Diskussion:Julius Streicher

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Kiwiv in Abschnitt Literaturverweis; "pornografisch" in der Einleitung

Es gab während der Nürnberger Prozesse und auch nach Streichers Hinrichtung eine breite Diskussion, ob das Todesurteil in seinem Fall angemessen sei. Es steht zwar außer Frage, daß sein Gebaren in der Frage des Antisemitismus widerlich und abstoßend war, was auch viele Zeitgenossen so sahen. Ob das allerdings als Rechtfertigung für ein Todesurteil ausreicht, steht auf einem anderen Blatt. Er war auch kein Schreibtischtäter wie Eichmann, eher ein übler politischer Agitator. Sollte sich diese Diskussion nicht irgendwo im Artikel wiederfinden? V.a. die Begründung für das Todesurteil könnte man in diesem Rahmen vielleicht etwas ausführlicher gestalten. U.U. hängt das ja mit den Verfolgungen in "seinem" Gau zusammen, an denen er möglicherweise doch direkt beteiligt war. Dazu fehlen mir leider die Quellen, aber vielleicht kennt sich da ja jemand besser aus.


Hallo ich wüsste gerne wo diese "Informationen" herkommmen:

"Er sprach ihn auf Jiddisch an und sagte zum Scherz: "Sie sehen aus wie Julius Streicher", worauf der Mann zusammenzuckte und sagte: "Woher kennen sie mich?""
Dies ist eine (ich glaube nicht ganz wörtlich, aber doch sinngemäß übernommene) Passage aus dem dokumentarischen Buch "Der Nürnberger Prozeß" von Joe J. Heydecker und Johannes Leeb. Dort wird in den einleitenden Kapiteln beschrieben, wie und unter welchen Umständen die meistgesuchten NS-Politiker und -Militärs nach Kriegsende aufgegriffen wurden.
Ich habe das Buch in einer Auflage aus den 80er Jahren gelesen; es ist zur Zeit in einer überarbeiten Neuauflage beim Verlag Kiepenheuer & Witsch, ISBN 3-462-03240-2, erhältlich (wobei ich aber nicht weiß, inwieweit die Neuauflage noch der alten entspricht...)
Das Buch (Erstauflage 1958) ist allem Anschein nach die älteste schriftliche Originalquelle, die diese Begebenheit beschreibt und hätte vom Autor des Artikels vielleicht zitiert werden sollen!
Weiterhin taucht die Story von Streichers Gefangennahme auf Webseiten auf, z.B.:
http://www.spiegel.de/sptv/themenabend/0,1518,151204,00.html
http://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?p=719086
--Dschanz 15:37, 6. Mär 2006 (CET)

Wieso sollte Julius Streicher Jiddisch sprechen?

Vermutlich konnte der amerikanische Offizier kein Deutsch und hat Jiddisch gewählt, weil es dem Deutschen recht nahe kommt und gerade in so einfachen Fragen wie nach einer Wegbeschreibung meist gut verstanden wird.
Der Mensch hat Judaica gesammelt und war ein Experte der jüdischen Kultur in Deutschland. Hätte er dabei nicht auch genug Jiddisch gelernt, um einen einfachen Satz zu verstehen, hätte ich das seltsam empfunden. Die Sammlung des Jüdischen Museums Franken baut, soweit ich weiß, auf dem Bestand der ehemaligen Sammlung auf [1]. Wenn ich recht habe, fehlt die Information im Artikel... Huch. Den Besuch des Museums kann ich jedenfalls empfehlen. --84.56.89.121 10:02, 26. Mai 2006 (CEST)Beantworten
Die letzte meiner Bemerkungen, -den Ursprung des Jüdischen Museums betreffend-, ist mindestens zum Teil falsch, wie ich heute erfahren habe. Vielleicht versteht aber jemand, wieso ich an diese Fehlinformation gelangt bin, ich weiß es nämlich nicht mehr... 8-/ Noch 'ne IP: --212.204.66.66 14:15, 28. Mai 2006 (CEST)Beantworten

"Streicher-Fans schickten ihm in der Kriegszeit diverse Fotos von Hinrichtungen und Greueltaten an jüdischen Menschen."

Wo gibt es dazu Beweise? ckd 31. Jan 2006


Wäre dieser Artikel nicht auch ein Kandidat für eine Sperrung? Sipalius 17:58, 2. Nov 2005 (CET)

Ich finde nicht, dass dieser gesperrt werden soll. Es stimmt zwar, dass Streicher unvorstellbar agressiv gegen Juden vorgegangen ist, dennoch sollte sich jeder über ihn informieren können.

Auch auf die Gefahr, dass ich hier mit Fischen werfe: Sperren meint nur, dass der Artikel nicht mehr bearbeitet werden, wohl aber gelesen werden kann. Sipalius 09:55, 22. Dez 2005 (CET)

Die Frage die sich mir stellt ist, ob der Link zu den Hetz-Karikaturen überhaupt nach geltenden deutschen Recht angefügt werden dürfen oder ob das schon unter Volksverhetzung fällt. Ich möchte die Verantwortlichen darum bitten, dass zu überprüfen und ggf. die Links zu entfernen.

Hinrichtungskommentar

Ich habe den Teil "Er hatte keinen leichten Tod." entfernt, da dies einer solchen Person unangemessenen Respekt zollt. Ich denke, dass ich damit im Interesse anderer gehandelt habe.

Kommentar von Anglwipaed: Es geht hier doch nicht um moralische Bewertung, sondern um die tatsächliche historische Tatsache. Was hat das bitte mit Respekt zu tun ? Gegenteilige Argumentation: Es könnte ja auch abschreckend wirken.


Die Änderung ist gut, find ich. Die Formulierung "keinen leichten Tod" ist schon "flapsig" und moralisch bzw. eher emotional wertend oder seh ich das falsch? So wie es jetzt ist, ist es doch gut, wenn auch leider ein wenig spekulativ. Besser als ein wertender Satz, der meinetwegen Tatsache ist, aber fachsprachlich oder enzyklopidialsprachlich mal überhaupt nicht annehmbar.


Martin Luther - ich finds wichtiger reinzuschrieben, dass Streichwurst sich immer auf Luther berufen hat. Beim Antisemitismus. Im Prozess und kurz vorm Aufhaengen auch noch!

Das ist wichtiger, als einen Nazi noch im Tod zu verspotten und sich lustig zu machen wie er gestorben ist!

29.4.1946 - Julius Streicher, Herausgeber des antisemitischen Blattes Der Stürmer, beruft sich bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen auf "seinen großen Lehrer" Martin Luther: "Dr. Martin Luther säße heute sicher an meiner Stelle auf der Anklagebank, wenn dieses Buch [Von den Juden und ihren Lügen] in Betracht gezogen würde. In dem Buch ´Die Juden und ihre Lügen` schreibt Dr. Martin Luther, die Juden seien ein Schlangengezüchte, man solle ihre Synagogen niederbrennen, man solle sie vernichten ... Genau das haben wir getan!" (zit. nach Fritz May, Israel zwischen Blut und Tränen, Der Leidensweg des jüdischen Volkes, Aßlar 1987, Bd. 3, S. 94 f.; siehe auch "Der Theologe Nr. 28" - Martin Luther - der größte Antisemit seiner Zeit)

Vgl. Martin Luther: Er schrieb zwar nicht direkt "vernichten", doch er sprach davon, sich der "teuflischen Last der Juden" zu "entladen" und schrieb z. B.: "... und gehe mit ihnen um nach aller Unbarmherzigkeit wie [angeblich] Mose tat in der Wüste und schlug dreitausend tot, dass nicht der ganze Haufen verderben musste" (zit. nach Hans-Jürgen Böhm, Die Lehre Martin Luthers, Ein Mythos zerbricht, Eigenverlag, Postfach 53, 91284 Neuhaus, S. 235). http://www.theologe.de/theologe4.htm#46; immer schön bei der Wahrheit bleiben --Eleazar 15:47, 22. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Familiäres

Hallo. Weiß hier jemand etwas über Streichers Ehefrauen Kunigunde Roth und Adele Tappe? Die sind hier überhaupt nicht erwähnt.


Ich bin nicht der Meinung,dass die Links zu den Karikaturen entfernt werden sollten.Mit dem Begriff "HETZkampagnen" wird eindeutig die Negativität dieser deutlich gemacht.Ausserdem muss jeder historisch interessierte Mensch die Möglichkeit haben sie sich anzuschauen,ein Verbot hätte möglicherweise so etwas wie eine Mystifizierung zu Folge(wie es teilweise schon bei dem Nazifilm "Jud Süss" ist)

Hinrichtung, zum x-ten Mal

An Stefan64: Der Spiegel ist keine (!) Quelle, und wenn überhaupt eine ganz schlechte (weil nur übersetzt und im Zweifel zurechtgebogen). Du argumentierst gegen deine eigene Quelle: When the interpreter had translated, Streicher shouted, 'The Bolsheviks will hang you one day., unterstellst mir aber eine Quellenfälschung, da kann ja jedermann überprüfen, was deine Behauptung wert ist. Und "Bolschewik" (statt Bolschewist) bringen auch andere Quellen. -- Michael Kühntopf 00:42, 23. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Aha. Und du übersetzt einfach mal freihändig eine englischsprachige Quelle, was? Nochmal: Wenn Du eine bessere Quelle hast, zitiere sie. Ansonsten wird das Zitat wortwörtlich so wiedergegeben, wie es durch die Fußnote belegt ist. Alles andere ist unseriös. Stefan64 00:48, 23. Jun. 2008 (CEST)Beantworten
Ein ganz schneller Blick über die verschiedenen Berichte zu Streichers Tod ergibt hinsichtlich des genauen Ablaufs und der angeblich gesagten "letzten Worte" eine mit der Anzahl der Berichte beinahe identische Anzahl an Versionen. Hier den - wie man doch sehen kann schnell und lieblos zusammengeschusterten - Chronik-Text des Spiegels geradezu als verbindlich hinstellen zu wollen, der sich auch nur aus Sekundärquellen (vielleicht nicht einmal tendenzfrei) bedient hat, ist Fetischismus. Seriöse Quellenarbeit sieht anders aus. -- Michael Kühntopf 01:15, 23. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Beitritte USPD und NSDAP

"Er war kurzzeitig in der USPD. ... 1920 kandidierte er erstmals für die Nationalsozialisten."

Worauf gehen die beiden Behauptungen zurück, wo wären sie belegt?--Kiwiv 08:30, 9. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Streicher als Pornoproduzent?

Doch, das springt geradezu ins Auge und erschließt sich auf dem kurzen Weg bereits über die im Netz verfügbaren Illustrationen. Ist im übrigen eine allgemein anerkannte und genannte Komponente in der Charakterisierung des Blatts. Gerne liefere ich bei Bedarf die entsprechenden Zitate nach.

"Pornografische Obsessionen" dagegen: ein sprachlicher Lapsus (den ich übersehen hatte). Natürlich geht es um sexuelle Obessionen und Projektionen.--Kiwiv 10:56, 9. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Ja, Belege für pornographisch könnten durchaus hilfreich sein. Bisher habe ich die Begriffe sexuelle Obsession oder semi-pornographisch für die Beschreibung des Blattes gefunden. Die Verlinkung des Begriffes Pornografie in dieser Form, antisemitisch-pornografischen, halte ich allerdings für absolut bedenklich. --Anton-Josef 11:13, 9. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Damit kann ich übereinstimmen. Dennoch ist zu sagen, daß hier eine besondere Qualität gerade dieses Blatts liegt. Mir fällt aber nun im Moment auch nichts Besseres ein und länger darüber zu reflektieren, habe keine große Lust. Vielleicht findet sich gelegentlich eine Formulierung für den Haupttext.--Kiwiv 14:18, 9. Jul. 2008 (CEST)Beantworten
Der pornographische Aspekt war für dieses Blatt und den Wirrkopf, der dahinter stand, doch nur etwas Nebensächliches, warum hier dieser Krieg darum? An Kiwiv: Ich gehe mal davon aus, dass Sie oben mit "Qualität" "Eigenschaft" meinen, nicht "gute Eigenschaft", alles andere verbietet sich. Mit der nun fehlenden Beschreibung der näheren Umstände der Hinrichtung kann man leben, aber seine "letzten Worte" sind doch jetzt ein Desiderat, ich fand es - auch nach langem Streit - besser, seine letzten Worte zu bringen unter Hinweis auf die komplizierte Quellenlage, so wird eine Information unterschlagen, nach der der eine oder andere vielleicht sucht. Freundliche Grüsse, Michael Kühntopf 15:42, 9. Jul. 2008 (CEST)Beantworten
"Qualität": genau, "Eigenschaft"
Krieg: sehe ich nicht. Davon ab, daß die pornografische Seite nebensächlich war, läßt sich bei näherer Betrachtung so nicht sagen. Sie trug ja wesentlich zur Popularität des Blatts bei. "Sex sells", ist ja nichts Neues, weil ja Sex, ein außerordentliches Bewegungsmoment, nichts Neues ist, wenn ich es richtig sehe.
Details des streicherschen Verhaltens kurz vor der Hinrichtung: tragen zur besseren Erkenntnis nichts bei, Illustriertenstoff. Daran krankte ja die alte Version in weiten Teilen. Ich habe meine Unterhosen-Episode, den Kontrapunkt zur martialischen "Purim!"-Episode ja deshalb auch wieder zurückgenommen, obwohl sie im Gegensatz zu dieser belegt ist. Bringt doch in der Sache nichts. Schlüssellochguckerei in die Hinrichtungsturnhalle.--Kiwiv 16:47, 9. Jul. 2008 (CEST)Beantworten
Hallo Kiwiv, pornographischer Aspekt nebensächlich, damit meinte ich von der Motivation Streichers her gesehen, seine Motivation war, Juden klein, Juden schmutzig, Juden verächtlich zu machen - und in dem Mass selbst zu steigen wie diese (in seinem verrückten Kopf zumindest) sanken, Nietzsche würde jetzt, lebte er noch, vielleicht vom Ressentiment des Zukurzgekommenen reden, Streicher wollte, um es bildhaft zu sagen, hätte er nur einen Arm, nicht diesen Arm, sondern er wollte, dass alle nur einen Arm haben oder besser gar keinen. Als Verkaufsförderungsinstrument war die ins Pornographische hinübergleitende Art der Illustration sicher nicht, da gebe ich Ihnen recht, nebensächlich, sondern essentiell; was das Ressentiment angeht aber identisch mit dem bisher von mir Entwickelten: Hass auf Juden, weil die nämlich Spass am Sex haben durften und hatten und haben, im Gegensatz zu Streicher und der Welt, der er ideologisch entstammt. Schönen Abend, Michael Kühntopf 20:15, 9. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Literaturverweis; "pornografisch" in der Einleitung

"Er war Gründer, Eigentümer und Herausgeber des antisemitisch-pornografischen Hetzblattes[1][2]Der Stürmer“."

Na ja, es ist m. E. nicht sinnvoll, sich hier übermäßig aufzuregen. Ich kann den Einwand von Benutzer:Anton-Josef in gewisser Weise nachvollziehen und halte eine Bewertung des Benutzers als verkappten Nazi trotz Distanz aus anderen Scharmützeln weder für begründet noch überhaupt für angebracht. Es wird sich für die Stelle schon eine passende Formulierung finden. Was nun den Literaturverweis angeht, so hatte ich ihn herangezogen, um auf die Schnelle einen guten Beleg für die Qualifizierung des Blatts als "Hetzblatt" zu haben. Die bis dahin geübte Zurückhaltung ist unberechtigt, denn es gibt natürlich Hetze, das Wort ist durchaus nicht in jedem Fall nur eine Abwertung, sondern kann eben auch eine begründete Tatsachenfeststellung sein. So hier. Muß also beim Namen genannt werden und wird in der seriösen Literatur in klarer Weise beim Namen genannt. Mit einer Enzyklopädie einen Beleg für einen Lexikonartikel zu liefern, ist allerdings alles andere als elegant. Daher kann man nicht nur, man sollte - Einverständnis beim Begriff "Hetze" vorausgesetzt, auf diese Art Literaturverweis verzichten. Also "ruhig Blut".--Kiwiv 21:18, 10. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

  1. http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/antisemitismus/stuermer/index.html
  2. Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß, Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 1998, 3. Aufl., S. 886.