RJ-Steckverbindung

genormte Steckverbindungen für Telekommunikationsverkabelungen
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RJ-XX ist die allgemein übliche Abkürzung für von der US-amerikanischen Federal Communications Commission genormte elektrische Steckverbindungen. RJ steht für Registered Jack (genormte Buchse).

RJ-Steckverbindungen

Die bekanntesten Registered Jacks sind die vier- bzw. sechspoligen "Telefonstecker" (auch "Westernstecker" oder "Modular Jack" genannt) RJ-11, RJ-12 und RJ-14 sowie der achtpolige RJ-45, der vor allem als "Ethernet-Stecker" bekannt wurde.

Namensgebung

Die Bezeichnung als "Westernstecker" geht auf das US-amerikanische Unternehmen "Western Electric" zurück. Es gibt einige Unklarheiten über die Namensgebung der kleineren der oben genannten Stecker. Die sechspoligen Buchsen und Stecker, die für Telefonverbindungen benutzt werden, können sowohl RJ-11 als auch RJ-12 oder RJ-14 genannt werden, da sie alle ein Interface definieren, das auf sechs Polen basiert. Allerdings wird meist der kleinere vierpolige Stecker, mit dem z. B. Telefonhörer an das Basisgerät angeschlossen werden, als RJ-14 bezeichnet, um ihn von den größeren sechspoligen Steckern, die entweder RJ-11 oder RJ-12 genannt werden, zu unterscheiden. Die FCC selbst nennt die sechspoligen Stecker meist RJ-11. Eine eingängigere Bezeichnung definiert sich aus den mechanisch möglichen Kontaktpositionen und den tatsächlichen vorhandenen Kontakten, zum Beispiel 6P4C: 6 Kontaktpositionen (P), davon 4 mit Kontakten (C) versehen.

In Europa gebräuchliche Bauformen

Bauform Kontakt-
positionen
Kontakte Bezeichnung Bild Anwendungsbeispiele
RJ-11 6 4 6P4C
 
RJ-11
Geräteseitig bei Anschlusskabeln von Telefonen
RJ-12 6 6 6P6C
 
RJ-12
Geräteseitig bei Anschlusskabeln von Modems
RJ-14 4 4 4P4C
 
RJ-14
Beidseitig bei Telefonhörerkabeln
RJ-45 8 8 8P8C
 
Telefon
 
Netzwerk
Anschlussdosen und -kabel bei ISDN (IAE), Up0, strukturierten Verkabelungen und Computernetzwerken (UAE)
DEC Type RJ-Stecker mit versetzt angebrachter Rastnase Geräteseitig beim NTBA und DSL-Modem

Kompatibilität

Des Weiteren herrscht Verwirrung über die physische Kompatibilität. Die Stecker wurden so entwickelt, dass ein vierpoliger Stecker in eine sechs- oder achtpolige Buchse passt und dann dort eine Verbindung mit den innersten vier Adern herstellt, und der sechspolige Stecker passt in eine achtpolige Buchse, wo er dann mit den zentralen sechs Adern verbindet. Diese theoretische Kompatibilität ist manchmal aus Herstellersicht aber nicht wünschenswert, und außerdem hat sich herausgestellt, dass die Kompatibilität eher dazu führt, dass Endkunden die Geräte an die falschen Dosen anschließen und im Extremfall ihre Modemkarten per Power over Ethernet zerstören.

TIA-568A und B

Alle diese Stecker werden üblicherweise in Verbindung mit verdrillten (Twisted Pair) Adern benutzt. Die Verdrahtungskonventionen wurden so festgelegt, dass die oben diskutierten Vorteile der physischen Kompatibilität voll ausgenutzt werden konnten, allerdings ergab sich hier wiederum ein Problem. Das ursprüngliche Konzept war, dass die inneren zwei Pins ein Paar bildeten, die nächsten äußeren ein weiteres Paar usw. bis zu den beiden äußersten Adern, die das vierte Paar bildeten. Zusätzlich wurde die Signalübertragung optimiert, indem jeweils der "aktive" und der gegen Erde liegende Pin jedes Paars wechselten. Dieser Standard für den achtpoligen Stecker führte zu der Pinbelegung, die als TIA-568A bekannt ist, aber die beiden äußersten Drähte sind dabei zu weit von einander entfernt, so dass sie den elektrischen Anforderungen für Hochgeschwindigkeits-LAN-Protokolle nicht mehr genügen. Daher wurde die Variante TIA-568B standardisiert, bei der jeweils zwei beieinanderliegende Pins das dritte bzw. vierte Paar bilden. Die innersten vier Pins sind wie bei TIA-568A verdrahtet.

Siehe auch: Hirose