OpenBIOS ist eine freie, portable Implementierung des Open Firmware Standards für Firmware, die unter den Bedingungen der GNU General Public License lizenziert ist.
OpenBIOS | |
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Basisdaten
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Entwickler | The OpenBIOS Community |
Aktuelle Version | Version 1.0alpha2 (27. April 2007) |
Betriebssystem | unterstützt alle Betriebssysteme, je nach Hardware |
Programmiersprache | C[1] |
Kategorie | hardwarenahe Software |
Lizenz | GNU GPL |
www.OpenBIOS.info |
Funktion beim Bootvorgang
Beschreibung
OpenBIOS kann derzeit im Zusammenspiel mit coreboot auf Intel-kompatiblen Systemen, sowie als Firmware der SPARC-Emulation in QEMU genutzt werden.
Einsatz auf Intel-kompatiblen Systemen
Auf Intel-kompatiblen Systemen kann OpenBIOS im Zusammenspiel mit coreboot eingesetzt werden. coreboot initialisiert die Hardware und übergibt dann die Kontrolle an OpenBIOS, das eine Open Firmware-Umgebung anbietet, mit der der weitere Startvorgang gesteuert werden kann.
Die Nutzung dieser Kombination ist problematisch, da es keinen offiziellen Standard für Open Firmware auf der IA32-Plattform gibt und dementsprechend der Support der Open Firmware-Schnittstellen durch die zu ladenden Betriebssysteme nicht gegeben ist.
Einsatz in QEMU/SPARC
OpenBIOS ist die Standardfirmware für die SPARC-Emulation der QEMU-Software und wurde an dessen Emulationsumgebung angepasst.
andere Open Firmware-Implementierungen
Mit der Zeit wurden weitere Open Firmware-Implementierungen als Open Source freigegeben:
- CodeGen's SmartFirmware
- Sun's OpenBOOT, im Rahmen der Veröffentlichung von Sun4v (UltraSPARC T1, bzw "Niagara")
- Firmworks' OpenFirmware im Rahmen des 100-Dollar-Laptop-Projekts
Alle drei Implementierungen wurden unter der BSD-Lizenz veröffentlicht und haben im Gegensatz zu OpenBIOS jahrelangen produktiven Einsatz erfahren. SmartFirmware und OpenFirmware werden vom OpenBIOS-Projekt gehosted, OpenBOOT als Kopie bereitgestellt.
Open Firmware Werkzeuge
Die zu OpenBIOS gehörenden Werkzeuge zur Bearbeitung von FCode (siehe Open Firmware) werden mittlerweile auch von anderen Open Firmware-Entwicklern genutzt[2]
weitere »Payload«-Programme
Zu beachten ist allerdings, dass als »payload« nicht zwangsläufig OpenBIOS verwendet werden muss. Es können auch andere Programme als »payload« fungieren. Diese können sein (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)[3]:
- Linux – direktes Laden von Linux (kann ausnahmsweise direkt geladen werden, wenn der Flashspeicher das gesamte Linux fassen kann. Ansonsten Zwischenschritt über »payload«-Programme)
- FILO – einfacher bootloader mit Unterstützung des Dateisystems
- Mitch Bradley’s Open Firmware – IEEE 1275-1994, ist sog. Open Firmware
- CodeGen’s SmartFirmware – IEEE 1275-1994, ist sog. Open Firmware
- Etherboot – enthält FILO, welches das Booten über SATA-Festplatten und USB unterstützt
- ADLO – verbindende Schicht für das 16-Bit-Bochs-BIOS. Ermöglicht das Booten von Windows 2000 und OpenBSD
- Plan 9 – Ein Betriebssystem
- Memtest 86 – führt mit dem RAM einen Funktionstest durch
- GRUB 2 – wird zukünftig FILO ersetzen, arbeitet aber noch nicht vollständig
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Webseite des Projektes OpenBIOS
Einzelnachweise
- ↑ The openbios Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 14. Juli 2018).
- ↑ Webseite über die FCode-Werkzeuge. IBM betreibt eigene Open Firmware-Entwicklung]
- ↑ Auflistung der Payload-Programmen dem Projekt-Wiki von coreboot entnommen.