Schi II (Schichauer Bauart, ex Sächsisch-Thüringische Eisenbahn)
Schi III Schi II II DRG: Baureihe 98.73 | |
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Anzahl: | 8 |
Hersteller: | Schichau |
Baujahr(e): | 1874 |
Ausmusterung: | 1914- ca.1925 |
Achsformel: | 1 B |
Länge über Puffer: | k.A: mm |
Dienstmasse: | 35,0 Mp 343,2 kN |
Reibungsmasse: | 25,4 Mp 249,1 kN |
Radsatzfahrmasse: | 12,4 Mp k.A. kN |
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h |
Indizierte Leistung: | k.A. PSi |
Kuppelraddurchmesser: | 1.525 mm |
Laufraddurchmesser vorn: | 990 mm |
Zylinderdurchmesser: | 432 mm |
Kolbenhub: | 559 mm |
Kesselüberdruck: | 9 kp/cm² 88,3 kN/cm² |
Rostfläche: | 1,55 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 109,61 m² |
Die Sächsisch-Thüringische Eisenbahn hatte 1875 ihre Strecke von Wolfsgefährth (Stecke Gera--Weida) über Wünschendorf, Greiz und Plauen unt. Bf nach Weischlitz eröffnet. Für den Betrieb hatte sie von F. Schichau in Elbing acht 1-B-Gemischtzuglokomotiven bauen lassen.
Sie besaßen einen Kessel mit durchgehender Oberkante von Steh- und Langkessel. Der Langkessel bestand aus vier Schüssen. Auf dem ersten, kurz hinter dem Schornstein, saß der Dampfdom mit Sicherheitsventil, auf dem zweiten ein Sandkasten. Alle Achsen waren fest im Rahmen gelagert. Die waagerechten Außenzylinder arbeiteten auf die erste Kuppelachse. Die Lokomotiven besaßen eine Innensteuerung, wohl Bauart Allan, und ein kleines Führerhaus. Eine Bremseinrichtung war auf den Lokomotiven selbst nicht vorhanden, lediglich die Tender verfügten über eine Handbremse. Die Maschinen waren typische Vertreterinnen der Gattung II, auch wenn ihre Herkunft ungewöhnlich war. Man konnte sie dennoch leicht am Umlaufblech mit dem gemeinsamen Radkasten für beide Kuppelachsen erkennen. (Für die technischen Daten dieser Lokomotiven lassen sich in der Literatur unterschiedliche Angaben finden!)
Bei der Sächsisch-Thüringische Eisenbahn trugen die Lokomotiven nur Namen. Schon im Juli 1876 musste die Bahn von den Sächsischen Staatseisenbahnen übernommen werden. Dort erhielten die Lokomotiven die Nummern 663 bis 670 und zumeist auch neue Namen. Sie wurden als Gattung Schi III bzw Sch III, a
b 1885 als Sch(i) II geführt. 1892 erhielten sie die neuen Betriebsnummern 705 bis 712 und ab 1896 das Gattungszeichen II. Im Jahr 1900 erhöhte man die Betriebsnummern um 2000 auf 2705 bis 2712. Die Nummer 2705 schied als erste Maschine 1914 aus. Im Vorläufigen Umzeichnungsplan der Deutschen Reichsbahn waren noch sechs Loks als 98 7311 bis 7316 enthalten, der endgültige Umzeichnungsplan von 1925 verzeichnete als Baureihe 98.73 nur noch die 2710 als 98 7311 und die 2711 als 98 7312. Da sie schon 1925 (2711) oder bald danach ausgemustert wurden, haben die Lokomotiven diese Nummern tatsächlich wohl niemals getragen.