestalt sehen konnten.
Literatur
- Ludwig Hoffmann (veröffentlicht von Wolfgang Schäche): Lebenserinnerungen eines Architekten, Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin Beiheft 10, Gebr. Mann Verlag Berlin 1983
- Dörte Döhl: Ludwig Hoffmann - Bauten für Berlin 1896-1924, Ernst Wasmuth 2004
- Schliepmann, Hans: Die neuen Entwürfe zum Berliner Königlichen Opernhaus, Berliner Architekturwelt 1913, 12. Sonderheft
- Saran: Die bisherige Entwicklung der Vorbereitungen zum Neubau eines Königlichen Opernhauses in Berlin, Zentralblatt der Bauverwaltung 32, 1912, 133f